Welcher Schreiner oder Tischler kennt das Problem nicht? Die Rückseite von Möbel- oder Glasteilen muss zur Vermeidung von Sprühnebel vor dem Lackieren aufwendig abgeklebt, das Papier danach mühsam entfernt und fachgerecht entsorgt werden. Auch bei der in Leichlingen bei Köln ansässigen, in der Innenausbaubranche als Spezialist für Glas in der Möbelanwendung bekannten Vetro Küche + Glas KG kannte man dieses Problem nur zu gut. Da auf dem Markt keine Lösungen in der gewünschten Größe – oder nur zu sehr hohen Kosten – angeboten wurden, entwickelte man flugs selbst einen flexiblen Lackiertisch.
Das Lackieren von Glas für Küchenstudios und Schreinereien, darunter lackierte Arbeitsplatten und Rückwände – auch beleuchtet, Digitaldruck hinter Glas, Fernseher fugenlos hinter Glas, UV-Verklebung etc., gehört zu den Kernkompetenzen des Glasverarbeiters.
Die auf Rollen fahrbar gelagerte Eigenkonstruktion aus Multiplex hat eine Größe von 3000 x 750 mm. Zwei gekonterte, mittels Kurbeln bedienbare Achsen an den Tischenden nehmen Papierrollen mit bis zu 300 lfm Papier auf. Das Spritzgut wird entweder direkt auf das Papier gelegt oder – wenn die Kanten mitlackiert werden sollen – durch dünne Korkplättchen minimal erhöht, ohne dass Spritznebel auf die Unterseite gelangt. Nach dem Spritzvorgang bewegen sich durch die Betätigung des Fußpedals acht Kämme nach oben und heben so die lackierten Teile an. Diese können so – ohne sich die Finger schmutzig zu machen – vom Lackiertisch genommen werden. Anschließend wird das Papier weitergedreht und weiterlackiert.
Die Vorteile des Systems liegen für Christoph Gehrt, Geschäftsführer der Vetro Küche + Glas KG, auf der Hand: kein Abkleben, kein Spritznebel auf der Unterseite, der Overspray landet auf dem Papier und nicht im Filter der Absauganlage, weniger Filterwechsel, günstige Entsorgung der mit Lack benetzten Papierrolle im Hausmüll. Als größter Posten jedoch punktet der neue Lackiertisch mit einer gut 50-prozentigen Arbeitszeitersparnis. (hf)
Vetro Küche + Glas KG
42799 Leichlingen