Vom 18. bis 19. September 2014 fand der zehnte Kongress der Initiative ProHolzfenster statt. Das Thema lautete: Vom „Jetzt“ ins „Morgen“, gut gerüstet für die Zukunft! Die Branche erlebte ein informatives Vortragsprogramm.
Autor: Dittmar Siebert
I Der erste Vorsitzende des Bundesverbandes Eduard Appelhans und Geschäftsführer Heinz Blumenstein konnten ca. 170 Teilnehmer und auch ein Mitglied des Thüringischen Landtags, den Bauminister Christian Carius, CDU, begrüßen. In seiner Grußrede beklagte Appelhans die Förderpolitik der EU. Mittels Subventionen in Millionenhöhe würden riesige Produktionskapazitäten insbesondere in Osteuropa aus dem Boden gestampft. Im Rekordtempo konnte so z. B. in Polen der größte Fensterbauer Europas entstehen. „Dies ist keine gesunde, konstruktive, europäische Förderpolitik, sondern massive Wettbewerbsverzerrung“. An diesem Beispiel erkennt man, wie wichtig es ist, dass die Fensterbranche in Deutschland mit einer Stimme in Berlin und Brüssel auftritt.
Appelhans berichtete aber auch von einer guten Konjunktur und gewachsenem Selbstbewusstsein der Holzfensterbranche. Die PVC-Industrie habe es nicht geschafft, ihre Ankündigung wahrzumachen und Holz- und Holz-Alu-Fenster vom Markt zu drängen. „Holz- und Holz-Alu-Fenster haben Zukunft, davon bin ich überzeugt. Allerdings dürfe man nicht nachlassen, müsse die Innovationen weiterhin vorantreiben“, appellierte Appelhans.
Anschließend ging es zur Betriebsbesichtigung bei der Firma Wertbau in Langenwetzendorf. Im Moment befassen sich viele Fensterbauer mit dem Einsatz von Robotern zum Spritzen von Holzteilen. Wertbau als technologischer Vorreiter setzt seit Kurzem erfolgreich zwei Roboter im Oberflächenbereich ein (siehe auch BM 3/2014, Seite 164), welche besichtigt werden konnten. Nach so viel Fachwissen erläuterte der Kommunikationswissenschaftler Klaus Karl-Kraus humorvoll, wie richtiges Kommunizieren funktioniert.
Der zweite Tag war geprägt von Impulsvorträgen und Workshops. Dr. Angela Dageförde referierte zum Thema „Aktuelles Vergaberecht und wie ich gewinne“. Die Fensterbauer Rainer Rutsch und Eduard Appelhans hielten ein Resümee über „Zwei Jahre danach: Wie lohnend war die Maschineninvestition für die Unternehmen?“ Beide hatten investiert und sie würden es wieder tun. Der Workshop von Wilhelm Schillinger war heiß begehrt. Er berichtete über Einzelteilfertigung und wie er 30 % Produktionskosten sparte. I
Teilen: