Eine funktionale Lösung ist der Einsatz einer gesteuerten EPED-Panikdruckstange mit integriertem Fluchttüröffner und separatem Nottaster. Der Panikverschluss der Assa Abloy Sicherheitstechnik GmbH bietet definierte Montageschnittstellen zwischen Schreiner und Elektriker und erleichtert so die korrekte Installation.
In Objekten mit wechselndem Publikum sind Panikverschlüsse nach EN 1125 vorgeschrieben. Die können allerdings selbst zu einem Sicherheitsrisiko werden: Beschädigt ein Einbrecher das Türblatt und kommt so an den innen montierten Fluchttürverschluss heran, ist die Tür im Handumdrehen geknackt. Dieses Problem lässt sich aber elegant umgehen. Denn Verschlusslösungen wie die gesteuerte EPED-Panikdruckstange müssen entweder über eine berechtigte Freigabe (z. B. Zutrittskontrolle) oder im Notfall zuerst über einen neben der Tür installierten Nottaster freigeschaltet werden. Die Komponenten zur Freigabe der EPED-Panikdruckstange sitzen nicht auf dem Türblatt. Dadurch kann die Panikfunktion selbst bei einem minimalinvasiven Einbruch, zum Beispiel durch ein kleines Loch im Glas oder über den Spalt zwischen Türblatt und Schwelle, nicht einfach mit einem Draht ausgelöst werden. Ohne eine Freigabe oder die manuelle Bedienung des Nottasters bleibt die Tür gesperrt. Bei Stromausfall kann die Anlage durch eine Akkupufferung mit Alarmmeldung vorübergehend gesichert werden. Zusätzlich ist auch eine Freischaltung durch eine bauseitige Brandmeldeanlage möglich.
Klare Schnittstellen zwischen den Gewerken
Entscheidend für eine sichere Montage sind sauber definierte Schnittstellen zwischen den Gewerken. Die Lösung des Beschlagspezialisten bietet hier den Vorteil, dass sie komplexe und fehleranfällige Montageschnittstellen auf ein Minimum reduziert. Den Einbau des Nottasters mit Kartenleser oder Schlüsselschalter übernimmt der Elektriker. Für den Schreiner zu montieren sind nur das Schloss, der Beschlag und der Kabelübergang – also praktisch ein fertiges Verriegelungselement. Der notwendige Fluchttüröffner ist bereits funktional in der Panikdruckstange integriert. Somit entfällt die Montage eines zusätzlichen Fluchttüröffners oder Flächenhaftmagneten. Dem Verarbeiter bleiben damit aufwendige Fräsarbeiten erspart. Durch die Integration aller Funktionen in einen Panikverschluss wird außerdem das Türblatt nicht durch Ausfräsungen geschwächt. Das heißt, die vorhandene Einbruchhemmung der Tür bleibt mit dieser Verschlusslösung bestehen.
Die korrekte Montage wird durch einen steckbaren Kabelübergang weiter erleichtert. Damit lassen sich Türflügel und Zarge getrennt und ohne elektrotechnische Kenntnisse einbauen. Die bewährte Technik mit Klemm-Steck-Anschluss und integriertem Flexkabel verhindert Kabelbruch. Im zehnpoligen Stecker laufen maximal zwei Kabel à vier Adern auf, eins für das Schloss und eins für die Druckstange. Da der Hersteller großen Wert auf einfache Montagelösungen legt, lassen sich alle Komponenten schnell installieren.
Komplett geplante Systemlösung ist sinnvoll
Grundsätzlich sollten Schreiner beim Thema Einbruchschutz unbedingt auf die RC-Klassifizierung der Tür achten und die einschlägigen Normen bis zur Schnittstelle Elektrik berücksichtigen. Generell ist an einer einbruchhemmenden Fluchttür eine komplett geplante Systemlösung mit aufeinander abgestimmten, geprüften Produkten besonders wichtig. Denn nur so lassen sich Personensicherheit und Einbruchschutz wirkungsvoll und effektiv miteinander verbinden. Daher bietet das Unternehmen den Verabeitern ein vollständiges Produktportfolio und auf Wunsch umfangreiche Beratung. (sk)
Assa Abloy Sicherheitstechnik
72458 Albstadt