Damit der Dielenboden eine optische Harmonie mit den anderen verwendeten Materialien bildet, passte der Holzbodenspezialist Wimmer die bis zu fünf Meter langen Eichenbretter in einem mehrwöchigen Räucherprozess an den gewünschten Farbton an. Gefragt war eine für Holz untypische, gräuliche Farbnuance – passend zu Beton und Naturstein.
Das Innere des zweistöckigen, modernen Einfamilienhauses im Münchner Osten ist geprägt von großflächigen Raumverbünden. „Um diese Weitläufigkeit zu unterstreichen, fiel die Wahl auf sehr lange Dielen“, so die Architektin Susanne Muhr von Lynx architecture. Die sogenannten Villa-Exklusivdielen von Wimmer wurden in fallenden Breiten verlegt, die einzelnen Bretter unterscheiden sich daher im Querdurchmesser, je nachdem aus welchem Schnitt des Stammes das Holz entnommen wurde. Diese Technik verleiht dem Boden einen handverlesenen Charakter.
Damit die langen Dielen sich nicht mit der Zeit verziehen, werden sie aus drei Lagen aufgebaut. Die obere Deckschicht wurde in diesem Fall aus fein sortiertem, besonders robustem Eichenholz gefertigt. „Dessen Farbe sollte harmonisch zur Fensterlasur passen. Deshalb musste der gelbliche Naturton zu einem leichten Graubraun hin verändert werden“, so die Architektin. Die Dielenmanufaktur nutzt dafür ein spezielles Räucherverfahren, bei dem die im Holz enthaltenen Inhaltsstoffe in mehreren Stufen aktiviert werden. Dadurch lässt sich das Holz schonend nachdunkeln. Um bei allen Brettern eine gleichmäßige Tönung zu erzielen, musste der Vorgang allerdings über mehrere Wochen hinweg mehrfach wiederholt werden. „Das Problem dabei ist, dass sich die Gerbsäure im Stamm unterschiedlich verteilt, weshalb das Holz an einigen Stellen anders auf das Räuchern reagiert als an anderen“, erklärt Günther Wimmer, einer der beiden Geschäftsführer. „Deshalb haben wir einzelne Dielen immer wieder behandelt, bis die Farbnuance passte.“ Da die Deckschicht trotz der großen Spannweite nur wenige Millimeter dick ist, gilt hier besondere Vorsicht. Zum Schutz wurden die Oberflächen abschließend noch geölt.
Durch die konischen Wände konnten die Bretter nicht wie sonst an einer Seite angesetzt werden. Stattdessen bestimmte die Architektin eine Zentrallinie inmitten des Raumverbunds, von der aus nach rechts und links verlegt wurde. Da zudem keine Sockelleisten verbaut werden sollten, musste beim Zuschnitt der Dielen an den Wänden besonders exakt gearbeitet werden, um ein sauberes Bodenbild zu gewährleisten. Insgesamt drei Wochen arbeitete Wimmer mit drei Mann an der Verlegung. I
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MDF zu Füßen
