Bereits seit der Erfindung der Formatkreissäge vor 110 Jahren gilt diese Maschinengattung als der Allrounder unter den Holzbearbeitungsmaschinen. Auch heute ist sie in Werkstätten jeder Größe unverzichtbar, wenn es um das Aufteilen von Plattenmaterial oder das Auftrennen von Massivholz geht. Aber auch Halbfertig- und Fertigprodukte erfordern Anpassungen in den Formaten, die immer noch am besten mit einer Formatkreissäge erstellt werden.
In Bezug auf die Maschinentechnik bietet eine Formatkreissäge mit beidseitiger Schwenkung eine viel größere Flexibilität. Der Tischler kann spontan, ohne den Bau von Vorrichtungen, alle erdenklichen Gehrungen und Schifterschnitte erledigen. Das könnte eine Erklärung für die in den letzten Jahren steigende Beliebtheit dieser Sonderausstattung sein. Die bisherige Schwäche der Absaugung für beide Seiten hat der Hersteller Altendorf im letzten Jahr beseitigt: Das Unternehmen bietet dafür eine seitlich verschiebbare Lösung an, bei der das 550-mm-Sägeblatt ohne Haubenwechsel auf +/- 46° geschwenkt werden kann. Eine der wesentlichen Anwendungen der beidseitigen Schwenkung ist das Sägen von Innengehrungen an Profilen, die bequem und sicher am Winkelanschlag durchzuführen sind.
Häufig als reine Frage des Komforts eingeordnet sind die Fähigkeiten der CNC-Steuerungen. Doch in vielen Betrieben steht die Formatkreissäge im Umfeld von Plattenaufteilanlagen und Fünfachs-CNC-Maschinen. Hier gehören Stücklisten, CAD-Zeichnungen und Maschinenansteuerungen zur Arbeitsvorbereitung. In diesem Umfeld dient die Formatkreissäge zur Herstellung absoluter Sonderprodukte, die in der Summe recht hoch sein können. Das können z. B. kleine Teile sein, die sich nur schwer auf CNC-Maschinen spannen lassen oder wo sich die Programmierung für Einzelteile nicht lohnt.
Wenn die maximale Auslastung der CNC-Maschinen bzw. Plattenaufteilanlagen erreicht ist, kann die Formatkreissäge diese Lücke füllen. Dann muss sie aber auch die gleichen Anforderungen erfüllen, da die Maße von CAD-Programmen bis auf 1/10 mm vorgegeben werden. Neben der Flexibilität einer Formatkreissäge, die auch von kleineren Betrieben gefordert wird, kommen hier die Themen Präzision in Form von CNC-Achsen oder auch Digitalanzeigen und Produktivität hinzu.
Führende Hersteller wie Altendorf setzen in der Entwicklung und Ausstattung immer stärker auf CNC-Steuerungen. Bei der von Altendorf angebotenen F 45 kann beispielsweise jede Steuerung bis zu vier CNC-Achsen bewegen. Der Trend geht also zu höherer Präzision im Standardmaschinenbereich und damit gleichzeitig zu höherer Produktivität. Zudem müssen die Steuerungen einfach, intuitiv und bedienerfreundlich sein, da verschiedene Bediener spontan an der Formatkreissäge arbeiten. (cn)
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