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Vom Gesellen zum Werkstattleiter

ZIMT – Fortbildung zum geprüften Werkstattleiter
Vom Gesellen zum Werkstattleiter

Stefan Hasenburg und Sebastian Bylebyl, zwei Mitarbeiter der Tischlerei Charakterstück aus Havixbeck im Münsterland, haben im Juli 2018 die Schulung zum geprüften Werkstattleiter der Zukunfts-Initiative modernes Tischlerhandwerk (ZIMT) besucht. Jetzt sind sie mit Begeisterung dabei, den Betrieb von Inhaber Christian Voss zu optimieren.

ANNA-Katharina Ledwa

Die digitale Personaleinsatzplanung wurde sofort umgesetzt, als Stefan Hasenburg und Sebastian Bylebyl nach bestandener Abschlussprüfung zum geprüften Werkstattleiter in die Firma zurückkamen. „Da haben Stefan und ich zusammen eine maßgeschneiderte Softwarelösung geplant und sofort gegen die Zettelwirtschaft eingetauscht“, freut sich Bylebyl. „Das war mit Abstand der größte und hilfreichste Schritt.“

Vom Erzieher zum Tischler

Der 29-jährige Geselle ist, wie sein Kollege Hasenburg, seit vier Jahren bei der Tischlerei Charakterstück in Havixbeck angestellt. Nach einigen Jahren im Beruf des Erziehers hat er sich für eine Umschulung zum Tischler entschieden. Und heute, nach zwei Gesellenjahren, ist er Werkstattleiter – zusammen mit seinem Kollegen und Altmeister Stefan Hasenburg. „Ich bringe viel Erfahrung mit und bin mit der Zeit automatisch in die Werkstattleiterposition reingerutscht. Nach dieser Fortbildung hat das Ganze was offizielles bekommen,“ ergänzt Hasenburg.

Der 55-jährige Tischlermeister war bis vor kurzem noch viel selbst mit in der Werkstatt, doch dann haben die Arbeitsvorbereitung und die Auftragsplanung immer weiter zugenommen. „Wir sind innerhalb eines Jahres stark gewachsen. Da funktioniert so eine Werkstatt nicht mehr ohne vernünftige Struktur und Organisation“, erklärt Hasenburg weiter.

Mit jetzt 19 Mitarbeitern war es für Inhaber Voss unumgänglich, Werkstattleiter einzusetzen und so selbst Unterstützung zu bekommen. Bylebyl und Hasenburg ergänzen sich perfekt, was die Leitung der Werkstatt angeht. „Ich kenne meine Kollegen in der Werkstatt und weiß, wie die Zusammenarbeit gut funktioniert“, erzählt Bylebyl. „Meine Erfahrung als Erzieher hilft mir bei meiner Aufgabe als Werkstattleiter sicherlich weiter.“

Ohne Kommunikation geht gar nichts

Trotzdem läuft nichts ohne Absprache. Kommunikation ist das A und O in jedem Team. Sowohl Stefan Hasenburg und Sebastian Bylebyl als auch die beiden Werkstattleiter mit ihrem Chef Christian Voss stehen in intensivem Austausch miteinander. Das Thema Kommunikation und Mitarbeiterführung war sehr interessant für die frisch gebackenen Werkstattleiter. „Die Dozenten der Fortbildung waren durchweg Profis auf ihrem Gebiet und haben die Inhalte super vermittelt“, lobt Bylebyl. Auch Hasenburg hat sich trotz seiner langjährigen Erfahrung nicht fehl am Platz gefühlt: „Im Gegenteil, heute hat sich ja vieles verändert und weiterentwickelt. Die Fortbildung war auch für mich hochinteressant.“ Praxiselemente haben die Weiterbildung aufgelockert und nicht zu theorielastig werden lassen. Besonders angetan waren die beiden Werkstattleiter auch von dem Erfahrungsaustausch mit den anderen elf Teilnehmern. „Aus den einzelnen Gesprächen haben wir viel mitgenommen. Man hat gute Tipps ausgetauscht und sich gegenseitig von seinen Erfahrungen am eigenen Arbeitsplatz erzählt. Diese Praxistipps sind oft Gold wert,“ erzählt Hasenburg über die gute Atmosphäre im Lehrgang.

Praktische Umsetzung

Im Arbeitsalltag als offizielle Werkstattleiter angekommen haben Bylebyl und Hasenburg sofort eine Bestandsanalyse gemacht: Was haben wir jetzt, was sollte sich verändern und was können wir wie und wann in unserem Betrieb umsetzen? Einige Aspekte brauchen Zeit bis sie in der Firma umgesetzt werden. „Es müssen nun mal auch Aufträge abgearbeitet und Geld eingebracht werden,“ lacht Hasenburg. Doch nach und nach – da sind sich die beiden sicher – wird die Struktur und Organisation der Werkstatt perfektioniert.

Und auf dem besten Weg dorthin sind sie ja schon: „Mobile Arbeitstische, ein Kommissionsregal, diverse Möbel für die Ordnung in der Werkstatt und allem voran der digitale Einsatzplan, wurden bereits umgesetzt,“ so Bylebyl stolz. Durch den organisierten Einsatz von Mitarbeitern ist laut Hasenburg auch die Mehrarbeit einzudämmen. „Natürlich müssen mal Überstunden gemacht werden, aber bei richtiger Planung und guter Zeiteinteilung passieren weniger Fehler und die Mitarbeiter können sich über geregeltere Arbeitstage freuen,“ erklärt der Tischlermeister.

Mitarbeiter an das Unternehmen binden

Für Christian Voss, Inhaber der Tischlerei Charakterstück, hat das ganze Thema noch tiefgreifendere Bedeutung. „Für mich ist die Mitarbeiterfortbildung vor allem im Hinblick auf den leergefegten Arbeitsmarkt eine gute Lösung. Personen mit guter Ausbildung und Können sind kaum bis gar nicht zu finden. Das habe ich selber schon spüren müssen“, erklärt Voss. Für ihn zählt hier neben der Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit, auch die Sicherung von gut ausgebildetem Personal. „Mit Angeboten wie der Schulung zum Werkstattleiter werden genau die richtigen Lücken gefüllt“, so Voss weiter, „und meine beiden Mitarbeiter wurden in ihren Erwartungen an die Schulung sogar übertroffen. Es war also genau richtig, das ZIMT-Angebot wahrzunehmen.“

Jetzt muss Sebastian Bylebyl sich noch an seinen neuen Platz im Büro gewöhnen, der zu
50 % seiner Arbeitszeit nun auch seine Anwesenheit fordert. „Vorher war die Werkstatt mein Zuhause. In die organisatorischen Aufgaben im Büro muss ich jetzt reinwachsen,“ grinst der Geselle. Doch an Unterstützung wird es ihm dabei nicht mangeln: Stefan Hasenburg und Inhaber Christian Voss sind mit an Bord.

(Nächster Lehrgang in Rindern/Kleve: 14./15. Februar, 7.-9. März sowie 29./30. März 2019)

www.tischler-zimt.de


Die Autorin

Anna-Katharina Ledwa ist Tischlerin und Projektgestalterin (HWK), arbeitet als Gesellin in der AV und entwickelt nebenberuflich eigene Produkte.

www.annaledwa.de

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