Eine vom Industrieverband Technische Textilien, Rollladen, Sonnenschutz e.V. (ITRS) in Auftrag gegebene Studie hat ermittelt, dass dynamische Rollladen- und Sonnenschutzsysteme beim Nutzwärmebedarf Energie einsparen. Erstmalig liegen Zahlen vor, welche die kostenreduzierende Wirkung automatisch gesteuerter Beschattungssysteme nachweisen. Die Berechnungen wurden vom Ingenieurbüro Prof. Dr. Hauser (ibh) durchgeführt.
Bei der Studie wird die Annahme zugrunde gelegt, dass sich der größtmögliche Einspareffekt nur dann erzielen lässt, wenn die Beschattungssysteme automatisch per Zeitschaltuhr und Sensorik (dynamisch gesteuerter Wärmeschutz) gesteuert werden – also unabhängig von der Anwesenheit der Bewohner eines Gebäudes und in Reaktion auf die jeweiligen Außen- bzw. Raumbedingungen. Eine Reihe von Parametern floss unter anderem in das Simulationsmodel ein: verschiedene Fensterflächenanteile, Fassadenausrichtung, Art der Verglasung sowie typische Rollladen- und Sonnenschutzbehänge aus unterschiedlichen Materialien. Außerdem legte man die Raumgeometrie eines Einraummodels mit den klimatischen Gegebenheiten am Standort Essen zugrunde. Die Simulationen wurden jeweils mit und ohne dynamisch gesteuerten Wärmeschutz durchgeführt, um die Ergebnisse vergleichen zu können.
Gerade hinsichtlich der Reduzierung von Wärmeverlusten im Winter erzielen automatische Schutzsysteme laut ITRS-Studie hervorragende Zahlen – vor allem, wenn von einem alten Fenster mit Zwei-Scheiben- Isolierverglasung und einem U-Wert von 3,0 W/(m2K) ausgegangen wird. Werden hier Rollläden verwendet, ergibt sich ein Energieeinsparpotenzial von 16 % der eingesetzten Heizenergie. Beim von der EnEV 2009 geforderten Fenstern mit einem U-Wert von 1,3 W/(m2K) sind es 8 %, die sich einsparen lassen. Bei älteren Fenstern und sehr guten Rollladen- und Sonnenschutzsystemen wurden sogar max. Einsparwerte von 44 % ermittelt.
Auch beim sommerlichen Hitzeschutz tritt die kostensparende Wirkung automatisch gesteuerter Rollladen- und Sonnenschutzsysteme, die über die Mindestanforderungen der Norm DIN 4108-2 hinausgeht, deutlich zutage.
Der Industrieverband will die Ergebnisse als Argumentationsgrundlage verwenden, damit dynamisch gesteuerter Wärmeschutz auch bei der energetischen Bewertung von Gebäuden nach DIN V 18599 berücksichtigt wird. So würde gleichzeitig erreicht, dass der energiesparende Effekt in die EnEV aufgenommen wird.
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