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Furnier trifft Polyurethan

Danzer und Obo-Werke entwickeln neuartige Materialkombi
Furnier trifft Polyurethan

Zwei Patente, eine Lösung: Um bewegte Formen mit edler Oberfläche herstellen zu können, haben sich der Furnierspezialist Danzer und die Obo-Werke zusammengetan. Aus dem patentierten 3D-Furnier und Maridur, einem Werkstoff aus Polyurethan, entsteht eine neuartige Materialkombination, die leicht verarbeitet werden kann und zudem feuchtigkeitsabweisend ist.

Komplexe Formen für Werkstücke stellen Tischler üblicherweise vor eine Herausforderung, denn aufgrund der ungleichmäßigen Dichte bei Sperrholz oder mitteldichten Holzfaserplatten (MDF) muss stets vorsichtig gefräst werden. Schnell entstehen sonst Unebenheiten oder es bilden sich sogar Risse im Material. Hierauf Rücksicht zu nehmen, verlangsamt allerdings den gesamten Herstellungsprozess. Dabei gibt es bereits eine Alternative: Mithilfe des patentierten 3D-Furniers der Danzer Deutschland GmbH in Verbindung mit dem ebenfalls patentierten Werkstoff Maridur der Obo-Werke GmbH können unkompliziert und schnell Kreise, Wellen und sogar organische Formen mit einer edlen Beschichtung erstellt werden. So lassen sich Werkstücke für beispielsweise Fronten und Seitenteile im Innenausbau oder Wand- und Deckenverkleidungen auch im sanitären Bereich fertigen. Dank der geschlossenen Zellstruktur und homogenen Dichte von Maridur kann das neuartige Material leicht verarbeitet werden und ist zudem feuchtigkeitsabweisend. Der Werkstoff widersteht selbst extremen Witterungseinflüssen.

3D-Furnier für komplexe Formen

Bereits seit 2008 besitzt die Danzer Deutschland GmbH ein Patent für 3D-Furniere aus Holz, mit dem sich komplexe Formen wie Kurven und Radien realisieren lassen. Dabei wird das Furnier im Vorfeld bearbeitet, sodass es sich um das Werkstück legt und anpassen lässt. „Um diesen Effekt zu erreichen, schneiden wir das Material in dünne Steifen von 1,2 mm Breite“, erklärt Thomas Wenk, Meister für Holztechnik bei Danzer. „Diese Streifen werden auf der Rückseite mit Klebefäden versehen und dadurch locker zusammengehalten. Dies spannt ein Raster von etwa 10 mm auf, das leicht nachgibt und sich verformen lässt.“ Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Formteile für Stühle oder Innenverkleidungen für Pkw, Yachten und Flugzeuge beschichten.

Witterungsresistente Holzoberflächen

Doch gerade im Outdoor- und Nassbereich sind Werkstücke aus Holz extremen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Schnell quillt es bei feuchter Umgebung auf und bildet über einen längeren Zeitraum Risse. Zudem verfügt Holz über keine einheitliche Struktur oder Dichte, weswegen bei der Bearbeitung größere Vorsicht geboten ist, um Schäden an der Oberfläche zu vermeiden. „Unser Werkstoff Maridur ist jedoch aus homogenem Polyurethan und zudem feuchtigkeitsresistent“, berichtet Jürgen Fieger, Tischlermeister bei der Obo-Werke GmbH und dort zuständig für Anwendungstechnik und Vertrieb. „Daher haben wir gemeinsam mit Danzer an einer alternativen Lösung gearbeitet. 2018 ist es uns erstmalig gelungen, Maridur-Platten im Rohzustand zu verformen und mit einem 3D-Furnier zu beschichten.“ Dank dieser Neuerung lassen sich jetzt alle denkbaren Formen mit attraktiven Edelholzoberflächen witterungsresistent veredeln.

Erst verformt und dann beschichtet

Die Experten von Danzer und den Obo-Werken fanden durch mehrere Testreihen heraus, dass bei der thermischen Verformung die richtige Temperatur eine entscheidende Rolle spielt. „Erst bei 120 bis 150 °C wird das Material flexibel und lässt sich verformen“, erläutert Fieger. „Hilfreich sind hierfür Vakuumpressen mit integrierter Heizstation oder Plattenheizungen, die das notwendige, gleichmäßige Erhitzen gewährleisten.“ Nach dieser Erwärmungsphase hat der Anwender etwa fünf Minuten für die Bearbeitung der Maridur-Platten. Dabei kann der weiche Werkstoff einfach über die entsprechende Form tiefgezogen oder manuell gedreht werden.

Für die weitere Veredelung wird das Werkstück nach dem Erkalten mit dem patentierten 3D-Furnier von Danzer beschichtet. „Hierfür nutzen wir verschiedene Vakuumtechniken“, berichtet Wenk. „Da sich das Material im weiteren Arbeitsfortgang noch bewegen kann, sollte das Werkstück nicht bis zur äußersten Kante beschichtet werden. Wir raten zu einem Überstand von etwa 5 mm. So entstehen keine Bruchstücke und die Qualität des Werkstücks sowie seiner Oberfläche wird gewährleistet.“ Sobald das 3D-Furnier mit Leim aufgetragen ist, handelt es sich um ein starres Werkstück, welches sich nicht mehr verformen lässt. Allerdings kann es nun bei Bedarf weiter gefräst werden.

Unterstützung für Verarbeiter

Sowohl Danzer als auch die Obo-Werke unterstützen Anwender gerne und beraten bei dem Einsatz von Maridur und 3D-Furnieren. „Gerade bei neuen Materialien und Arbeitsschritten ist es wichtig, ein Gefühl für den Werkstoff und dessen Verarbeitung zu bekommen“, so Fieger. „Deswegen bieten wir unseren Kunden Musterplatten für erste Testarbeiten. So können sie sich ohne große Investition vorher überzeugen, ob Maridur eine Bereicherung für ihre tägliche Arbeit darstellt.“ Außerdem beraten die Tischlermeister vor Ort, zeigen typische Handgriffe und stehen mit Tipps aus ihrer langjährigen Erfahrung zur Seite. (ra)

www.danzer.com

www.obo-werke.de

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