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Im Erlebnis-Rei(s)ch

Tischlerei Reisch ermöglicht barrierefreies Wohnen auf 160 m2
Im Erlebnis-Rei(s)ch

Eine komplett barrierefreie Musterwohnung hat die Tischlerei Franz Reisch aus dem niedersächsischen Ganderkesee konzipiert. BM hat das Ehepaar Reisch besucht, um zu sehen, wie komfortables Wohnen heute aussehen kann.

Autor: Ulrich König

I Die Lage ist nahezu perfekt: Ortszentrum, der Blick aus den bodentiefen Fenstern fällt auf ein Einkaufszentrum, daneben befindet sich ein Haus mit verschiedenen Ärzten und Apotheke. Etwa 250 m entfernt rollen die blau-gelben Züge der Nordwestbahn; Bahnhof und öffentliche Verkehrsmittel sind ohne großen Aufwand erreichbar. Das sind Aspekte, die gerade für ältere und nicht mehr so mobile Menschen wichtig sind. Zumal der Besucher im zweiten Stock dank moderner Fenster der Firma Stöckel vom Straßenlärm kaum etwas mitbekommt.

Die Tischlerei Franz Reisch präsentiert an diesem Standort ihre barrierefreie Musterwohnung. Auf einer Fläche von rund 160 m2 stellen Ursula und Franz Reisch viele Möglichkeiten für ein langes selbstständiges Wohnen vor. Das Ziel: „Menschen für das Thema zu sensibilisieren“, sagt Firmenchef Franz Reisch. Theoretisch aber manchmal etwas mühsam. „Durch die Ausstellung gelingt uns das noch besser“, ergänzt Ursula Reisch. Weil sie dort Lösungen zeigen, die die Besucher anfassen und erproben können.
Seit 2006 ist die 1951 gegründete Tischlerei Reisch – in zweiter Generation geführt und eine klassische „Allround-Tischlerei“ mit insgesamt 14 Mitarbeitern – Mitglied in der Handwerker-Kooperation „Komfort erleben“. Wie so häufig führte ein persönliches Erlebnis dazu, sich intensiver mit barrierefreiem Wohnen zu beschäftigen. Franz Reisch brauchte Gehhilfen und stellte während dieser Zeit fest, dass die meisten Wohnlösungen für zeitweise beschränkt mobile Menschen wenig taugen. Zudem erkannte er, dass das Thema ein interessantes neues Geschäftsfeld für seinen Betrieb ist. Denn der demografische Wandel und die veränderte Altersstruktur in Deutschland werden zukünftig viele Bereiche stark verändern.
Das Ehepaar Reisch sieht sich dafür gut vorbereitet. „Zahlreiche Schulungen sowie Hintergrundinformationen durch die Kooperation haben eine optimale Grundlage für die Vermarktung des Themas geschaffen“, lobt Franz Reisch die Angebote von Komfort erleben.
Mit dem Bau eines Wohnhauses im Zentrum von Ganderkesee intensivierte das Ehepaar ihre Pläne. Vier Wohnungen vermieteten sie, eine – im zweiten Stock gelegen – richteten sie als barrierefreie Musterwohnung ein. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, erstreckt sich die Barrierefreiheit auch auf die anderen Wohnungen, den Keller sowie Infrastruktur und Umfeld des Hauses. Selbst der eingebaute Fahrstuhl spiegelt das durchdachte Konzept wider.
Die Höhe der Bodenschwellen von Balkon- und Terassentüren liegen im ganzen Haus bei 20 mm. Damit sind sie noch mit dem Rollstuhl überfahrbar. „Eine komplett schwellenlose Lösung sei zwar auch möglich“, so Franz Reisch, „wir wollten jedoch keine Kompromisse eingehen und jegliche Beeinträchtigung durch Witterungseinflüsse unbedingt ausschließen.“ Noch mehr Variationen, mit Liebe zum Detail, bietet die Musterwohnung. „Alle Lösungen, die hier verbaut wurden, entsprechen weitestgehend der Norm für barrierefreies Wohnen“, erläutert Franz Reisch.
Die DIN 18040 Teil 2 gibt Hinweise zur Planungsgrundlage, Ausführung und Ausstattung von Wohnungen, Gebäuden mit Wohnungen und deren Außenanlagen. Unter dem Motto „Erlebnis-Rei(s)ch“ lädt das Ehepaar Interessenten zur Besichtigung ein. Zudem sind zukünftig Veranstaltungen in der komplett funktionsfähigen Wohnung geplant.
Großzügig gestalteter Eingangsbereich
Schon im Eingangsbereich und Flur fallen die, im Vergleich mit Standardwohnungen, größeren Maße auf. Die Türbreiten betragen mindestens 98,5 cm; Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollator können so problemlos hineinfahren. Zudem wirkt der Eingangsbereich sehr großzügig, die Flächen vor und hinter der Tür sind deutlich größer geschnitten. Generell lassen sich alle Türen dank neuester Technik ohne großen Kraftaufwand öffnen und schließen. LEDs im Fußboden dienen als Orientierungshilfe, Präsenzmelder bieten zusätzliche Sicherheit. Die Türsysteme der Firmen Dorma/Gira öffnen und schließen die Türen automatisch, die Schalter sind auf einer Höhe von 85 cm montiert und können auch von Rollstuhlfahrern ohne großen Aufwand erreicht werden. Zudem fallen die Kontraste bei der Gestaltung auf: etwa die helle Türzarge und das dunkle Türblatt. Zum einen bedeutet das mehr Sicherheit, dank der klaren Abgrenzung, zum anderen hat das ästhetische Gründe. Ursula Reisch: „Wir wollen auch hier schicke Lösungen zeigen und das Design soll sich in die Gestaltung des Raumes einfügen.“
Eine Küche voller Ideen
In der Musterwohnung befindet sich z. B. Herd und Geschirrspüler nicht unter den Arbeitsflächen angeordnet, sondern erhöht. Damit sind sie deutlich leichter bedienbar. Die Arbeitsflächen sind höhenverstellbar, Lichtquellen leuchten sie gekonnt aus und schaffen auf diese Weise mehr Sicherheit. Die Spüle ist höhenverfahrbar und lässt sich zwischen 76 und 104 cm individuell einstellen. Ein unterfahrbarer Bereich für Rollstühle ermöglicht Arbeiten auch im Sitzen. Das Kochfeld mit Touchscreen fährt per Knopfdruck nach oben oder unten und lässt sich so auf die gewünschte Höhe individuell einstellen.
Dazu bietet der Raum alle Beschlagneuheiten der letzten Perioden: Vollauszüge und Dämpfungsbeschläge sind in der Musterwohnung Standardprodukte. Die vielseitigen Ordnungssysteme ermöglichen maximalen Stauraum. Für eine leichtere Handhabung sorgen außerdem absenkbare Schränke, die sich per Berührung öffnen lassen: Einfach antippen an der Front oder am Griff, schon bewegen sich Schubkästen und Auszüge. Der Fenstergriff ist im unteren Flügelquerstück angebracht, so- dass eine Bedienung auch für kleinere Personen möglich ist.
Schwerpunkt Schlafzimmer
Das Ehepaar Reisch zeigt im sehr geschmackvoll eingerichteten Raum ein Bett mit hochfahrbarem Pflege-/Lattenrost, im Bett daneben lassen sich Kopf- und Fußteil verfahren. Der Kleiderschrank lässt sich elektronisch per Fernbedienung öffnen und schließen (Häfele), ein elektrischer Kleiderlift fährt die Kleidung in eine erreichbare Höhe. Alle Griffe sind in einer normgerechten Höhe angebracht; außerdem bietet der Kleiderschrank noch einige praktische Detaillösungen wie Halterungen für Gürtel, Krawatten, Hosen oder die Schublade mit versteckter Laptop-Staumöglichkeit (Hettich). Und dann wäre da noch der LCD-Fernseher in der Anrichte am Fußende des Bettes. Der besondere Clou: Der elektrisch versenkbare Fernseher erhielt auf der Rückseite einen Schminkspiegel. Ein wichtiges Merkmal des Schlafzimmers sind die Bewegungsmelder am Bett. „Wenn jemand aufsteht, geht das Licht unter dem Bett an“, erklärt Franz Reisch. Damit erspart sich der Bewohner die Suche nach dem Lichtschalter und das ungewollte Wecken des Partners.
Optimale Bewegungsfreiheit in Bad und WC
Auch im Bad spielt fantasievolles Design eine wichtige Rolle. Barrierefreie Elemente sollen keineswegs den Charme von Pflege- oder Arzteinrichtungen ausstrahlen. Natürlich ist die Dusche bodengleich und schwellenlos, das Waschbecken ist höhenverfahrbar (Granberg), der Spiegel verstellbar. Einen besonderen Hinweis verdient zudem der aufklappbare Hocker. Im Gäste-WC fallen unter anderem das formschöne Waschbecken und der Duschsitz (Hewi) auf. Auch hier wie in allen anderen Räumen gibt es genug Bewegungsfreiheit.
Kreative Spielwiese Büro/Gastraum
Hier experimentieren die Eheleute Reisch noch etwas. Derzeit enthält dieser Bereich einen elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch, an dem man sowohl im Sitzen als auch Stehen arbeiten kann. Geplant ist zudem eine Schiebewand sowie ein Gästebett und Schrank. Um Platz zu sparen, soll das Bett elektronisch herausfahrbar sein.
Aber auch jetzt gilt schon: Die Musterwohnung enthält eine Fülle an detaillierten Lösungen, die Besucher begeben sich hier auf eine ständige Entdeckungsreise. I
Tischlerei Franz Reisch GmbH
27777 Ganderkesee

Tischlerei Reisch ermöglicht barrierefreies Wohnen auf 160 m2

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