Das folgende Beispiel kennt jeder: In einem Haus sollen sämtliche Fenster und Türen erneuert werden. Dies verursacht Dreck und sorgt beim Kunden schon im Vorfeld für schlechte Stimmung. Wenn dann noch der Monteur – überspitzt gesagt – mit dem ältesten Fahrzeug zur Baustelle kommt, das verbeult und schmutzig ist, wird jeder Auftraggeber skeptisch. Sollte der Mitarbeiter auch noch einen ungepflegten Eindruck machen und lustlos wirken sowie unordentliches und nicht vollständiges Werkzeug haben, ist jeder Vertrauensvorschuss verspielt. Soweit darf es nicht kommen, denn klar ist: Sauberkeit und Ordnung schaffen Vertrauen.
Der Handwerker ist nicht nur gefordert, sondern sogar in der Pflicht (Richtlinien des Arbeitsschutzes der Berufsgenossenschaften), sich selbst wie auch die Bewohner so gut es geht, vor übermäßiger Staubeinwirkung zu schützen. Diverse Staubschutzsysteme schaffen Abhilfe, sodass sich die Belastungen für alle Beteiligten auf ein Mindestmaß reduzieren lassen.
Staubschutz in Räumen
Vor Beginn der eigentlichen Arbeiten sollten die Flure und alle zu begehenden Flächen mit einem Schutzvlies oder einer Folie ausgelegt werden. Aber auch Möbel sowie das gesamte Inventar sollten mit entsprechenden Systemen abgedeckt werden. Manchmal reichen bereits Folien oder Filzvliese aus. In manchen Fällen ist es aber notwendig, einen kompletten Raum oder zumindest Teile davon abzuschotten. Die Zugänge werden hierzu mit sogenannten Staubschutztüren/-wänden versehen. Ein Raum lässt sich so praktisch komplett versiegeln. Türrahmen werden schnell durch einen aufsteckbaren Türrahmenschutz vor Schmutz und Beschädigungen geschützt.
In einem so abgeschotteten Raum saugen idealerweise Filterventilatoren den entstehenden Staub ab. Dabei wird die Luft von den Geräten angesaugt und der Staub anschließend ausgewaschen. Der restliche Staub wird von der entstehenden Umluft angefeuchtet und beschwert, sodass er sich auf dem Boden absetzen kann. Beim Unterdruckbetrieb wird die gereinigte Luft nicht im Raum verteilt, sondern direkt nach außen abgeleitet. Der Einsatz solcher Geräte ist immer vom zu erwartenden Schmutzaufkommen abhängig.
Für fast sämtliche Profi-Elektrowerkzeuge gibt es effektive Staubabsaugungen. Über einen flexiblen Schlauch sind die Geräte mit einem herkömmlichen Baustellensauger verbunden.
Muss der Monteur häufig hin- und herlaufen, sollte er Überziehschuhe verwenden. So lässt sich verhindern, dass Staub und Dreck nicht im gesamten Haus verteilt werden. Nach Abschluss der Arbeiten ist es eine Selbstverständlichkeit, die Baustelle zumindest besenrein wieder zu verlassen. Denn der letzte Eindruck auf der Baustelle prägt das Gesamtbild. Somit gehören entsprechende Putz- und Reinigungsutensilien in jedes Fahrzeug.
Checkliste für einen sauberen Eindruck
- Klären, wo Baumaterial abgelegt werden darf und wo eventuell Säge-, Bohr- oder Montagearbeiten erledigt werden dürfen.
- Alle Böden, Treppen, Möbel und das gesamte Inventar großzügig vor Schmutz und Staub schützen. Entsprechende Artikel wie Folien, Filze, Staubschutztüren, Ventilatoren etc. bietet der Fachhandel. Luftreinhaltesysteme können oft auch gemietet werden.
- Es sollten genug Lappen oder Tücher vorhanden sein, um bspw. die Hände zu säubern. Die Lappen wandern dann in den eigenen Müllbeutel und werden über den Betrieb und nicht im Mülleimer des Kunden entsorgt.
- Sofern Werkzeuge auf der Baustelle bleiben, sollten sie ordentlich abgelegt werden. Auch der Raum sollte mit dem Baustellensauger grob gereinigt werden.
- Mit dem Kunden sollte unbedingt abgeklärt werden, wo man sich die Hände waschen kann und welches WC man benutzen darf.
Bedarfsartikel für die saubere Baustelle
Anbieter und Produktlösungen
Folien, Abdeckvliese etc. führt jeder Baumarkt und auch bei diversen Online- anbietern wird man schnell fündig. Auch hier sollte auf einen Mindeststandard bei der Qualität geachtet werden. Jeder weiß, dass dünne Folien sofort reißen und praktisch keinen Schutz bieten. Der Fachhändler hat meist die entsprechenden Bedarfsartikel auf Lager bzw. kann sie schnellstens besorgen. Auch bei diesen Produkten gilt: Mehrweg ist besser als Einweg. Nachfolgend eine kleine Auflistung von Anbietern mit Lösungen für eine saubere Baustelle:
Heylo bietet u. a. Ventilationssysteme für die Luftreinigung an, auch als Mietservice.
AirClean, mobile Luftreinigungssysteme
Landolt, hochwertige Vliesstoffe und Geotextilien, die sich mehrfach verwenden lassen.
Würth, Staubschutztüren, Schmutzschleusen, Staubschutzwände, Abdeckvliese usw.
BTI, Mehrweg-Überziehschuhe
Keine Gewähr auf Vollständigkeit
Der Autor
Matthias Fischer ist seit 2009 freier Fachjournalist und Fachbuchautor. Er verfügt über 25 Jahre Branchenerfahrung und hat viele Jahre als stellvertretender Chefredakteur eines Baufachmagazins gearbeitet.