Auf der diesjährigen BAU in München erstmalig vorgestellt, entwickelte sich das Montagetool Dexfix bisher enorm. Als Gemeinschaftsprojekt mit Dextüra begonnen, wird Projektpartner Elepart Plastics das kleine und zeitsparende Zargenmontagetool ab Januar nächsten Jahres unter der Marke Elefix vermarkten.
Die Handhabung des Zargenklemmkeils ist denkbar einfach: Zwischen Mauerlaibung und Zarge fixiert, wird der Keil mit dem Schraubendreher auseinandergespreizt und verklemmt so das ganze Zargensystem. Dann wird die Zarge ausgerichtet, indem die Schrauben des Klemmkeils justiert werden. Anschließend nur noch die Zarge punktuell ausschäumen, das Türblatt einhängen, die Funktionsprüfung durchführen und – fertig!
Spritzguss und Kundenorientierung
„Über zwei Jahre Entwicklungszeit hat das Montagetool bis zur Marktreife gebraucht“, sagt Sebastian Zock, der die kaufmännische Geschäftsführung inne hat. „An diesem Beispiel zeigen sich unsere Kernkompetenzen besonders gut: Verbindungstechnik und Spritzguss, kombiniert mit einer überdurchschnittlichen Kundenorientierung.“ Das Unternehmen sieht sich einerseits als Produzent, andererseits aber auch als Dienstleister (siehe Kasten). „Wir sind bestens für alle Kundenanfragen gewappnet“, bringt es Ulrich Plütsch, der mehr als 28 Jahre Kunststoff-Kompetenz aus unterschiedlichen Bereichen einbringt und für die technische Geschäftsführung verantwortlich ist, auf den Punkt.
Ein anderes wichtiges Standbein ist der „Elepart-Verbinder“ für Türzargen. Pro Jahr werden etwa 16 Millionen Verbinder für rund vier Millionen Türzargen hergestellt.
Kunststoff für spezielle Anwendungen
Dass Kunststoff in bestimmten Anwendungen die bessere Performance bietet, zeigt auch der neue Elefix: „Ein solches Montagetool geht nur in Kunststoff. So effektiv und effizient herstellen, können Sie so etwas mit keinem anderen Werkstoff“, da sind sich die beiden Geschäftsführer einig. Vergleichbare Alternativen aus Stahl seien nur mit einem viel höheren Aufwand herzustellen und müssten in den meisten Fällen nachbearbeitet, z. B. geschliffen, werden.
Elementar wichtig für den Vorteil eines Kunststoffelementes sei allerdings auch, dass das Produkt genau auf die Anwendung hin spezifiziert und konzipiert sei. Auch dies zeigt sich bei dem Zargenmontagetool deutlich: Da es Sicherheitsrelevanz besitzt, muss es aus einem besonderen Kunststoff hergestellt werden.
Dienstleister und Produzent
Sebastian Zock übernahm im Jahr 2012 die von den Eltern ursprünglich als Handelsunternehmen gegründete Firma und baute sie konsequent zum Kunststoff-Dienstleister um. Profitieren konnte Elepart Plastics dabei vom guten Ruf des „Elepart-Verbinders“. „Dieser Verbinder ist immer noch wichtiger Teil unseres Geschäfte“, betonen die beiden Geschäftsführer. Die Kunden finden sich in Deutschland und dem europäischen Ausland, wobei der Inlandsmarkt mit rund 80 % überwiegt. 23 Mitarbeiter beschäftigt Elepart Plastics heute und legt Wert auf ein gutes Betriebsklima, schließlich sind Fachkräfte rar gesät und schwierig zu ersetzen. Diese Mitarbeiter produzieren auf 13 Spritzgussmaschinen rund 30 Millionen Kunststoffbauteile pro Jahr. Das erfordert eine ausgeklügelte Logistik – auch im Lager, um die Lieferfähigkeit gerade bei den Hauptprodukten zu sichern. Schließlich verschickt das Unternehmen allein 1,2 Millionen Exzenter-Verbinder pro Monat!
Die Betriebsfläche umfasst heute 1500 m2. Flächen zur Erweiterung befinden sich hinter den Betriebsgebäuden. Diese könnten bald benötigt werden: Von 2014 bis 2018 hat Elepart Plastics den Umsatz auf nahezu drei Millionen Euro verdoppelt. Die Aussichten für 2020 beurteilen Sebastian Zock und Ulrich Plütsch beide „sehr positiv“. Was sind die Ziele? „Wir möchten die Marke Elepart noch weiter stärken und sie zu einem echten Begriff weiterentwickeln. Die Marke soll für Zuverlässigkeit stehen, Qualität, Innovation und Ansprechbarkeit. Außerdem soll die Marktdurchdringung im Bereich der Türzargen intensiviert werden“, antworten die beiden Geschäftsführer unisono.
Elepart Plastics GmbH
42549 Velbert
Der Autor
Rainer Hardtke beschäftigt sich seit rund 30 Jahren mit den Werkstoffen Holz, Glas und Kunststoff. Dabei ist er immer wieder überrascht, wie viel Entwicklungspotenzial zu finden ist.
Für Groß- oder Kleinserien
Lösungen aus Kunststoff
Standen Schreiner dem Kunststoff vor Jahrzehnten noch skeptisch gegenüber, weicht diese Haltung heute mehr und mehr der Erkenntnis, dass Kunststoff in bestimmten Anwendungen die bessere Performance zeigt. Hier sieht sich das Unternehmen Elepart Plastics als Lösungsanbieter: „Der Kunde hat ein Problem und wir prüfen, ob sich das Problem mit Kunststoff lösen lässt. Ist die Antwort positiv, steigen wir in einen definierten Projektverlauf ein, in dem jeder Schritt festgehalten wird und jeder Partner zu jeder Zeit den aktuellen Stand abrufen kann. Diese Transparenz wird von unseren Kunden geschätzt.“ Dabei sei es unerheblich, wie groß das anfragende Unternehmen ist: „Wir fertigen sowohl Großserien, wie z. B. den Elepart-Verbinder, als auch Kleinserien. Gerade bei den Kleinserien, die vielfach komplexe Bauteile und Produktionsabläufe erfordern, kann sich der Kunde auf dem Markt einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen“, so die Aussage der Spezialisten.