Bei dem neuen Produktprogramm setzt Homag auf die Partnerschaft mit der Marke Makor. In enger Kooperation mit diesem namhaften Branchenspezialisten bietet Homag jetzt Spritzmaschinen an, die autonom arbeitend oder auch als Bestandteil einer umfangreichen Beschichtungsanlage eingesetzt werden können. Mit verschiedenen Leistungsklassen und Ausstattungsmöglichkeiten will Homag kleinen und mittelständischen Unternehmen den Einstieg in die automatisierte Spritzlackierung vereinfachen – und dadurch den Weg in ein flexibleres Bearbeiten der Oberflächen ebnen. Die Maschinen gehören Unternehmensangaben zufolge zu den kompaktesten Lackierautomaten ihrer Klasse.
Die Sprayteq-S-100-Baureihen
Mit der Baureihe Sprayteq S-100 bietet Homag Handwerks- und Industriebetrieben unterschiedliche Maschinenkonzepte, um in das automatisierte Spritzlackieren einzusteigen. In diversen Ausführungsvarianten bedient die Baureihe verschiedene Anforderungen und Produktionsvolumen. Die Sprayteq S-100 lässt sich als Spritzautomat in umfangreiche Beschichtungsanlagen integrieren. Die Werkstücke werden bei dieser Ausführung mit einem Vakuumtransportband durch den Spritzbereich gefördert. Dabei dient Einwegpapier von der Rolle zur Abdeckung. Dadurch kann sehr dünnes Papier mit mehr Laufmetern auf einer Rolle eingesetzt werden, um den Wartungsaufwand zu verringern. Die Papierspannung wird per Sensor überwacht – mit zusätzlicher Papier-Bruch- und Aufwickelkontrolle.
Bei einer weiteren Variante der Sprayteq S-100 erfolgt der Transport der zu lackierenden Werkstücke durch den Lackierprozess auf Werkstückpaletten (die ihrerseits mit Einweg-Papier abgedeckt bzw. bespannt werden). Die Beschickung und Entnahme der Paletten erfolgt manuell durch Maschinenbediener.
Automatisierung nach Maß
Die Sprayteq S-100 lässt sich in Kombination mit automatisiertem Werkstückhandling als autonom arbeitende Lackierzellen konfigurieren. Das sei einzigartig am Markt, so Homag.
Der Transport der zu lackierenden Werkstücke durch den Lackierprozess erfolgt dabei ebenfalls auf Werkstückpaletten. Mittels einer horizontal arbeitenden Lichtschranke erkennt die Sprayteq S-100 Anfang und Ende der zu lackierenden Werkstücke.
Das Grundkonzept des automatisierten Werkstückhandlings beinhaltet eine am Einlauf stehende Beschickung zum Be- und Entladen der vorbereiteten Werkstückpaletten. Die Paletten mit den zu beschichtenden Werkstücken werden automatisch aus dem an der Bedienseite stehenden Hordenwagen entnommen und nach dem Lackiervorgang automatisch wieder in den Hordenwagen abgelegt.
Auch ist eine beidseitige Funktion der Hordenwagenbeschickung optional erhältlich, was die Lackierkapazität in etwa verdoppelt. Mit dieser können sowohl auf der rechten als auch linken Maschinenseite stehende Hordenwagen automatisch be- und entladen werden. Das größte Produktionsvolumen wird erreicht mit je einer am Ein- und Auslauf stehenden Be- und Entladung in Verbindung mit vier Hordenwagen, die unterbrechungsfrei nach und nach von der Anlage abgearbeitet werden können.
Prozesssicherheit im Fokus
Dank der neuartigen Be- und Entladekonzepte für verschiedene Anforderungen und Produktionsvolumen sind die autonomen Lackierzellen während der Spritzapplikation weitestgehend ohne Personal zu betreiben.
Die Sprayteq-S-100-Baureihe bietet ein im Bedarfsfall mitwachsendes Konzept, das sich individuell an die Anforderungen der Verarbeiter anpassen lässt. Darüber hinaus, so Homag, könne die Spritzlackiermaschine dank kundenspezifisch zu hinterlegenden Prozessparametern auch von angelerntem Personal bedient werden. (cn/Quelle: Homag)
Nachgefragt
„Digitale Kochrezepte sind das Vorbild“
Über weitere Entwicklungen rund um die automatisierte Lackiertechnik sprachen wir mit Gregor Grammer, Produktmanager Surface Processing bei Homag.
Mit welchen weiteren Entwicklungen können wir im noch jungen Homag-Produktsegment der Spritzlackierung rechnen?
Gregor Grammer: Wir wollen den Weg hin zum automatischen Spritzlackieren zukünftig für den Anwender noch einfacher und bequemer gestalten. Dabei geht es insbesondere um weitere Optimierungen in Sachen Maschinenbedienung. Bedienfehler sollen von vornherein ausgeschlossen werden.
Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Aspekt der Digitalisierung?
Grammer: Eine sehr große. Wir arbeiten beispielsweise intensiv an innovativen Applikationen, die dem Maschinenführer die Bedienung und die Wartung der Maschine über mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets erleichtern werden. Zukünftig soll die Maschine selbst den Bediener dabei unterstützen, den Lack auf die richtige Viskosität einzustellen, die optimale Vorschubgeschwindigkeit zu wählen oder die Pistolen im richtigen Winkel auszurichten. Ansätze wie beispielsweise digitale Kochrezepte sind hier das Vorbild. Sie haben längst in der modernen Hobbyküche Einzug gehalten und werden sich auch in der automatischen Spritzlackierung durchsetzen.
… und können in der Tapio-Cloud runtergeladen werden?
Grammer: Als Partner von Tapio, dem Ökosystem für die Holzindustrie, werden wir die Produkte natürlich auf dieser Plattform zum Download anbieten. Zudem planen wir, gängige App-Stores von Google und Apple zu nutzen.
Die Fragen stellte BM-Chefredakteur Christian Närdemann.