Das Schleifen von Werkstückkanten inklusive der Radien ist eine Herausforderung in der CNC-Bearbeitung. Selbst neueste Maschinen und die besten Vakuum-Aufspannsysteme können Ungenauigkeiten durch unterschiedliche Werkstückdicken, die nicht exakte Position und Höhe des Werkstücks auf der Maschine oder durch Verformungen im Holz nicht zu 100 % beherrschen. Die Folge: Es kommt zu unerwünschten Abweichungen. Exakte Bearbeitungsergebnisse werden nur durch getastete Bearbeitungen garantiert.
In einem Kooperationsprojekt hat der Schleifwerkzeugspezialist Arminius gemeinsam mit dem Aggregatehersteller Benz Werkzeugsysteme eine Lösung entwickelt, die das getastete Schleifen von Kanten und Radien mit nur einem CNC-Aggregat ermöglicht. Das hieraus entstandene, zweiteilige Schleifwerkzeug kommt auf dem Benz Bündigfräsaggregat zum Einsatz. Bei der Bearbeitung erfolgt die Tastung von zwei Seiten zeitgleich. Dabei wird das zweiteilige Schleifwerkzeug, dessen Komponenten axial verschiebbar sind und somit eine Abweichung in der Werkstückdicke zulassen, über Luft- und Federdruck exakt an das Werkstück angepasst. Die selbsttastenden Werkzeugspindeln sorgen für einen weichen Übergang von der Kante zu der Fläche. Auch Abweichungen in der Werkstückdicke sowie Höhen- bzw. Positionsfehler stellen keine Hürde mehr dar. Werkstücke wie Treppenstufen etc. können in deutlich kürzerer Zeit gefertigt werden.
Das Schleifwerkzeug verfügt über eine Werkzeugtoleranz von +/- 0,05 mm in der Profilgenauigkeit. Das ermöglicht lange Standwege, die gleichbleibende Einhaltung der Profilkontur für geringen Verschleiß der Schleifleinen. Mit einem Satz Schleifbestückung lassen sich rund 2000 Laufmeter bearbeiten. (cn)
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