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»Unser Ziel ist die digitale Schreinerei aus einer Hand«

BM-Interview mit dem neuen Extragroup-CEO Dominik Hartmann und Gründer Stephan Mönninghoff
»Unser Ziel ist die digitale Schreinerei aus einer Hand«

Im April 2022 übernahm die Unternehmensgruppe um Taifun, M-Soft und PinnCalc, die führende deutsche Softwarehersteller für das Handwerk unter dem Dach des Karlsruher Technologie-Investors LEA Partners vereint, das Softwarehaus Extragroup GmbH, das für die Branchensoftware Profacto und die CAD-Software Vectorworks Interiorcad bekannt ist. Die Unternehmensgruppe baut aktuell eigenen Angaben zufolge die führende Handwerkerplattform im deutschsprachigen Raum auf. Wir sprachen mit CEO Dominik Hartmann und Extragroup-Gesellschafter Stephan Mönninghoff.

BM-Chefredakteur Christian Närdemann

BM: Herr Mönninghoff, warum haben Sie sich für den Verkauf der Extragroup GmbH an die „Software-Unternehmensgruppe“ unter dem Dach von LEA Partners entschieden? Und wie lange werden Sie noch im Unternehmen aktiv sein?

Stephan Mönninghoff: Über die letzten Jahre sind wir immer wieder von Investoren kontaktiert worden. Uns war wichtig, einen Investor zu finden, der den Markt gut kennt und die Extragroup in ein Portfolio integrieren kann, was zum Firmenprofil passt. LEA Partners hat sich schnell als der richtige Partner für einen Verkauf herausgestellt. Die ursprünglichen Gesellschafter stehen der Extragroup weiterhin mitarbeitend oder beratend zur Seite. Wir halten auch noch 10 % unserer Anteile.

BM: Herr Hartmann, welche Weichen für die Zukunft der Extragroup haben Sie schon gestellt und auf welche Schwerpunkte bzw. Synergien setzen Sie dabei besonders?

Dominik Hartmann: Die erste gestellte Weiche hat Stephan bereits erwähnt. Alle haben sich an der Gruppe rückbeteiligt, weil sie an die erfolgreiche Zukunft der Extragroup glauben und natürlich am Erfolg beteiligt bleiben wollen – weil wir zusammen daran glauben, dass 1 + 1 = 3 sein kann, wenn wir gemeinsam erfolgreiche Weichen stellen. Mit Lars Busch bleibt der langjährige Geschäftsführer der Extragroup ebenfalls erhalten und wir signalisieren unserem Team, dass wir Lust haben, die Zukunft der Extragroup gemeinsam zu gestalten.

Darüber hinaus starten wir in einen „typischen“ Integrationsprozess. Unser CFO, Zoran Tepsic, analysiert beispielsweise im administrativen Bereich Prozesse und Best-Practices der Extragroup und bringt parallel die Erfahrung aus den anderen Unternehmen ein. Im technischen Bereich konnten außerdem in den ersten Wochen nach der Transaktion ebenfalls bereits zahlreiche Workshops stattfinden, um die Architektur und die Produkte mit der bisherigen Gruppenstrategie übereinanderzulegen – unser CTO, Bernd Sengpiehl, hat mit den Entwicklungsabteilungen der Extragroup und PinnCalc sowie seinem Cloud-Team bereits am Tag nach der internen Bekanntgabe Workshops durchgeführt. Und dasselbe findet natürlich in den Bereichen Marketing und Vertrieb statt.

BM: Welche Produkte und Kompetenzen der Extragroup spielen im Gefüge der noch jungen und wachsenden Softwaregruppe eine besondere Rolle?

Dominik Hartmann: Lassen Sie mich etwas konkreter werden – Extragroup und das hervorragende interiorcad Programm ergänzen unsere bisherigen Produkte im Schreiner- und Tischlergewerk optimal. PinnCalc-Kunden werden kurzfristig ein optimales Nutzererlebnis in der Kombination aus Branchenlösung und CAD-Anwendung nutzen können, sodass wir unsere Logik hinter der Transaktion auch schnell in spürbaren Kundennutzen ummünzen können: PinnCalc und Extragroup wachsen zum führenden Lösungsanbieter für Tischler und Schreiner zusammen und wir sind unserem Ziel, der digitalen Schreinerei aus _einer Hand, einen weiteren großen Schritt nähergekommen. Und das in der Breite unserer Portfolios besonders auch mit Blick auf mobile Apps, wo wir die volle Power der Unternehmensgruppe einbringen können, als auch betriebssystemüberspannend für Windows und die Mac-Welt mit profacto.

Abseits von Produkten – da wachsen jetzt auch zwei Teams zusammen! Früher im Wettbewerb zueinander stehend, erkennen nun alle, welche Bereicherung durch komplementäre Fähigkeiten entstehen kann. Marketing-Exzellenz und Vertriebs-Power kommen ebenso zusammen, wie innovative Lösungen und tiefe Marktexpertise. Unser Team kennt den Alltag in den Werkstätten und Baustellen aus dem eigenen Erleben!

Die Softwaregruppe übergreifend wird von diesen Fähigkeiten ebenfalls profitieren, da sich unseren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ebenso wie neuen Talenten deutlich breitere Möglichkeiten bieten, ihr jeweiliges Potenzial zu entfalten. Wir wissen – das wertvollste Gut neben den Tausenden Bestandskunden, unserem guten Marktzugang und hochfunktionalen Produkten sind unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen!

BM: In welche Richtung wird sich Ihrer Meinung nach der Einsatz von Software im Tischler- und Schreinerhandwerk in den kommenden Jahren entwickeln?

Stephan Mönninghoff: Auf ERP-Seite sicher in Richtung Cloud und integrierter E-Commerce-Funktionalität. Kunden wollen nicht ihre Stammdaten pflegen. Das ist Aufgabe der Lieferanten. Eine bessere Vernetzung wird hier ein wichtiger Faktor werden. Auf CAD/CAM- Seite geht es weiter in Richtung integrierte digitale Workflows. Digitale Vernetzung und durchgängige Kommunikation zwischen Büro und Werkstatt sind hier die wichtigsten Trends. Augmentierte Realität (AR) ist eine Technologie, die hier möglicherweise immer interessanter wird. Vectorworks bringt diese Möglichkeiten bereits mit.

BM: Auf welche Entwicklungen dürfen sich Extragroup-Anwender in diesem Jahr freuen?

Stephan Mönninghoff: Wir arbeiten weiter an der Integration neuer Funktionen im Korpusgenerator unter der Technologie des von uns entwickelten Fertigungsrealismus. Durch ihn haben wir die monolithische Struktur des klassischen Generator-Modells geöffnet für Sonderbearbeitungen und Spezialkonstruktionen. Bei schrägen Konstruktionen werden wir sicher bald einige sehr spannende neue Features sehen, die unsere Kunden auch schon mit Spannung erwarten.

BM: Werden Extragroup und Pinncalc mittelfristig als eigenständige Unternehmen bestehen bleiben?

Dominik Hartmann: Die vertraute Beziehung zu unseren Kunden basiert neben persönlichen Bindungen auf Marken, die seit vielen Jahrzehnten am Markt bekannt sind. Aus diesem Grund werden wir auch mittelfristig Extragroup und Pinncalc und deren Produkte die Treue halten. Die Unternehmen werden immer dort, wo es für unsere Kunden und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sinnvoll ist, Kräfte bündeln. Formal werden wir also die Unternehmen auch gesellschaftsrechtlich weiterführen, anfühlen wird es sich für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und auch Kunden sicher zunehmend wie ein Team, das jeden Tag Hand in Hand mit den Anforderungen unserer Kunden innovative Lösungen und Services entwickeln und erbringen wird.

BM: Neben den Investitionen in bestehende Produkte und Services wollen Sie parallel auch eine – vermutlich übergreifende – neue Cloudplattform schaffen. Sind Cloudlösungen Ihrer Meinung nach die Zukunft von Handwerkersoftware?

Dominik Hartmann: Die Frage ist mittelfristig eindeutig zu beantworten: Ja, denn ohne würden sich unsere Kunden von den Chancen, die offene Cloud-Architekturen bieten, abschneiden. Denn mit Cloud-Technologien werden durchgängig digitale Prozesse und geräteeunabhängige Lösungen sowie Apps möglich und die Einbindung von Drittlösungen deutlich erleichtert. Der Weg dahin ist aber in unseren Augen ein hybrider und wird zwischenzeitlich durch die Anbindung von Desktopanwendungen an die Cloud gestützt werden. Zum einen, weil das Thema CAD/CAM nicht überall einfach sofort in die Cloud wandern kann – die Maschinen stehen schließlich physisch in der Werkstatt. Zum anderen, weil unsere Kunden gerade die hohe funktionale Tiefe schätzen und für ihre erfolgreiche Arbeit auch jeden Tag nutzen. Das baut man nicht von heute auf morgen neu auf. Wichtig ist dabei der doppelte
Weg – Investitionssicherheit für unsere Kunden, die unsere heutigen Produkte noch viele Jahre werden einsetzen und dabei sicher sein können, in Zukunft auf neue innovative Lösungen in der Cloud umsteigen zu können. Schritt für Schritt und mit dem bekannten Partner an ihrer Seite.

BM: Werden Extragroup und PinnCalc auf der Holz-Handwerk im Juli in Nürnberg bereits gemeinsam ausstellen? Und was erwartet die Messebesucher?

Dominik Hartmann: Auf die Holz-Handwerk freuen wir uns ganz besonders! Es ist der erste und für unsere Branche so wichtige Moment, wo die neue Partnerschaft zwischen Extragroup und PinnCalc sichtbar wird. Und das feiern wir, auch mit besonderen Angeboten für unsere Bestandskunden und neue Interessenten. Vor Ort sind wir beide mit unserem Team! Für mich persönlich wird das die erste Holz-Handwerk.

Die Fragen stellte BM-Chefredakteur
Christian Närdemann

www.extragroup.de


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