Shuttle auf Schienen

„Volkslager“ nennen die erfahrenen Materialfluss-Spezialisten aus Herford ihr zur diesjährigen Ligna vorgestelltes Konzept für die automatisierte Plattenlagerung und die Beschickung von horizontalen Plattensägen. Will heißen: Das Konzept ist für Betriebe interessant, die bisher aus Kostengründen eher in ein Flächenlager investiert haben. Bei einem nahezu gleichen Preis, so Systraplan, würden die Vorteile des Hochregallager-Systems im Vergleich zu einem Flächenlager überwiegen.

Das Kernstück des Konzepts ist ein für das untere Preissegment neu entwickeltes Regalbediengerät, das sich in der Bauweise von den bekannten herkömmlichen Regalbediengeräten unterscheidet. Das auf Schienen verfahrbare Platten-Shuttle, so der Hersteller, arbeite effizient und erziele im Vergleich zu einem Flächenlager eine höhere Leistung durch einen schnelleren Zugriff auf die verschiedenen Plattenvarianten im Regal.

Das zeitintensive Umstapeln, um auf die benötigten Platten zugreifen zu können – wie bei Flächenlagern mit bis zu 2 m hohen Stapeln üblich – entfällt beim Systraplan-System: Bei niedrigen Stapelhöhen im Regal greift das Regalbediengerät direkt auf das Plattenmaterial zu. Auf diese Weise kann unmittelbar auf eine Vielzahl von verschiedensten Plattenvarianten zugegriffen werden, ohne dass Platten umgelagert werden müssen.

Mit Hilfe eines Vakuumsaugrahmens, der über Teleskope zu beiden Seiten ausfahren kann, werden die Einzelplatten sicher vom im Regal stehenden Stapel vereinzelt und können dann direkt einer Plattensäge zugeführt werden.

Einer der wichtigsten Vorteile ist der beschädigungsfreie Umgang mit den Holzwerkstoffen. Auch empfindliche Platten werden in kurzer Zeit sachgerecht für die Bearbeitung vorbereitet. Dabei arbeitet das automatische Regalbediengerät kontinuierlich.

Eine direkte Anbindung dieser Lagertechnik an Plattensägen gehört zum Standard und hat sich als sehr vorteilhaft herausgestellt. Plattensägen der unterschiedlichsten Hersteller wurden bei zahlreichen Projekten bereits angebunden.

Das Kommissionieren von Einzelplatten findet direkt auf dem Regalbediengerät statt. Dazu ist im Grundrahmen eine Plattform integriert. Zusätzlicher Platzbedarf zum Kommissionieren ist daher nicht erforderlich.

Selbst bei einer niedrigen Hallenhöhe von 4 m braucht das Hochregal den Vergleich mit einem Flächenlager nicht zu scheuen. Systraplan macht dazu folgendes Rechenexempel auf: Bei einer angenommenen identischen Flächennutzung von 200 m2, was einer Länge von ca. 30 m mal einer Breite von knapp 7 m entspricht, kann von bis ca. 80 Stapelplätzen ausgegangen werden. Ein vergleichbares Flächenlager bringt es bei gleicher Grundfläche auf bis zu ca. 25 Stapelplätze. Der Vorteil des Hochregallagers wächst mit zunehmender Hallenhöhe und es kann auf diese Weise der weiter wachsenden Variantenvielfalt Rechnung getragen werden.

Um komplette Stapel einzulagern gibt es die Möglichkeit, diese mit dem Stapler von außen in die unterste Ebene des Systemregals zu stellen. Von innen kann das Regalbediengerät mit dem Saugrahmen auf diese Stapel zugreifen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit mit mehreren Einlagerplätzen, verteilt über die Außenseiten des Regals, Plattenstapel schnell und zeitsparend direkt einzulagern.

Mit den zahlreich angebotenen Optionen ist das System ausbaufähig und kann individuell für die Leistungs- und Platzverhältnisse des Kunden ausgelegt werden. Auf Wunsch kann auch der komplette Stapel mit dem Regalbediengerät bewegt werden.

Die Lagerverwaltung erfolgt mit einer speziell entwickelten Software auf SPS-Basis, die über das Siemens Bedienpult mit einem großem Display, Folientastatur oder per Maus bedient wird. Damit ist eine einfache und bedienerfreundliche Handhabung gewährleistet. Als Option wird auch eine PC-Lagerverwaltung angeboten, mit der eine Anbindung an übergeordnete Steuerungen realisiert werden kann. ■

Systraplan GmbH & Co. KG

32052 Herford