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»Unsere großen Stärken noch besser ausspielen«

Homag Group AG setzt auf Innovation und Globalisierung
»Unsere großen Stärken noch besser ausspielen«

Wohin geht die Reise der Homag Group AG? Nach dem Wechsel an der Konzernspitze sprach BM mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Dr. Markus Flik. Der erfahrene Maschinenbau-Experte will die ausgeprägten Kompetenzen des Weltmarktführers zu weiterem Wachstum führen.

 

BM: Herr Dr. Flik, seit Juli 2011 führen Sie die Homag Group AG als Vorstandsvorsitzender. Sind Sie im Schwarzwald gut angekommen?

Dr. Markus Flik: Der Einstieg wurde mir durch eine hervorragende Einarbeitung durch meinen Vorgänger Rolf Knoll und das gesamte Team der Homag Group sehr leicht gemacht. Als Schwabe hat sich auch die Mentalitätsfrage nicht gestellt. Das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Homag ist ausgesprochen hoch. Die Schwarzwälder sind eben sehr tüchtige Leute.
BM: Wie gefällt Ihnen die Branche rund um Möbel, Innenausbau und Bauelemente?
Dr. Markus Flik: Es ist ja eine Branche, die sich stark am Endkunden orientiert. Design und Haptik der auf unseren Maschinen produzierten Teile sind entscheidend. Das kenne ich aus der Zulieferbranche für die Automobilindustrie. Zwischen Industrie und Handwerksbetrieben gibt es eine riesige Bandbreite von Produkten und technischen Anforderungen. Die vielseitige Branche gefällt mir sehr gut, sie ist interessant und herausfordernd. Und nicht zuletzt: Holz ist ein schöner und lebendiger Werkstoff, der Spaß macht.
BM: Wie man hört, sind Sie bereits richtig tief in die Holzbearbeitung eingestiegen.
Dr. Markus Flik: Das ist eine Frage des Führungsverständnisses und für mich eine Selbstverständlichkeit. Wenn man in der Verantwortung für das Ganze steht, muss man sich in wesentlichen Details gut auskennen. Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang auch die Sicht unserer Anwender. Ich versuche deshalb, so oft wie möglich bei der Kundschaft zu sein.
BM: Aus Ihrer langen Erfahrung in der Automobil-Zulieferindustrie und der Metallbearbeitung: Hat die Holzbearbeitung aus Ihrer Sicht technologischen Nachholbedarf?
Dr. Markus Flik: Das vermeintlich niedrigere Technologie-Image in der Holzbearbeitung kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Im Gegenteil: Wenn ich sehe, welch hohe Drehzahlen und extreme Vorschübe wir fahren, was wir steuerungstechnisch in der CNC-Technik können, was wir an Schwingungs-Dämpfung und in der Automatisierung erreicht haben, kann ich feststellen: Wir müssen wir uns vor keinem anderen Teilbereich des Maschinenbaus verstecken. Ich bin begeistert von dem, was unsere Maschinen leisten, auch in puncto Software. Holzbearbeitung in der Industrie und auch im Handwerk ist absolut „Hightech“ und ein tolles Betätigungsfeld.
BM: Können Sie schon Bilanz für das Wirtschaftsjahr 2011 ziehen?
Dr. Markus Flik: Wir können den Gruppenumsatz von 718 Mio. Euro des Jahres 2010 voraussichtlich im mittleren einstelligen Prozentbereich steigern. Damit ist das Jahr 2011 für die Homag Group AG gut gelaufen. Wir haben im Auftragseingang ein leichtes Plus zu 2010 und wir werden ein operatives Ergebnis vor Mitarbeiter-Beteiligung und vor Sonderaufwendungen für die Restrukturierung ungefähr auf Vorjahreshöhe von 65 Mio. Euro erreichen. Damit sind wir operativ auf einem guten Weg. Auf der Ergebnisseite werden sich die relativ hohen Aufwendungen für die Restrukturierungsmaßnahmen auswirken. Dazu muss man wissen: Wir haben das interne „Homag Gruppen Aktionsprogramm“, das schon seit einigen Jahren läuft, in allen Gesellschaften stark intensiviert. Diese Maßnahmen werden uns effizienter machen und weiter nach vorne bringen.
BM: Wohin geht die Reise der Homag Group? Welchen Kurs haben Sie abgesteckt?
Dr. Markus Flik: Zunächst muss man festhalten: Die Homag Group hat ein einzigartiges Know-how und ist ja nicht von ungefähr Weltmarktführer. Die ausgeprägte Systemkompetenz für die gesamte Prozesskette, die hoch entwickelte Bearbeitungstechnik, das breite Produktportfolio, die hohe Innovationskraft und die weltweite Präsenz bilden eine solide und starke Basis. In den nächsten Jahren wird es vor allem darum gehen, unsere großen Stärken noch besser und offensiv auszuspielen. Globalisierung, Innovation und Effizienzsteigerung sind dazu die Stichworte.
BM: Zuletzt mussten in der Homag-Gruppe 180 Arbeitsplätze gestrichen werden. Bütfering in Be-ckum wird bekanntlich bei Weeke in Herzebrock, die Produktionsprogramme von Torwegge in Löhne und von Friz in Weinsberg zu großen Teilen bei der Homag GmbH in Schopfloch integriert. Was versprechen Sie sich davon?
Dr. Markus Flik: Das war eine schmerzliche Entscheidung, die uns wirklich sehr schwer gefallen ist. Für den Einzelnen ist so etwas immer eine Tragödie. In den letzten Jahren wurde bei allen drei defizitären Gesellschaften wirklich alles versucht, um sie profitabel zu machen. Die Größe der Standorte und die Kostenstruktur dieser Unternehmen haben nicht mehr zu den teilweise schmaler gewordenen Geschäftsfelder gepasst. Deshalb war die Zusammenfassung der Aktivitäten in modernere Organisations- und Fertigungsstrukturen, wie in Herzebrock und Schopfloch, nicht zu vermeiden.
BM: Mit welchem Konzept marschiert Bütfering in die Zukunft?
Dr. Markus Flik: Bütfering kommt jetzt in effiziente Strukturen eines leistungsfähigen Serienfertigers. Das heißt, wir können in Herzebrock unser Schleifmaschinen-Geschäft mit hohem Professionalisierungsgrad intensivieren. Bütfering konnte ja bereits auf der Ligna 2011 technische Akzente setzen und hat durch die Baureihe 500 auch im Industriebereich dazu gewonnen. Man kann klar sagen: Bütfering ist vom Markt betrachtet auf dem Vormarsch. Außerdem werden wir sicherlich am Ausbau der Produktpalette weiterarbeiten.
BM: Was geschieht mit dem Torwegge-Maschinenprogramm?
Dr. Markus Flik: Neben speziellen Massivholz-Verleimmaschinen, die jetzt eingestellt werden, gab es bei Torwegge drei weitere Geschäftsbereiche, die praktisch parallel zur Homag GmbH in Schopfloch gelaufen sind. Die Projektierung und Herstellung von Doppelendprofilern, Maschinen für die Tür- und Zargenherstellung sowie Anlagen für die Leichtbau- und Verbundplattenherstellung sollen künftig am Standort Schopfloch konzentriert werden.
BM: Ist die Kaschiertechnik und die Profilummantelung von Friz bereits in Schopfloch integriert?
Dr. Markus Flik: Zumindest in einem fortgeschrittenen Stadium. Auf das Know-how und die Erfahrung der Friz-Mitarbeiter wollen wir aber nicht verzichten. Deshalb erhalten wir in Weinsberg eine Entwicklungs- und Service-Abteilung mit ca. 15 Mitarbeitern.
BM: Wie wird die Struktur der Homag-Gruppe in ein paar Jahren aussehen?
Dr. Markus Flik: Wenn wir diese, wie gesagt, schmerzlichen, aber unvermeidlichen Schritte umgesetzt haben, verfügen wir über eine deutlich konzentriertere Struktur mit spezialisierten und effizienten Standorten in Deutschland. Dann müssen wir uns anstrengen, in dieser Formation das Bestmögliche zu erreichen. Hinzu kommt der bereits in die Wege geleitete Ausbau der Standorte in den Zukunftsregionen China, Indien und Brasilien. Dann haben wir eine zukunftsorientierte, global gut aufgestellte Unternehmensstruktur.
BM: Die Homag Group hat einen Weltmarktanteil von 28 Prozent. Wie lässt sich in dieser Position noch weiteres Unternehmenswachstum und Wertsteigerung generieren?
Dr. Markus Flik: Weiteres Wachstum zu erzeugen, ist bei diesem hohen Marktanteil natürlich eine besonders spannende Frage. Grundsätzlich wollen wir mit unseren Märkten wachsen. Abgesehen von kurzfristigen zyklischen Veränderungen wird die Holzbearbeitungsmaschinen-Branche weltweit weiter wachsen, davon sind wir überzeugt. In den aufstrebenden Volkswirtschaften können sich immer mehr Menschen schöne Möbel und Innenausbauten, hochwertige Fußböden und energiesparende Fenster leisten. In China ergibt sich mittelfristig ein riesiges Potenzial. Aber auch in Südostasien mit Malaysia, Thailand, Vietnam und künftig vielleicht auch in Indonesien wird der Markt weiter zunehmen. Hinzu kommen Indien und Südamerika mit Brasilien. Wenn man dann noch Osteuropa und die Türkei dazunimmt, ergeben sich aussichtsreiche Wachstumschancen.
BM: Wie ist die Homag Group in diesen Ländern positioniert?
Dr. Markus Flik: Mit Vertriebsgesellschaften und Repräsentanzen sind wir in diesen Ländern schon gut aufgestellt. In Osteuropa werden wir unseren Vertrieb weiter ausbauen. In globalisierten Märkten ist es aber zwingend, nah am Markt zu sein und dort zu produzieren. Ein Ziel ist deshalb der weitere Ausbau unserer Produktionsstandorte in den wichtigsten Wachstumsmärkten. Im polnischen Werk Sroda, mit bewährter Zulieferfunktion für die deutschen Werke, sind wir bereits auf einem guten Weg. Auch unser Werk in Shanghai hat sich mit jetzt 250 Mitarbeitern gut entwickelt. Dort investieren wir für den Ausbau gerade weitere 6 Mio. Euro in Maschinen und Gebäude. Im indischen Bangalore starten wir gerade eine Montagelinie für handwerklich orientierte Serienmaschinen. Dort werden mittelfristig 40 Mitarbeiter tätig sein. Den Produktionsstandort Sao Paulo werden wir in den nächsten Jahren schrittweise weiterentwickeln. Ich kann sagen, dass wir auf einem guten Weg sind, am Wachstum in den aufstrebenden Volkswirtschaften zu partizipieren.
BM: Das hört sich im Umkehrschluss nach Produktionsverlagerung an.
Dr. Markus Flik: Unser Grundsatz lautet: Think global – act local! An den Standorten in den Zukunftsmärkten produzieren wir Standardmaschinen für lokale Bedürfnisse. Aus China heraus exportieren wir zum Teil Maschinen nach Südostasien, das liegt nahe. Aber wir verfolgen nicht die Strategie, in hohem Maße für den Re-Import zu produzieren. Wir exportieren ja ganz erheblich mehr nach China, als wir dort lokal produzieren. Der High-End-Bereich wird auch weiterhin aus Deutschland bedient werden. Man muss ja sehen, dass sich in China relativ schnell eine industrielle Möbelfertigung etablieren wird und bei rasch steigenden Lohnkosten das Thema Automation stärker voranschreiten wird als in Südamerika und Indien. Diese hoch anspruchsvolle Automation werden wir auch weiterhin zum großen Teil über den Export aus Deutschland bedienen.
BM: Spüren Sie den Wettbewerb der Chinesen in Ihren Segmenten auf dem Weltmarkt?
Dr. Markus Flik: Bisher nicht. Das liegt auch daran, dass die chinesischen Wettbewerber noch kein globales Vertriebs- und Service-Netzwerk besitzen. Um Verfügbarkeit sicherzustellen, brauchen sie ein starkes Service-Netzwerk und das ist auch eine der großen Stärken der Homag Group.Wir müssen aber damit rechnen, dass chinesische Hersteller versuchen werden, über Partnerschaften Zugang zu solchen Netzwerken zu finden. Beispiele dafür gibt es bereits. Insofern müssen wir uns darauf einstellen, dass uns aus China künftig leistungsfähiger Wettbewerb im Standardbereich erwächst.
BM: Wie stellt man sich auf diese Herausforderung ein?
Dr. Markus Flik: Dagegen gibt es nur ein Rezept: innovativer, schneller und produktiver! Und wir müssen vor allem auch unsere Gesamtsystem-Kompetenz weiterentwickeln, d. h. die Projektierung von großen komplexen Anlagen in Verbindung mit der entsprechenden Software und der Fertigungsleittechnik. Mit unserer hochentwickelten Systemkompetenz werden wir den Vorsprung noch einige Zeit halten können.
BM: Also nicht der Standard, sondern Know-how und Hightech als Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit auch in Wachstumsmärkten?
Dr. Markus Flik: Absolut, gerade in China haben wir einen hohen Bedarf für unsere Beratungstätigkeiten gefunden. So ist dort z. B. das Homag Group-Mitglied „Schuler Consulting“ sehr gut beschäftigt. Wir registrieren eine hohe Nachfrage nach unseren Software-Fähigkeiten und auch rege Anfragen für komplexe Großanlagen aus China, wo unsere Homag Group Engineering sehr aktiv ist. Und nicht nur in Übersee: Wir wollen unser Projektgeschäft ausbauen und sind dabei auf gutem Wege. Nach fünf Monaten haben wir in diesem Geschäftsbereich bereits einen Auftragseingang von 100 Mio. Euro geschafft.
BM: Neben der Globalisierung gibt es sicher noch weitere Aspekte in Ihrer Wachstumsstrategie?
Dr. Markus Flik: Unser Ziel ist es, in jedem Bereich, in dem wir tätig sind, Weltmarktführer zu werden. Das sind wir noch nicht auf allen unseren Feldern. Dieses Ziel kann man nicht in ein, zwei Jahren schaffen. Daran werden wir die nächsten Jahre sowohl auf der Produktseite als auch im Vertrieb hart arbeiten.
BM: Welche Produktbereiche stehen dabei besonders im Fokus?
Dr. Markus Flik: Wir werden unsere erfolgreiche CNC-Technik weiter ausbauen. Darüber hinaus streben wir in der Oberflächentechnik, also im Schleifmaschinen- und Kaschierbereich, weiteres Wachstum an. Auch im Bereich Handling und Montage sehen wir gute Chancen. Klar ist, dass wir uns im Handwerksbereich weiterhin stark engagieren werden.
BM: Fassen Sie dabei auch Akquisitionen ins Auge?
Dr. Markus Flik: Neben dem organischen Wachstum ist die Homag-Gruppe ja auch durch Akquisitionen groß geworden. Das liegt sozusagen ein bisschen in unseren Genen. Aktuell verfolgen wir keine Aquisitions-Projekte, aber ich kann das für die Zukunft auf keinen Fall ausschließen. Lücken in der Prozesskette werden wir jedoch nur in attraktiven Marktsegmenten mit aussichtsreichen Wachstums- und Ertragsperspektiven schließen.
BM: Wird sich Homag noch stärker in den Markt der Massivholzbearbeitung wagen?
Dr. Markus Flik: Nicht als strategische Ausrichtung. Einen besonderen Akzent setzen wir aber weiterhin in der Fenster- und Türenfertigung. Mit der „BMB 900“ konnten wir auf der Ligna 2011 ein sehr attraktives Maschinenkonzept vorstellen, das sich hervorragend verkauft.
BM: Eine Möglichkeit ist auch das Wachsen durch Innovationen: Welche Schwerpunkte setzen Sie in der technischen Entwicklung? Wie viel geben Sie im Jahr für Forschung und Entwicklung aus?
Dr. Markus Flik: Die zahlreichen Patente beweisen es: Innovationsfähigkeit ist eine weitere besondere Homag-Stärke. Das haben wir auf der Ligna 2011 einmal mehr mit einem regelrechten Feuerwerk an zukunftsweisenden Entwicklungen bewiesen. Wir werden unseren Innovationskurs konsequent fortführen. Die Konstrukteure eingeschlossen sind 15 Prozent aller Beschäftigten der Homag Group, das sind 760 Mitarbeiter, in der Forschung und Entwicklung tätig. Insgesamt investieren wir rund 50 Mio. Euro pro Jahr in diesem Bereich. Das liegt weit über dem branchenüblichen Durchschnitt.
BM: In welche Richtung geht es denn auf der technischen Seite? Können Sie einige Schwerpunkte nennen?
Dr. Markus Flik: Wir wollen unseren Kunden helfen, sich am Markt zu differenzieren und auf der Produktseite voranzukommen. Hochwertige Oberflächen, hochwertige Bekantung, Freiformgebung im CNC-Bereich sind dafür einige Beispiele. In einem zweiten Entwicklungsschwerpunkt wollen wir dazu beitragen, noch produktiver, variabler und in Losgröße1 zu produzieren. Fertigungsleittechnik, Software-Integration, Lagerlogistik und rationelle Lagertechnik oder die Montagetechnik sind weitere Felder. In jedem Produktionsbereich ist immer wieder Fortschritt möglich, das hört nie auf.
BM: Wie steht es um das Thema Kantenqualität und Nullfuge? Sind Sie zufrieden mit der Marktakzeptanz des laserTec-Verfahrens?
Dr. Markus Flik: Die Nullfuge ist ein sehr markanter Fortschritt in puncto Möbeldesign und Qualität. Deshalb hat sich unser laserTec-Verfahren mit jetzt schon 60 verkauften Durchlaufanlagen rasch etabliert und ist seit der Ligna 2011 auch für die CNC-Stationärbearbeitung verfügbar. Damit ist das „System Nullfuge“ komplett. Weitere große Möbelhersteller erwägen die Umstellung auf die Bekantung per Laser. Da bin ich sicher: Der neue Kantenstandard wird sich schrittweise durchsetzen.
BM: Handwerk und Innenausbau hätten auch gerne die Nullfuge und wünschen sich eine kostengünstigere Lösung.
Dr. Markus Flik: Dazu nur soviel: Entsprechend unseres breit ausgerichteten Portfolios denken wir intensiv über Lösungen für eine verbesserte Kantenqualität nach, die besonders für das Handwerk geeignet sind.
BM: Sie machen uns neugierig. Sehen wir auf der Fachmesse Holz-Handwerk schon Ergebnisse?
Dr. Markus Flik: In Nürnberg sind wir noch etwas größer und in voller Stärke präsent. Sicher können wir wieder mit interessanten Neu- und Weiterentwicklungen aufwarten.
BM: Die Maschine ist bekanntlich längst nicht alles. Welche Bedeutung messen Sie der Software zu?
Dr. Markus Flick: Alles wächst zusammen. Intelligente Anwendersoftware als Produkt oder als Dienstleistung wird zukünftig einen stark wachsenden Stellenwert bei Homag einnehmen. Das ist eindeutig so und die Nachfrage ist da. Mit der neu gegründeten Software-Tochter „Homag eSolution“ haben wir uns auf diese Entwicklung eingestellt und unsere Software-Aktivitäten gebündelt.
BM: Damit spielen Dienstleistungen offenbar eine immer bedeutendere Rolle im Homag-Konzept.
Dr. Markus Flik: Dienstleistungen, die vom Maschinenverkauf unabhängig sind, also Vor-Ort-Service, Fernservice, Ersatzteile, Schulung und Beratung, stellen inzwischen einen Umsatzanteil von 17 Prozent in der Homag-Gruppe. Diesen Wert wollen wir mittelfristig deutlich über die 20 Prozent steigern. Hier verfügen wir über hervorragende Kompetenz und sind dafür mit unserem globalen Vertriebs- und Service-Netzwerk bestens aufgestellt.
BM: In Österreich und der Schweiz arbeiten Sie mit gruppeneigenen Vertriebsgesellschaften. Ist das auch ein Zukunftsmodell für den deutschen Markt?
Dr. Markus Flik: In der Tat sind wir in Deutschland vertrieblich anders aufgestellt als weltweit. Bis auf Bayern, wo wir mit einer eigenen Vertriebstochter präsent sind, arbeiten wir in allen anderen Bundesländern mit wenigen leistungsfähigen Fachhandelshäusern zusammen. Dort sind regional langjährige Geschäftsverbindungen und vertrauensvolle Kundenbeziehungen gewachsen. Dieses Konzept hat sich also sehr gut bewährt. Unsere Vertriebsgesellschaften in Österreich und gerade auch in der Schweiz wollen wir weiter ausbauen.
BM: Wie beurteilen Sie die Perspektiven für das gerade begonnene Geschäftsjahr?
Dr. Markus Flik: Voraussagen für dieses Jahr zu treffen, ist angesichts der Staatsschuldenkrise und anderer unsicherer Rahmenbedingungen außerordentlich schwierig. Deutschland, Österreich und die Schweiz waren in 2011 mit einem Plus im Auftragseingang von rund 30 Prozent sehr stark. Ob wir das in den nächsten Quartalen noch toppen können, ist fraglich. In Westeuropa erwarte ich jedenfalls keine signifikante Dynamik. Die Märkte in Osteuropa mit Russland, Südamerika und nicht zuletzt in China und Südostasien dürften sich weiter positiv entwickeln. In den USA könnte wieder leichtes Wachstum möglich werden. Nach der Umsatzsteigerung in 2011 ist unser Ziel, dieses hohe Niveau, ohne das Großprojekt Mekan, halten zu können. Das gilt ebenso für den Auftragseingang. Wohlgemerkt: Auch das unterstellt, dass sich die Weltkonjunktur als Folge der Staatsschuldenkrise nicht weiter verschlechtert. Homag wird weiter in die Zukunft investieren. Neben den genannten Entwicklungsleistungen haben wir 2011 rund 25 Mio. Euro in Sachanlagen und IT investiert. Das wollen wir auch in diesem Jahr halten.
BM: Herr Dr. Flik, besten Dank für dieses interessante Gespräch. ■
Von BM-Chefredakteur Manfred Maier
>> Wir werden unseren Innovationskurs konsequent fortführen <<
>> Software und Dienstleistung werden einen wachsenden Stellenwert einnehmen <<
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