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»Wir nutzen die Synergien in der Gruppe«

BM sprach mit Marco Müller zum Thema Brandschutztüren bei Prüm und Garant
»Wir nutzen die Synergien in der Gruppe«

Die Brandschutztüren von Prüm und Garant sind aufwendig konstruiert und nach der DIN EN 1634-1 geprüft. Ein breites Sortiment mit vielen Funktionen und Extras steht dabei zur Wahl. BM sprach mit Marco Müller, Leiter für Zentral-Entwicklung/Konstruktion, über die wichtigsten Anforderungen.

 

BM-Redakteur Stefan KIrchner

BM: Welche Arten von Brandschutztüren bieten Prüm und Garant in ihrem Lieferumfang an: T30, T60 und T90?

Marco Müller: Wir bieten T30-Elemente aus eigener Produktion an und mit einem unserer Spezialtürenhersteller aus der Arbonia-Türendivision, TPO-Türsysteme, auch T90-Elemente.

BM: Inwieweit unterscheiden sich die Brandschutztürprodukte von Prüm und Garant? Gibt es hier unterschiedliche Herangehensweisen und Konstruktionen?

Marco Müller: Prüm und Garant arbeiten weitestgehend mit vergleichbaren Konstruktionen, die sich nur in wenigen Nuancen unterscheiden. Wir verfolgen bei zulassungsrelevanten Produkten den Harmonisierungsansatz, um die Synergien besser nutzen zu können. Die Kosten für Prüfungen und Zulassungen steigen von Jahr zu Jahr. Hier wäre es fatal, wenn wir nicht die Synergien in der Gruppe nutzen würden. Wir haben in der Arbonia-Gruppe viele eigene Prüfmöglichkeiten (wie z. B. Klimakammer, Schalllabor, drei Dauerfunktionsautomaten, Rauchschutzprüfstand u. a.), die wir ebenso nutzen wie die Prüfstände vom ift Rosenheim und andere.

BM: Es wird immer von Brandschutz beziehungsweise Feuerschutz gesprochen. Gibt es hier unterschiedliche Definitionen dafür?

Marco Müller: Aus meiner Sicht werden die Begriffe in der Branche gemischt verwendet und gemeint sind in der Regel die Feuerschutzabschlüsse. Streng genommen verwendet man im Bauwesen den Begriff Brandschutz immer für den baulichen Brandschutz. Der Begriff Feuerschutz steht für die Feuerschutzabschlüsse, also unsere Feuerschutzelemente. Auch im Normenausschuss, dem ich seit 2012 angehöre, werden beide Begriffe im Sprachgebrauch verwendet.

BM: Mit welchen Montagesystempartnern arbeiten die jeweiligen Firmen zusammen, um eine fachgerechte und zugelassene Brandschutztür zu gewährleisten?

Marco Müller: Wir arbeiten grundsätzlich nicht direkt mit Montagepartnern zusammen. Wir bieten jedoch regelmäßig Schulungen in unseren Ausstellungs- und Schulungszentren an. Ein Thema ist unter anderem die richtige Montage von Funktions-Elementen. Die Seminare werden von unseren Schulungsleitern durchgeführt und sind stets gut gebucht. Dadurch können wir mit Tipps und Hinweisen dafür sorgen, dass unsere Elemente fachgerecht verbaut werden. Außerdem nutzen wir diesen Kontakt als Rückkoppelung für unsere Entwicklung. Monteure haben die Gelegenheit, über ihre Erfahrungen bei der Montage zu berichten, und wir erhalten dann ein Feedback über unsere Schulungsleiter. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen so weit als möglich in unsere neuen Konstruktionen ein. Das ist für uns auch eine Art des Verbesserungsmanagements.

BM: Wie muss die Wand bzw. das Mauerwerk ausgeführt sein, damit hier überhaupt eine Brandschutztür Sinn macht?

Marco Müller: Das gibt die Zulassung vor. Die Grundlage bildet hier, welche Wandarten mit den jeweiligen Konstruktionen nachgewiesen oder gutachterlich übertragen wurden. Wir können unsere Modelle, je nach Ausführung, vom Massivmauerwerk über die Porenbetonwand bis hin zur Leichtbauwand anbieten. Aber die Wand als Gegenspieler muss auch diverse Anforderungen an den Feuerschutz erfüllen.

BM: Welche Tipps können Sie Tischlern/Schreinern mit auf den Weg geben für die sichere Planung und Montage von Brandschutztüren?

Marco Müller: Die Problematik liegt eigentlich immer darin, dass man häufig bei der Planung davon ausgeht, dass es sämtliche Kombinationen in Verbindung mit einer Feuer- bzw. Rauchschutztür gibt. Deshalb ist es wichtig, das Programm seines Türenlieferanten zu kennen oder sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Sollte es am Markt dazu keine wirtschaftliche Lösung geben, ist es ratsam, nochmals Rücksprache mit der ausschreibenden Stelle zu nehmen. Die Herausforderung für den Entwickler von Feuerschutzelementen liegt genau darin, dass es zusätzlich noch viele andere Anforderungen in der Kombination geben kann. Es gibt Funktionen, die schwierig mit einheitlichen Konstruktionen zu lösen sind. Bspw. gibt es sehr gute Türkonstruktionen für den Schall- oder auch den Wärmeschutz. Die sind aber nicht unbedingt wirksam bei der Feuerhemmung, sondern haben teilweise eine sehr hohe eigene Brandlast. Somit können diese dann entweder nicht verwendet oder müssen aufwendig vor den Flammen geschützt werden. Das sind nur Beispiele, bei denen es eine ganze Reihe von sogenannten gordischen Knoten gibt.

BM: Welches sind die häufigsten Fragen Ihrer Partner beim Thema Brandschutztüren?

Marco Müller: Welche Beschläge dürfen verwendet oder ausgetauscht werden? In welche Wand darf ich die Tür verbauen? In welchen Kombinationen mit anderen Funktionen (wie Schall, Einbruchhemmung usw.) bekomme ich eine T30-Tür? Dürfen bspw. nach einem Wasserschaden lediglich Türblätter getauscht werden und die Stahlzargen bleiben eingebaut? Können Türen auch ohne Beschläge geliefert und durch eigene komplettiert werden? Ist die Verwendung verschiedener Hoteltür-Zutrittssysteme möglich?

BM: Das ist eine Reihe spannender Fragen. Uns würden am meisten die Antworten zu den Fragen mit dem Wasserschaden und den Hoteltür-Zutrittssystemen interessieren.

Marco Müller: Wird die Tür durch einen Wasserschaden beschädigt, muss diese ersetzt werden. Falls es sich um eine zugelassene Stahlzarge handelt, muss diese nicht getauscht werden. Wenn es hier Unsicherheiten gibt, muss die Stahlzarge auch ausgewechselt werden. Und die Verwendung von verschiedenen Hoteltür-Zutrittssystemen ist möglich, wenn die Durchbrüche bzw. Ausnehmungen (wie Schlosskastenfräsung, Batteriefachfräsungen usw.) als maximale Schwächung des Elementes durch die Zulassung abgedeckt sind oder sogar in einer Prüfung erfolgreich nachgewiesen wurden. Und auch, wenn das Schloss einen entsprechenden Eignungsnachweis hat.

BM: Können für Ihre Brandschutztüren auch Feuerschutz-Drückergarnituren von anderen Herstellern, die Sie nicht im Sortiment haben, verwendet werden?

Marco Müller: Ja, es können auch geeignete Drückergarnituren nach DIN 18273 verwendet werden. Als Hersteller von Feuerschutzabschlüssen sind wir nach unserer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) verpflichtet, ein funktionsfähiges Element zu liefern inklusive einer Drückergarnitur. Wir bieten aber auch geeignete hochwertige Drückergarnituren ab Werk an, damit unser Standarddrücker mit Kunststoffüberzug nicht unnötig gekauft und anschließend entsorgt werden muss. In Absprache mit dem Bauherrn dürfen wir als Zulassungsinhaber eine vom Bauherrn oder Architekten vorgeschlagene, geeignete Feuerschutz-Drückergarnitur bewerten und freigeben. Aus Sicht der Umwelt ist das natürlich absurd, einen Drücker zu liefern, der anschließend entsorgt werden muss.

Die Fragen stellte BM-Redakteur Stefan Kirchner.

www.tuer.de

www.garant.de

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