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Zu Hause arbeiten

Projektarbeit an der Fachschule für Holztechnik Detmold
Zu Hause arbeiten

Zum Zeitpunkt der Aufgabenstellung im Januar 2020 war den Verantwortlichen und Studierenden der Fachschule für Holztechnik in Detmold noch gar nicht klar, welchen aktuellen Bezug das Projekt „Homeoffice – flexibel und platzsparend“ noch bekommen würde. Im Zeitraum eines Semesters sind fünf individuelle Lösungen für das mobile Arbeiten zu Hause entstanden – von der Ideenfindung bis hin zum Bau von Prototypen im Maßstab 1:1.

Steigende Mieten und Verknappung von Wohnraum, nicht nur in den Ballungsräumen, und ein allgemeiner Trend zur Flexibilisierung von Arbeitsmodellen, weg von der reinen Präsenzarbeit über zeitlich begrenztes, mobiles Arbeiten bis hin zum dauerhaften Arbeiten von zu Hause aus – die (Arbeits-)Welt ist im Umbruch. Dies schlägt sich auch in der Ausbildung zum/zur Holztechniker/in an der Fachschule für Holztechnik in Detmold nieder, wo man bei der Durchführung von Projektarbeiten schon immer großen Wert auf eine praxisnahe Themenstellung legt. Bei der Ausgabe des Projektes „Homeoffice – flexibel und platzsparend“ im Januar 2020 ahnte jedoch noch niemand, dass kaum sechs Wochen später die Pandemie die Welt fest im Griff haben und die Aufgabenstellung einen ganz aktuellen Bezug bekommen würde.

Unter Leitung ihres Lehrers Michael Eckert waren die Holztechniker und -technikerinnen der Klasse FSH 1A am Felix-Fechenbach-Berufskolleg aufgefordert, Möbel zu entwickeln, die bei einer Vermischung von Beruf und Privatem im Homeoffice das „Berufliche unauffällig und elegant verschwinden lassen“.

Strukturierte Herangehensweise

Im Vorfeld wurde ein kompaktes Pflichtenheft erstellt, das die Anforderungen an den Entwurf definierte:

  • Der optische Anteil von Holz- und Holzwerkstoffelementen soll bei der Materialauswahl überwiegen. Materialstärken sind sorgfältig und ressourcenschonend zu dimensionieren.
  • Das Möbel ist zerlegbar und damit für das Mitnahmesegment konzipiert. Um Transportaufwand und Versandkosten zu senken, soll das Möbel in einem Flachkarton versendet werden können.
  • Das maximale Gewicht einer Verpackungseinheit darf 25 kg nicht überschreiten, das Gesamtgewicht des Möbels inklusive Verpackung maximal 30 kg betragen.
  • Der Bruttoverkaufspreis soll 1200 Euro nicht übersteigen. Für die Kalkulation ist von einer Serie von 100 Stück auszugehen.
  • Die Handelsspanne beträgt 50 %.

Individuelle Lösungsansätze gefragt

Beim Entwurf sollte dem zunehmenden Trend zur Individualisierung Rechnung getragen werden und neben dem zu fertigenden Prototyp Varianten entwickelt werden.

  • Die Grundcharakteristik des Produktes steht fest. Der Kunde kann das Produkt durch Varianten im Bereich der Form, der Funktion, der Oberfläche oder des Materials seinen individuellen Wünschen anpassen. Dabei ist ein modularer Aufbau gewünscht.
  • 14 % aller Möbel werden in Deutschland inzwischen online gekauft. Es soll daher beispielhaft werden, das individuell gestaltbare Produkt in einem Möbelkonfigurator darzustellen.
  • Es ist ein Produktpass zu erstellen. Anmerkung: Der VDM (Verband der deutschen Möbelindustrie) forderte schon 1996, eine verbraucherfreundliche Produktinformation einzuführen, weil der Verbraucher heute mehr Informationen über die Produkte, ihre Herkunft, Herstellung und Umweltverträglichkeit verlange. In vielen Unternehmen ist Nachhaltigkeit bereits Bestandteil der Unternehmensphilosophie.

Aufgaben und Leistungen

Eine zu erstellende Dokumentationsmappe enthält alle Planungsunterlagen: Von der Auftragserteilung des Kunden im Rahmen der Aufgabenstellung, der Entwurfsbeschreibung und -darstellung, über die Fertigungsunterlagen, eine Montageanleitung und gegebenenfalls die Versandform des Produktes. Im direkten Bezug zum Unterrichtsfach Produktentwicklung war eine Fertigungszeichnung des entworfenen Möbels einzureichen. Das entwickelte Produkt bzw. Möbel sollte zum Abschluss des Projektes anhand des in den Werkstätten hergestellten Prototyps präsentiert werden.

Projektablauf

Das Projekt wird als fächerübergreifende Gruppenarbeit durchgeführt. Jede Gruppe bestand aus drei Studierenden und erstellte im eigenen Ermessen über die gesamte Projektzeit Unterlagen, die in den beteiligten Fächern bewertet und als eine Teilleistung in die Zeugnisnote des jeweiligen Faches einflossen. Das Projekt durchlief dabei mehrere Teilphasen, in denen die Gruppen mit den betroffenen Lehrern fachbezogen über das Projekt und dessen Realisierung sprachen.

Zu Beginn des neuen Schuljahres erfolgte eine Machbarkeitsanalyse. Jede Gruppe fertigte in der schuleigenen Werkstatt einen Prototyp. Nach Absprache konnten in begrenztem Umfang Fertigungsschritte auch in anderen Unternehmen durchgeführt werden. Nach Fertigstellung des Prototyps, der Dokumentation sowie der Präsentation im Herbst 2020 erfolgte eine Gesamtbewertung mit einer Projektnote, die auf dem Halbjahreszeugnis mit Themenstellung erscheint und mit 40 % in die Projektendnote im Abschlusszeugnis eingeht.

Mission accomplished – Auftrag ausgeführt

Geplant war, dass die während des Projektes entstandenen Homeoffice-Lösungen während eines Infotages der Fachschule für Holztechnik im Februar 2021 am Felix-Fechenbach-Berufskolleg einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden. Angesichts des derzeitigen Pandemiegeschehens wird dies virtuell
in Form eines Instagram-Auftrittes möglich sein – da lohnt es sich, mal reinzuschauen:

https://www.instagram.com/fachschule_holztechnik_detmold/

(hf/Quelle: Michael Eckert)


Schulinfo

Zwei auf einen Streich: Techniker- und Meisterausbildung

Neben der industriell orientierten Technikerausbildung beinhaltet das Lehrprogramm bereits Teilbereiche der Meisterfortbildung. Mit der bewährten Integration dieser beiden Berufszweige begegnet die FSH Detmold den aktuellen Anforderungen des Marktes und dessen zunehmend industriellen, EDV-gestützten Planungs- und Fertigungsmethoden.

Für eine ganzheitliche Wissensvermittlung nimmt die Projektarbeit als Teil der Weiterbildung einen besonderen Platz ein. Hier lernen die Schüler eigenständiges und eigenverantwortliches Handeln in fächerübergreifender Form und in Kooperation mit Unternehmen.

Die Weiterbildung kann entweder in Vollzeit (Dauer: 2 Jahre) oder in Teilzeit (Dauer: 4 Jahre) berufsbegleitend absolviert werden. Die an der Fachschule angebotene Vorbereitung auf Teile der Meisterfortbildung erfolgt unterrichtsbegleitend und ist somit für alle Studierenden kostenlos.

Der Maschinenpark ist mit CNC-Bearbeitungszentren, liegender Plattenaufteilsäge, 3D-Drucker und Laser auf dem modernsten Stand.

Im neuen Schuljahr 2021/22 sind noch Plätze frei – weitere Infos unter:

https://fsh-detmold.de/

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