Terrassendielen können auf verschiedene Unterkonstruktionen und diese wiederum auf verschiedene Fundamente montiert werden. So können die Trägerelemente direkt über dem Erdreich, über Gartenplatten, über vorhandene Terrassenböden, Betondecken oder auch Gussasphalt ausgelegt werden. Das Erdreich muss mit einem Vlies gegen Wuchs abgedeckt werden. Kompakte Untergrundflächen wie Betondecken oder Gussasphalt erfordern ein Gefälle, damit kein stehendes Wasser zurück verbleibt.
Auf einem Flachdach, auf einem Umkehrdach oder dergleichen erfordert die Unterkonstruktion zwingend ein Gefälle von mindestens 1,5 bis 2 %, damit das Regenwasser gut abfließen kann. Als oberste Schicht des Unterbaus ist eine glatte, wasserführende Spezialfolie zu verlegen, welche ebenso im Gefälle vorzuliegen hat. Absolut ungeeignet sind irgendwelche Vliese oder Granulatmatten, da diese keinen Wasserabfluss ermöglichen. Dauernässe ist die Folge und darüber treten Beschädigungen der Holzterrassen auf.
Idealerweise werden alle Holzunterkonstruktionen für Terrassendielen mit einem Spielraum zur Auflage/Untergrundoberfläche eingebaut. So entsteht kein direkter Kontakt und eine ordentliche Unterlüftung ist möglich.
Zur Aufnahme von Terrassendielen können Lagerhölzer mit entsprechender Schiftung, Latten aus Holz oder Aluminium mit Schiftung oder auch vorgefertigte (Metall)Roste eingesetzt werden. Die Auflagen/Trägerlatten sollten so kurze Distanzen wie möglich zueinander aufweisen.
Auf die Befestigung kommt es an
Zur Befestigung der Terrassendielen kommen unterschiedliche Systeme zum Einsatz. Die einfachste Montage ist die sichtbare Verschraubung von oben. Unbedingt sollten dabei Distanzhalter zwischen Terrassendielen und Auflage eingebaut werden. So kann sich keine Feuchtigkeit/Dauernässe zwischen den beiden Hölzern bilden. Unsichtbare Montageelemente weisen die Eigenschaft auf, dass nachträglich nicht so einfach Dielen entfernt werden können, um Reinigungsarbeiten in der Unterkonstruktion durchzuführen. Dem Kundenwunsch zu nicht sichtbarer Befestigung stehen ganz unterschiedliche Montagemöglichkeiten zur Verfügung, wobei nicht alle Systeme für jede Holzart geeignet sind. Das Wichtigste bei allen Befestigungen ist zwingend der Einsatz von rostfreien Hilfsmaterialien. Können Metallteile oxydieren, entstehen intensive Flecken und Verfärbungen im Terrassenholz.
Auf die Dauerhaftigkeit des Holzes achten
Für Terrassen können sowohl Weichhölzer wie Harthölzer eingesetzt werden. Kiefer, Lärche, Douglasie, aber auch thermobehandelte einheimische Hölzer sind auf dem Markt erhältlich. Teak, IPE, Jatoba, Bankirai, Merbau usw. sind beliebte Exotenhölzer, die eine sehr große Dauerhaftigkeit aufweisen. Zudem gibt es auch verschiedene WPC-Produkte (Wood Plastic Composite) und Bambusdielen, die als Holzwerkstoffe angewendet werden. Zu beachten gilt: je schmaler die Bretter, desto weniger Verformungen und Rissbildungen.
Behandelte oder unbehandelte Oberflächen?
Viele Terrassendielen werden unbehandelt eingebaut und so belassen. Das Holz vergraut nach kurzer Zeit und wird anschließend immer silberfarbig. Der Markt bietet hierfür Behandlungsprodukte, welche die Vergrauung zum Teil rückgängig machen können und das Holz wieder in seiner Originalfarbe erscheinen lassen. Derartige Behandlungen sind aber aufwendig und erfordern ebenso entsprechende Nachbehandlungen. Geölte Oberflächen erfordern regelmäßige Nachbearbeitungen, die dazu führen, dass das Holz in seiner intensiven Grundfarbe erscheint und über lange Zeit auch so bleibt.
Die Hölzer und ihre Eigenschaften
Bei Terrassendielen sind verschiedene Holzeigenschaften zu berücksichtigen. Der Witterung ausgesetzte Bretter können große Verzugseigenschaften aufweisen. Und Risse können bei den meisten Holzarten nicht vermieden werden. Risse sind in der Praxis auch zu tolerieren, solange daraus keine Verletzungsgefahren durch aufstehende Holzsplitter resultieren. Das Holz kann zudem aufrauen, was mit Bürsten größtenteils eliminiert werden kann. Ein nachträgliches Schleifen führt meist nicht zum Erfolg, da nach dem nächsten Niederschlag erneut feine Holzfasern aufstehen und die Oberfläche aufrauen. Nasse Holzoberflächen sind immer rutschig, ob gerillt oder glatt. Dies ist besonders bei öffentlichen Bauten ganz speziell zu berücksichtigen.
Holzinhaltsstoffe können bei den ersten Regenfällen ausgewaschen werden und angrenzende Bauteile verfärben. So ist bei einigen Holzarten, vor allem im Zusammenhang mit Sichtbeton, Schwimmbassins oder Teichen, große Vorsicht geboten. Inhaltsstoffe aus dem Holz können auch für Tiere und/oder Pflanzen in Biotopen sehr gefährlich und lebensbedrohend werden.
Negative Eigenschaften von Werkstoffen treten auf bei Materialmängeln. Billige WPC-Produkte und Bambusdielen können sich nach kurzer Zeit zersetzen und bergen, neben Rissbildungen und Absplitterungen große Verletzungsgefahr beim Barfußgehen.
Zudem können WPC-Dielen mit wenig Holzanteil elektrostatische Probleme erzeugen, da im Sommer draußen die Trockenwetterphase vorherrscht und statische Aufladungen der Kunststoffdielen Kleinkindern erhebliche Schmerzen zuführen kann beim Berühren von Metallteilen.
Spezialverlegungen haben es in sich
Eine schwimmende Verlegung von Terrassenböden ist möglich. Dazu sind auf dem Markt spezielle Elemente erhältlich, welche lediglich auf eine plane und feste Oberfläche aufgelegt werden. Die einzelnen Holzdielen sind auf vorgefertigten Kunststoffunterlagen aufgeschraubt, die seitlich miteinander verbunden werden. Aufwendiger, aber auch möglich, ist eine vollflächige Verklebung von Terrassendielen. Dazu muss eine ganz glatte, ebene und gegen Feuchtigkeit gedämmte Unterkonstruktion vorliegen, in der Praxis meist eine abgeglättete Betondecke. Spezialklebstoffe sind erhältlich und häufig werden in den Stoßbereichen der einzelnen Dielen Spezialkitt- oder Teerfugen eingesetzt.
Generell gilt, …
… dass Terrassendielen eine möglichst hohe Unterkonstruktion und gute Unterlüftung brauchen. Die Träger der Dielen sollten kurze Achsmasse aufweisen und verdeckte Montagen von Terrassendielen mit Revisionsöffnungen versehen werden. Zudem sollten immer rostfreie Materialien eingesetzt werden.
Der Autor
Bernhard Lysser, Experte ISP und Mitglied Swiss Experts (schweizerische Kammer technischer und wissenschaftlicher Gerichtsexperten)