Des Böttchers Welt

I Er nennt sich Böttcher, Küfer oder Fassbinder und fertigt jene Behältnisse, in denen man Bier braut, der Wein reift oder Whiskey sein Aroma entfaltet: eichene Holzfässer namens Barrique.

Einst lösten die Fässer Schläuche oder Tongefäße ab und waren vorrangig bei der Vorratshaltung gebräuchlich. Heute stehen in Barrique ausgebaute Weine für besondere Qualität und hervorragenden Geschmack, was in erster Linie an der Herstellungsweise der hölzernen Gefäße liegt.

Produziert werden sie aus einzelnen, speziell geformten Holzlatten, den sogenannten Dauben. Konisch gewalzte, eiserne Reifen ziehen die Dauben über mehrere Arbeitsstationen hinweg zusammen, bis letztendlich ein Fass draus wird. Wie das abläuft, zeigt die Bilderstrecke oben. Ein wichtiger Schritt dieses Ablaufs – und zwar in doppelter Hinsicht – ist das Dämpfen der Fässer über dem offenen Feuer: Die Wärme hilft, das gewässerte Holz zu verformen. Der Rauch sorgt später für das Vanillearoma beim sogenannten Bariqueausbau, ergänzt durch die austretenden Gerbstoffe der Eiche (Tannine).

Die verstärkte Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Barrique-Erzeugnissen führt zu einer enormen Nachfrage nach Eichenfässern.

Zwar bleibt der grundsätzliche Fertigungsablauf weitgehend erhalten, doch um die Arbeitszeit zu verkürzen, werden heute meist moderne Maschinen bei der Herstellung von Fässern eingesetzt. Die Firma Anthon in Flensburg produziert seit über 100 Jahren Maschinen zur Fertigung von Holzfässern. Das Maschinenprogramm unterstützt die handwerkliche Arbeit des Böttchers innerhalb der industriellen Fertigung von Fässern.

Basierend auf den althergebrachten Arbeitsabläufen ermöglicht die maschinelle, CNC-gesteuerte Fassfertigung heute den Bau von Produktionslinien. Doch jede Maschine ist nur so gut wie das eingespannte Werkzeug.

Trotz Sondermaschinen und speziellen Werkzeugen ist die Fassherstellung mit viel handwerklichem Geschick verbunden und jeder renommierte Hersteller schwört auf seine eigene Fassform, Holzprofile und Verarbeitungsschritte. Das weiß Joachim Feil, Geschäftsführer der Firma Prolock Werkzeugsysteme aus eigener Erfahrung: „Als Werkzeug-Erstausrüster in der Fassproduktion erarbeiteten wir uns in vielen Jahren das Wissen über die spezifischen Werkzeuge für Holzprofile an unterschiedlichen Arten von Fässern und unterstützen Firmen mit Rat und Tat in der rationellen Produktion.“

So entstanden im Hause Prolock unter der Marke Prochipper diverse Profilfräser(sätze) – speziell entwickelt für den jeweiligen Fasstyp von Bier-, über (Port-)Wein- bis zu Sherry- oder Whiskey-Fässern. Einige davon zeigt die Bildergeschichte: So ist in Bild 2 beispielhaft ein Werkzeugsatz der Konkav- und Konvex-Hobelwerkzeuge für Dauben von Whiskeyfässern zu sehen.

In der Daubenfügemaschine (Bild 3) kommt ein Spiralhobelkopf Spirax zum Einsatz, dessen Vorzüge bei den einzeln auswechselbaren Wendeplattenmessern und seinem geräuscharmen Lauf liegen.

Eine zusammengesetzte Garnitur, zur Zerspanung und Profilierung von Whiskey-Fassköpfen ist die KRZE-Profilfräsgarnitur (Bild 8). Aufgabe bei der Entwicklung war es, in einem Arbeitsgang auf der Fassinnenseite eine Profilnut für die Böden zu fräsen, die Fassenden abzuschrägen und direkt zu verputzen (Bild 10).

Damit dieser Fräsgang an beiden Seiten gleichzeitig vollzogen werden kann (Bild 11) gibt eine Ausführung für den Rechts- und eine für den Betrieb im Linkslauf.

Bedarfsgerecht entwickelte Zerspanungslösungen für Schreiner, Tischler und Fensterbauer gehören ebenfalls zum Prochipper-Portfolio.

Unter der Marke Prolock werden dazu die passenden Spannsysteme angeboten: von Hohlschaftkegeln (HSK) über Selbstspannaufnahmen (SSA) bis zu flexibel einsetzbaren Schnellwechselmuttern für CNC-Fräsdorne. (mh/Quelle: Prolock) I

Prolock Werkzeugsysteme

72458 Albstadt