Ein Nagler für alles? Das muss nicht immer sinnvoll sein. Oft sind es die maßgeschneiderten Werkzeuge, die durch ihre besonderen Eigenschaften Vorteile verschaffen. Sei es um Glasleisten ohne lästige Einschussabdrücke anzubringen oder Schranksockel schnell und einfach zu verbinden. Oder natürlich für die Arbeiten, die grundsätzlich spezielle Nagler benötigen, wie das Anbringen von Akustikelementen – da braucht es eine schmale Nase und eine gute Führung.
Darüber hinaus bieten Hersteller wie KMR an, die Nagler kundenspezifisch zu erweitern. So können Nasen modifiziert, Auflagen vergrößert oder mit einer No-Mark-Cap versehen werden. Diese verhindert die o. g. Einschussabdrücke. BeA bietet z. B. eine Geräteerweiterung für die Befestigung von Glasleisten an. Dabei sorgt ein Gummipuffer dafür, dass Glas und Rahmen nicht beschädigt werden.
www.kmreich.com, www.bea-group.com
Mehr Wissen, weniger Fehler
Vom Nagel bis zur Verarbeitung
Das ist bei der Geräteauswahl wichtig
Häufig wird lange Zeit am Stück genagelt. Deswegen sollte man bei der Naglerauswahl auf die Gewichtsbalance sowie einen ergonomischen Griff achten. Denn keine Hand ist gleich – also erst ausprobieren, dann kaufen. Da Druckluftgeräte im Gegensatz zu Akkugeräten meist kompakter und leichter gebaut sind, kann dann lange Zeit und ohne Probleme gearbeitet werden.
Zudem wird der Rückschlagstärke bei der Auswahl eines Naglers meist zu wenig oder keine Beachtung gewidmet. Ist sie zu stark, erhöht sich das Risiko Gelenkbeschwerden zu bekommen. Deshalb ist es ratsam, dieses Kriterium zu vergleichen und mit der Häufigkeit des persönlichen Gebrauchs in Relation zu setzten.
Welcher Nagel für welche Anwendung?
- Zierleisten: Senkkopfstifte oder Stifte
- Vertäfelung: Senkkopfstifte oder Stifte
- Rückwände, Schubkästenböden: Heftklammern oder Senkkopfstifte
- Innenverbindungen beim Korpusbau (z. B. Schranksockel): Wellennägel
- Sockelleisten: Senkkopfstifte oder Stifte
Tipps zur Verarbeitung und Wartung
Ein häufiger Fehler ist zu hoher Druck bei der Verarbeitung – viel hilft nicht immer viel. Durch Wissen lässt sich dieser Fehler jedoch einfach vermeiden:
- Pin-Nagler: 4,0 bis 7,0 bar (Pins sind Stifte mit und ohne Kopf)
- Brad-Nagler 5,0 bis 8,4 bar (Brads sind Stauchkopfnägel)
Das spart nicht nur Energie, dadurch verschleißt auch der Puffer langsamer, wodurch die Geräte länger fit bleiben.
Für eine lange Lebensdauer ist es außerdem wichtig, die Geräte nicht „zu trocken“ zu betrieben und das richtige Öl zu verwenden. Grundsätzlich gilt: gepflegte Werkzeuge halten länger.
Allgemein sind druckluftbetriebene Werkzeuge wartungsfreundlich, robust und bei guter Pflege auch sehr langlebig, da für den Betrieb nur mechanisch bewegte Bauteile notwendig sind – keine Elektrik. Beispielsweise bekommt KMR laut eigenen Angaben oft Geräte zur Reparatur, die seit mehr als 20 Jahren im täglichen Gebrauch sind.