Um dem Wunsch privater und öffentlicher Bauherren nach reduzierten Designs und dazu passenden Gestaltungselementen nachzukommen, führt Schörghuber in seinem Produktprogramm eine Vielzahl an rahmenlosen und flächenbündigen Türen. Eine besondere Form solch „unsichtbarer“ Elemente ist beispielsweise die Tapetentür – man spricht von ihr, wenn die Oberfläche des Türblatts optisch mit der Wand „verschmilzt“. Das Design solch rahmenloser Türen kommt zustande, weil die Zarge verdeckt liegend, also komplett in der Wand eingeputzt ist.
Vielfältige Möglichkeiten der Gestaltung flächenbündiger Türen bietet die vollständig in die Wand integrierte Schörghuber-Aluminiumzarge Zeroline. Die Zarge ist damit unsichtbar und es ergibt sich die Optik einer rahmenlosen Tapetentür.
Die Version Zeroline Function kann mit sämtlichen Funktionen wie etwa Brand-, Rauch- und Schallschutz ausgestattet werden. Besonders eignet sich diese unsichtbare Zarge für den Einsatz im Objektbau. Die T30-Brandschutzvariante ist in mehreren T-30-Zulassungen integriert.
Die Varianten Zeroline Living und Glazing zeichnen sich ebenfalls durch ein rahmenloses und flächenbündiges Erscheinungsbild aus und wurden speziell für den Einsatz im Wohnungsbau konzipiert – ohne spezielle Funktionsanforderungen. Dabei wird Zeroline Living mit Holztürblättern und Zeroline Glazing mit Ganzglastüren kombiniert. Somit können Partner des Herstellers alle Varianten der unsichtbaren Zarge aus einer Hand beziehen – vom Objektbau mit Brandschutzanforderung bis hin zum privaten Wohnraum.
Montage mit einklickbarem Putznetz
Die unsichtbaren Zeroline-Zargen werden durch ein spezielles Aluminiumprofil, das nach der Montage verspachtelt, verputzt oder verkleidet werden kann, vollständig in die Wand integriert und ermöglichen so ein rahmenloses und flächenbündiges Erscheinungsbild der Designtür. Ein in die Zarge einklickbares Putznetz stellt hier einen fließenden Übergang her. Außerdem verhindert es, dass sich Haarrisse zwischen Türzarge und Wand bilden. (sk/Quelle: Schörghuber)
Schörghuber Spezialtüren KG
84539 Ampfing
Nachgefragt bei: Reinhold Fellner, Leitung Produktmanagement
»Wandbündige Innentüren müssen früh geplant werden«
BM: Herr Fellner, sind wandbündige Türen ein Nischenthema oder absolut angesagte Systeme bei Schörghuber?
Reinhold Fellner: Grundsätzlich ist Wand- und Flächenbündigkeit ein sehr gefragtes Thema, gerade bei hochwertigen Wohnbauten und diversen Objekten. Besonders hier kommt das Premiumprodukt Zeroline zum Einsatz und entfaltet seine Designanmutung. Doch die Planung für wandbündige Tapetentüren mit verdeckt liegender Zarge muss bereits in der frühen Planungsphase berücksichtigt werden, um die entsprechenden Wandöffnungen vorzusehen, da keine Standard-Baurichtmaße möglich sind. Auch das Thema flächenbündige Sockelleisten muss hier bedacht werden, um eine einheitliche Flächenbündigkeit zu erzielen.
BM: Was muss alles beachtet werden bei der Türmontage?
Reinhold Fellner: Wie schon erwähnt, ist eine frühzeitige Planung der Wandöffnungsmaße erforderlich, da die Zargenprofile verdeckt eingebaut werden müssen. Nachträglich müssen die Aluminiumprofile verspachtelt und verputzt werden, im Anschluss gestrichen. Die Zargenmontage an sich erfolgt mit einer Standard-Schraubbefestigung. Grundsätzlich ist ein fachgerechter und sehr genauer Einbau erforderlich, da die Türen stumpf einschlagend oder stumpf mit dem Laibungsfalz sind. Zudem haben sie auch verdeckt liegende Bänder, mit der eine optisch gleichmäßige Türspaltfuge erreicht werden soll. Die Putzarbeiten müssen ebenfalls sehr exakt ausgeführt werden.
BM: Welche Putze und Trockenbauplatten dürfen nur für die Türen mit Brand-, Rauch- und Schallschutz eingesetzt werden?
Reinhold Fellner: Hier gibt es keine besonderen Vorgaben. Alle bauaufsichtlich zugelassenen Massiv- und Leichtbauwände, die in unseren (Brandschutz-) Zulassungen aufgelistet sind, dürfen verwendet werden.
BM: Sind auch Verkleidungen möglich und wie müssen diese ausgeführt werden?
Reinhold Fellner: Ja, die Wände können bauseits verkleidet werden. Vorab muss aber die Dicke der Fassade als Rücksprung der Zarge zur Wand berücksichtigt werden. Die Tür mit fertiger Oberfläche wird dann von Schörghuber geliefert. Die Tür mit bauseitigem Anstrich zu versehen ist jederzeit möglich und kommt sogar in vielen Fällen vor. Hier liefern wir die Tür mit einer Grundierfolie, für eine bauseitig schnellere Weiterverarbeitung.
BM: Eignen sich die Türsysteme sowohl für den Neubau als auch für die Sanierung?
Reinhold Fellner: Ja, beides ist möglich. Die Maße können individuell angepasst werden – Sonder- und Zwischenmaße sind möglich.
BM: Welche Beschläge beziehungsweise Drücker werden angeboten, damit eine ohne Flächenbündigkeit entsteht?
Reinhold Fellner: Das System Zeroline hat immer verdeckt liegende Bänder. Das komplette System bestehend aus Zarge und Türblatt – stumpf oder stumpf mit Laibungsfalz mit verdeckten Bändern – ergibt die Flächenbündigkeit. Die Drücker-Garnituren suchen sich die Kunden meistens selber aus – auch für Brandschutz – diese müssen dann aber eine FS-Zulassung besitzen. Empfehlen oder schön wären zu diesen Türen Garnituren mit sehr dünnen Rosetten oder flächenbündig von uns eingefräste. Dazu benötigen wir aber eine Muster-Garnitur, damit wir eine perfekte Fräsbild-Programmierung erstellen können.
Die Fragen stellte BM-Redakteur Stefan Kirchner