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Vom Azubi zum Berufsschullehrer

Studiengang Ingenieurpädagogik an der TH Rosenheim
Vom Azubi zum Berufsschullehrer

Das Studium für das Lehramt für die berufliche Fachrichtung Bautechnik kann man in Deutschland derzeit an 16 Hochschulen, zumeist Universitäten, studieren. Jedoch nur in Rosenheim liegt der Fokus auf dem Werkstoff Holz: Der Studiengang Ingenieurpädagogik bietet mit Fachabitur Zugang zum Berufsschullehrerberuf – als Meister oder Techniker auch ohne Abitur.

Zum Wintersemester 2021/22 startet an der TH Rosenheim der zweite Jahrgang des Bachelorstudiengangs Ingenieurpädagogik in der Fachrichtung Bautechnik. Gegenüber anderen Universitäten und Hochschulen bietet dieses Studium einige Vorteile, unter anderem den Zugang zum Lehramt mit Fachabitur. Das Ziel ist, mehr Berufsschullehrerinnen und -lehrer auszubilden, denn in den technischen Disziplinen herrscht nach wie vor ein akuter Lehrermangel, der die duale Berufsausbildung als wesentlichen Pfeiler der deutschen Wirtschaft vor enorme Herausforderungen stellt.

In Deutschland kann man derzeit an 16 Hochschulen, meist an Universitäten, das Lehramt für die berufliche Fachrichtung Bautechnik studieren. Aber nur in Rosenheim liegt der Fokus auf dem Werkstoff Holz. Daher ist der Studiengang nicht an einer berufspädagogischen, sondern an der ingenieurwissenschaftlichen Fakultät für Holztechnik und Bau angesiedelt, die seit fast 100 Jahren für ihre ausgezeichnete Ausbildung bekannt ist. Entsprechend werden die angehenden Berufsschullehrerinnen und -lehrer gemeinsam mit den Studierenden der anderen bau- und holzbezogenen Ingenieurstudiengänge Innenausbau, Holzbau und Ausbau, Holztechnik oder Bauingenieurwesen unterrichtet.

Bewerbungsphase läuft an

Während die Studierenden aktuell trotz Corona ihr erstes Schulpraktikum absolvieren, laufen bereits die Vorbereitungen für die Bewerbungsphase des zweiten Jahrganges. Wer eine Berufsausbildung im Holz- oder Baubereich hat, kann sich ab sofort für einen Studienplatz zum Start im Oktober 2021 bewerben. An der Technischen Hochschule Rosenheim erhält man im Gegensatz zu Universitäten auch mit einem Fachabitur eine Zulassung. Als Meister oder Techniker ohne Abitur ist es möglich, sich nach einem Beratungsgespräch ebenfalls für einen Studienplatz zu bewerben.

Studium und Corona

Wie läuft das Studium in Rosenheim unter Corona-Bedingungen ab? Je nach den gesetzlichen Vorgaben gibt es verschiedene Konstellationen: Über den normalen Präsenzbetrieb bis hin zum reinen Onlineunterricht mit Videokonferenzen und aufgezeichneten Videoformaten wird auf die Anforderungen des Infektionsschutzes flexibel reagiert. Sofern Übungen und Praktika nicht stattfinden können, gibt es z. B. Livestreams aus den Laboren. Auch bei den Prüfungsformaten reagiert man auf die derzeit dynamische Situation: In den letzten beiden Semestern waren die Prüfungen „Freischussprüfungen“, sodass die Studierenden ohne Prüfungsrisiko teilnehmen oder bei persönlichen Hindernissen die Prüfung ohne Nachteile schieben konnten. Auch wenn der Lehrbetrieb vorrangig in Präsenz stattfinden soll, sind die Dozenten trotzdem in der Lage, komplett auf Onlinelehre umzustellen, wenn es die Situation erfordert. Die gleiche Flexibilität haben in den letzten Monaten auch die Studierenden gezeigt und sich schnell in die digitale Lehre eingefunden. Umfragen zeigten, dass die Studierenden mit der Onlinelehre zwar gut zurechtkommen, dass den meisten aber der Kontakt zu ihren Kommilitonen fehlt. Denn gerade die Holzer-Community ist in Rosenheim ein wichtiger Bestandteil der Studienkultur.

Digitale Lehre im Mittelpunkt

Speziell im Studiengang Ingenieurpädagogik ist die TH Rosenheim in puncto Digitalisierung noch einen Schritt weiter gegangen und hat die digitale Lehre als Schwerpunkt in das Modul „Schulpraktische Studien“ integriert. Die Studierenden werden mit hohem Praxisbezug darauf vorbereitet, an den Berufsschulen digital zu unterrichten. „Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht. Da wir mit unserem Studiengang mitten in der Pandemie neu gestartet sind, haben wir die digitale Lehre auch für die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer in den Mittelpunkt gestellt“, erläutert Prof. Dr. Sandra Bley, Professorin für Berufspädagogik. Entsprechend läuft auch das Schulpraktikum hybrid ab, d. h. in einer Kombination von Hospitation im Präsenzunterricht und digitalen Elementen. Jede Studentin und jeder Student erstellt selbst eine digitale Lehreinheit für die jeweilige Praktikumsschule, z. B. ein Erklärvideo oder ein kleines Online-Lernspiel.

Wege zur Vertiefung

Bereits bei der Planung des Studiengangs wurde zusammen mit dem Fachverband Schreinerhandwerk Bayern darauf geachtet, den fachlichen Schwerpunkt auf die Berufe des Holzhandwerks und der Ausbaugewerke zu legen, da die meisten anderen Bautechnik-Lehramtsstudiengänge in Deutschland den Schwerpunkt eher im Massivbau setzen. Zusätzlich zum Hauptfach Bautechnik wählen die Studierenden ab dem 3. Semester ein Zweitfach, das sogenannte Unterrichtsfach. Es stehen drei Optionen zur Auswahl: Informatik, Holztechnik und das Fach Sprache, Kommunikation Deutsch. Wer das Unterrichtsfach Holztechnik wählt, vertieft sich noch stärker in der modernen, digitalen Fertigungstechnik. Mit dem Unterrichtsfach kann man sich also je nach Interesse breiter aufstellen (Informatik oder Deutsch) oder stärker spezialisieren (Holztechnik).

Beide Wege stehen offen

Schreiner- oder Zimmererlehre, Fachabitur an der FOS/BOS, Bachelorstudium Ingenieurpädagogik an der TH Rosenheim, Masterstudium Berufliche Bildung an der TU München, Referendariat, so sieht also der neue Weg zum Berufsschullehrer aus. Am Ende winkt die Verbeamtung im höheren Dienst.

Aber was passiert, wenn man in einem der Schulpraktika merkt, dass man doch nicht zum Lehrer oder zur Lehrerin geboren ist? Auch dann hat man in Rosenheim das richtige Studium gewählt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Lehramtsstudiengängen wird man Bachelor of Engineering. Mit diesem Abschluss kann man später auch als Ingenieur im Bau- und Holzbereich arbeiten oder einen Masterabschluss der Ingenieurwissenschaften draufsatteln.

Maximale Flexibilität

Man ist also komplett flexibel und muss sich nicht schon vor dem Studium festlegen, welchen Weg man einschlagen will. Ganz nach dem Motto: „Berufsschullehrer oder Ingenieur? Am besten beides!“ Die Kompetenzen in der Pädagogik und Psychologie, die man während des Studiums erwirbt, werden mit Sicherheit auch in einem Unternehmen wertvoll sein. (hf/Quelle: TH Rosenheim)


Studien-Info

Vom Schreiner-Azubi zum Berufsschullehrer

Der Bachelorstudiengang Ingenieurpädagogik qualifiziert als erster Studienabschluss für die weitere Laufbahn als Berufsschullehrerin oder -lehrer für bautechnische Berufe. Anschließend können die Absolventinnen und Absolventen unmittelbar das weiterführende Masterstudium an einer Universität aufnehmen. Mit der TU München als einer der renommiertesten Universitäten in diesem Bereich besteht eine enge Kooperation. Die TÜV SÜD Stiftung und der Fachverband Schreinerhandwerk Bayern unterstützen das Projekt. Der Studiengang richtet sich an Interessierte aus allen Bundesländern.

Weitere Informationen zum Studiengang Ingenieurpädagogik an der Technischen Hochschule Rosenheim unter

www.th-rosenheim.de/technik/holz-energie-bau/ingenieurpaedagogik-bachelor/

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