In bester Lage am Alsterfleet gelegen, wurde das prächtige, 1907 im Stil des Neobarock errichtete Gebäude viele Jahre von der Oberfinanzdirektion Hamburg genutzt. Im Zuge des Umbaus des denkmalgeschützten Hauses durch eine international tätige Hotelkette zum First-Class-Hotel wurden umfangreiche Brandschutzmaßnahmen notwendig. Keine leichte Aufgabe, zumal das Denkmalschutzamt dabei strenge Auflagen machte und gleichzeitig die aktuellen Brandschutzvorschriften einzuhalten waren. Galt es doch, das Hotel in unterschiedliche Rauch- und Brandabschnitte zu unterteilen. Beispielsweise mussten die Treppenhäuser brandschutztechnisch von den Fluren des Gebäudes getrennt werden. Hierfür war es erforderlich, Rauch- und Brandschutztüren einzubauen. Zudem mussten die Wandöffnungen zum Flur, die mit kunstvoll geschmiedeten Geländern ausgestattet sind und einen direkten Kontakt ins Treppenhaus boten, mithilfe von feuerhemmendem Glas brandsicher (F30) getrennt werden. Darüber hinaus waren weitere Brandschutztüren in die zum Teil 30 m langen Flure einzubauen. So konnte in enger Abstimmung zwischen Architekten, Denkmalschutzamt, Bauamt, Feuerwehr, Brandschutzsachverständigen und dem Hersteller der Brandschutzelemente, Hoba, erreicht werden, dass das Gebäude bei seiner Nutzung den aktuellen Bauvorschriften entspricht.
Maximale Transparenz und Leichtigkeit
Eine Besonderheit des im schwäbischen Adelberg ansässigen Unternehmens sind Türen im freien Glasumfeld. Hier sind die Rahmen von Glas umschlossen. Das Glas und der Boden, in den die Zargen eingebaut sind- nehmen alle anfallenden Lasten auf. Die Türen sind in ein- oder zweiflügeliger Ausführung erhältlich und verleihen dem Innenausbau eine elegante Leichtigkeit. So passen sie hervorragend zu den Glaselementen in den Treppenhäusern, die erforderlich waren, um alle Öffnungen brand- und rauchdicht zu gestalten. Um die Türen von den restlichen Glaselementen abzuheben und einen Akzent zu setzen, rahmten die Planer sie durch kräftige Portale ein.
Die umgebenden Verglasungen sind hier wie auch an vielen anderen Stellen in den Treppenhäusern – auch das eine Spezialität von Hoba – ohne sichtbare umlaufende Rahmen an den Wänden befestigt. Dabei wird ein schmaler Schlitz in die Wand bzw. hier auch in bauseits vorhandene Granitsäulen ,eingearbeitet, in den dann das Glas eingeschoben und befestigt wird. Ein weiteres Stilmittel, dank dessen sich die modernen Brandschutztüren harmonisch in das Gesamterscheinungsbild des edlen historischen Hotels einfügen.
Herausforderung Montage
Für die Montage der komplexen Brandschutzelemente vor Ort schrieben die Planer einen Wettbewerb aus, den die Tischlerei Repenning aus Rodenbeck für sich entscheiden konnte. Diese ist ein geschulter langjähriger Hoba-Partner mit profunder Erfahrung im Bereich Brandschutztüren. Die Tischlerei fertigt im Rahmen eines Lizenzprogrammes bestimmte Türen von Hoba auch selbst.
Trotz ihrer leichten und filigranen Optik brachten einige der Hoba-Türelemente aus gebeiztem und lackiertem Mahagoni ein Gesamtgewicht von gut 1000 kg auf die Waage. Kein Pappenstiel für die Monteure, zumal der Einsatz von Hebemaschinen nicht möglich war. „Die historischen Decken der ehemaligen Oberfinanzdirektion sind nicht auf die Zusatzlast eines Hebegerätes ausgelegt“, berichtet Michael Schlüter, Geschäftsführer der Tischlerei Repenning. „Außerdem waren die Einbauorte schlecht zugänglich. Aus diesem Grund mussten wir die Elemente und Verglasungen mit Rollwagen und von Hand dorthin tragen, wo sie eingebaut wurden. Hierzu waren mehrere Mitarbeiter pro Tür erforderlich. Doch das sind wir gewohnt.“ (hf)
Hoba Brandschutzelemente
73099 Adelberg