Im Januar 2019 hat Inoutic/Deceuninck seine strategische Neuausrichtung und die damit verbundene Zusammenführung der Produktmarken Inoutic und Deceuninck unter der globalen Marke Deceuninck angekündigt. Dadurch erhofft man sich, die Position als führendes Unternehmen weltweit weiter ausbauen zu können und durch globale Marketingmaßnahmen wie das Titelsponsoring des Deceuninck Quick-Step World-Tour-Radsportteams die Markenbekanntheit zu erhöhen. Durch die Marken-Vereinheitlichung haben die deutschen Verarbeiter zukünftig auch Zugang zu Innovationen der Deceuninck-Gruppe aus anderen Ländern, die neue Marktchancen eröffnen.
System Elegante mit Glasfasertechnologie
Das Kunststofffensterprofil Elegante mit nur 9 mm Überschlag kombiniert Design und eine hohe technische Leistung. Erst kürzlich wurde das System mit dem Red Dot Design Award prämiert – die zweite Auszeichnung neben der „Special Mention“ des Deutschen Design Awards. Auf der Fensterbau Frontale 2020 wird Elegante mit der Deceuninck-Glasfasertechnologie vorgestellt. Damit können stabile raumhohe Fensterelemente ohne Stahl und mit einem noch weiter verbesserten Uf-Wert hergestellt werden. Die Produktion der Fenster funktioniert im normalen Fertigungsprozess und mit den meisten Schweißmaschinen. Durch die Verschraubung der Sicherheitsschließteile im Stahl oder einer alternativen thermischen Verstärkung im Rahmen ist RC2 und RC3 problemlos realisierbar.
Recycling-Material EcoPowerCore
Mit einem Uf-Wert von 0,93 W/m2K und dem umweltfreundlichen Recycling-Material EcoPowerCore in den Profilen bietet Elegante eine ökologische Alternative zu Aluminium-Fenstern. Dabei bleibt die Material- oder Verarbeitungsqualität unverändert. Im Gegenteil: Recycling verbessert die mechanische Eigenschaft des PVC-Materials sogar, da das so gewonnene PVC-Granulat über eine deutlich verbesserte Homogenität verfügt.
Neue Lösungen für Rollladenkastensystem
Das Rollladenkastensystem Protex 2.0 mit Klipsverbindung ermöglicht eine schnelle und einfache Montage kombiniert mit hoher Luftdichtigkeit. Neu hinzugekommen ist eine Putzlösung, bei der anstatt Putzträgerplatten auf der Innenseite des Profils werkseitig ein Putzvließ aufgebracht wird – somit entfällt der Zusatzaufwand bei der Herstellung des Kastens. Neu ist auch eine Lösung zur statischen Windlastabtragung über das Mittellager, womit ein zusätzlicher Einsatz von Statik-Konsolen unnötig ist. (sk)
Inoutic/Deceuninck GmbH
94327 Bogen
Foto: Inoutic/Deceuninck
BM fragte bei Deceuninck-Chef Jörn Schütte nach
»Die Glasfasertechnologie ist ein Alleinstellungsmerkmal«
BM: Ab 2020 soll es ein neues Elegante Fensterprofilsystem mit extrudierten Glasfasern geben. Seit einigen Jahren gibt es diese Technik von Deceuninck schon auf dem belgischen Markt. Wie sind die Erfahrungen?
Jörn Schütte: Die Erfahrungen sind sehr gut – Deceuninck bietet damit eine Lösung für die Marktanforderung nach immer größeren Elementen und dunklen Farben. Die Glasfasertechnologie ist ein Alleinstellungsmerkmal für die Verarbeiter, so ist es kein Wunder, dass damit signifikante Umsatzzuwächse erzielt werden konnten. Für uns ist es von Vorteil, dass das System in Belgien bereits eingeführt wurde, weil wir dadurch bereits Praxiserfahrung haben und keine Angst vor „Kinderkrankheiten“ haben müssen.
BM: Die Klebetechnik für Fenster ist momentan in aller Munde. Was tut sich in diesem Bereich bei Inoutic/Deceuninck?
Jörn Schütte: Unser neues System Elegante ist mit einer speziellen Falzgeometrie im Flügel für die Klebeapplikationen konzipiert. Dabei geben wir aber unseren Verarbeitern alle Optionen, die Klebetechnik nach eigenen Vorgaben einzusetzen oder nicht. Lediglich beim flächenbündigen Flügel schreiben wir eine generelle Verklebung vor.
BM: Welches sind die zukünftigen Herausforderungen, mit denen sich Inoutic/Deceuninck derzeit befasst?
Jörn Schütte: Die Umsetzung der einheitlichen europaweiten Produktstrategie im Zuge der Neuausrichtung ist mit Sicherheit eine Herausforderung, wird aber unseren Kunden gleichzeitig mit neuen Produkten und Techniken auch neue Marktchancen eröffnen. Im Fokus steht für uns natürlich auch in nächster Zeit, die Markenbekanntheit von Deceuninck zu steigern. Das Sponsoring des Deceuninck Quick-Step Radsportteams und unsere Kampagne für Architekten, die im Mai 2019 gestartet ist, wird dazu bestimmt beitragen.
Die Interview führte BM-Redakteur Stefan Kirchner