Die Geräuschentwicklung eines Sägeblattes für Vergleichszwecke zu messen, ist relativ trivial. Doch wenn zwei Blätter gleichzeitig im Einsatz sind und einzeln zuverlässig beurteilt werden sollen, stoßen Schallpegelmessgeräte an ihre Grenzen. Aus diesem Grund setzt Leuco bei den NoNoise-Haupt- und Vorritzsägen auf eine akustische Kamera. Nie gehört? Wir klären Sie auf.
I Jeder kennt ihn, keiner will ihn. Die Rede ist von hochfrequentem Lärm an der Plattenaufteilsäge beim Einsatz von diamant- oder hartmetallbestückten Sägeblättern.
Bei der Entwicklung seiner NN-Sägeblätter reduzierte Leuco die Schallemission im Vergleich zu Standard-Sägeblattern durch eine radikale Minimierung der Spanräume.
Eine neue Messmethode ermöglicht es nun, NN-Hauptsägeblatt und -Vorritzer im gleichzeitigen Einsatz differenziert voneinander zu bewerten und so die Verbesserungen nachzuweisen. Wie das funktioniert erklärt Dr. Dominique Fendeleur, Leiter Forschung und Entwicklung bei Leuco.
Lärmpegel verschiedener Werkzeuge messen
NN steht für NoNoise, zu deutsch: kein Lärm. „Das darf jedoch nicht verwechselt werden mit: kein Geräusch“, erklärt Dr. Fendeleur. „Gemeint ist ein Geräuschpegel, den Anwender als angenehm empfinden. Die allgemeine Messung durch ein übliches Schallpegelmessgerät ist trivial. Sie ermöglicht den einfachen Vergleich der Lärmpegel verschiedener Werkzeuge. Wir haben auf diese Weise z. B. die Schallwerte eines konischen Ritzers mit den kleinen NoNoise-System-Spanräumen mit D 200 mm und Z 36 an einer Plattenaufteilsäge gemessen. Im Leerlauf zeigte das Messgerät uns eine Lärmminderung von bis zu 7 dB(A) an. Während des Ritzens waren es noch 3 dB(A) weniger als bei Standard-Werkzeugen gemessen.“
Aber wie steht es um den Schallpegel, wenn beide Sägeblätter, also Haupt- und Vorritzsägeblatt gleichzeitig laufen und schneiden? Und wo wird welcher Schalldruck erzeugt?An dieser Stelle wird bei Leuco eine neue Messtechnik herangezogen, die mit einer speziellen Kamera Schallquellen in einem komplexen Umfeld lokalisiert.
Örtliche Schallemission farbig wiedergeben
„Die akustische Kamera ist eine völlig neue Technologie, mit der Schall sichtbar gemacht werden kann“, weiß Dr. Fendeleur und erklärt: „Ähnlich einer Wetterkarte oder eines Thermographie-Bildes werden die Felder gleicher Lautstärke mit einer Farbe eingefärbt, weiß für leise und rot für laut. Eine Digitalkamera bildet das schallerzeugende Objekt ab. Gleichzeitig zeichnet eine definierte Anordnung von 32 Mikrofonen in einem Feld die emittierten Schallwellen auf. Speziell entwickelte Software errechnet aus den Laufzeitunterschieden das Schallfeld und stellt dieses über dem optischen Abbild als Schallkarte dar.“
Der große Vorteil: Die akustische Kamera zeigt neben akustischen Parametern des Frequenzverlaufs auch die örtliche Emission an der Oberfläche der Schallquelle. Darüber hinaus kann eine Sequenz von akustischen Fotos erzeugt werden. „Mit der akustischen Kamera quantifizierten wir die Geräuschentwicklungsminderung unterschiedlicher Spanraumgeometrien bei gleichzeitigem Einsatz“, weiß Dr. Fendeleur und erklärt: „Es entsteht ein akustischer Film, der genau zeigt, woher wieviel Lärm kommt. Wissenschaftlich fundiert führt das NoNoise-Konzept so zu einer klaren Empfehlung: Wer ein leiseres Arbeitsumfeld erreichen will, muss den Fokus auf die Hauptsäge legen. Seine Maschine nur mit einem NoNoise-System-Ritzer auszurüsten, kann nicht wirklich empfohlen werden. Der Werkzeugsatz, bestehend aus Haupt- und Ritzkreissägeblatt in No Noise-System-Ausführung, bietet eine hörbare und nun auch sichtbare Lärmminderung, sowohl im Leerlauf als auch im Einsatz.“ (mh/Quelle: Leuco) I
Leuco
72160 Horb a. N.
Infos zum NoNoise-Programm
Mit DP-Bestückung sind folgende Zahngeometrien bis D450 mm erhältlich: Trapez-Flach-Fase, Gruppenzahn G6 und Gruppenzahn G3. Damit sind Paket- bzw. Fertig- sowie Einzelschnitte in rohen, furnierten oder kunststoffbeschichteten Holzwerkstoffen möglich. In der HW-Ausführung steht die Familie der FinishCut plus-Blätter für geräuscharme Fertigschnitte (NN-Ausführung). Die Hauptsägen ergänzen Vorritzer mit kleinen Spanräumen in den Zahngeometrien: Konisch-Flach, Konisch-WS und Konisch-Hohlrücken.
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