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Ist smart auch sicher?

VdS über billige und professionelle Smart-Home-Technik
Ist smart auch sicher?

Durch die hohe Einbruchsquote springen auch fachfremde Firmen von Smart-Home-Tech niken auf den Zug auf: „Smart-Home-Alarmanlage – Sicherheit zum kleinen Preis“ ist eine immer wieder gehörte Werbeaussage. „Smart“ klingt toll, „Sicherheit für kleines Geld“ ebenso – aber das Institut für Einbruchschutz (VdS) sagt klar dazu: Ist nicht.

Sebastian Brose

Experten der Polizei und Errichter für Einbruchschutzmaßnahmen sprechen hier von „Scheinsicherheit“. Laien wird mit vollmundigen Versprechungen vorgegaukelt, dass umfassende Sicherheit mit minimalstem Aufwand zu erreichen wäre. Sicherheit muss nicht teuer sein, aber mit 100 Euro ein komplettes Haus absichern – das gibt es nicht.

Grundkonzept mechanische Absicherung

Ganz grundsätzlich gilt: die Basis jedes vernünftigen Einbruchschutzkonzeptes ist eine mechanische Absicherung. 80 % der in Deutschland verbauten Standardfenster lassen sich innerhalb weniger Sekunden mit einem einfachen Schraubendreher aufbrechen. Auf genau diese simple Art gelingen drei Viertel aller Einbrüche in Deutschland, die durch die Fenster sowie die baugleichen Terrassen- oder Balkontüren erfolgen. Da so selbst semi-begabte Täter in Sekundenschnelle in der Wohnung sind und nach einem raschen Beutezug innerhalb weniger Minuten wieder verschwinden (ruckzuck die üblichen Verstecke für Geld, Schmuck, Tablet etc. durchsuchen und dann nichts wie weg aus der Wohnung), nutzen weder Kameraüberwachung noch eine Einbruchmeldeanlage allein etwas: Die Kamera zeigt üblicherweise das verwischte Bild eines Täters mit durch Kapuze und tief ins Gesicht gezogener Kappe unkenntlich gemachtem Gesicht, die Alarmanlage meldet einen Einbruch auf das Handy, was die meisten Besitzer in Restaurant oder im Strandurlaub gar nicht bemerken – immer vorausgesetzt, dass die beiden Geräte im niedrigklassigen Preisbereich überhaupt auslösen.

Das Allerwichtigste im Einbruchschutz sind also vernünftige mechanische Grundsicherungen – an diesen scheiterten im Jahr 2016 44,3 % der Einbrecher, wie die Polizeiliche Kriminalstatistik bestätigt. Hinzu kommen noch all die nicht erfassbaren Kriminellen, die es aufgrund erkannter Schutzmaßnahmen gar nicht erst probiert haben. Die wichtigen Minuten Zusatzschutz sichern schon kostengünstige Nachrüstprodukte wie z. B. unsichtbare und mit dem normalen Fenstergriff zu bedienende geänderte Beschläge des Hauptangriffszieles Fenster. Gleiches gilt für aufgeschraubte Zusatzsicherungen. Diese nachträglichen Schutzmaßnahmen stoppen selbst die Experten in unseren Prüf-Laboratorien.

VdS testet und vergibt Qualitätssiegel

In unseren typischen Überflussmärkten gibt es tausende Angebote zum Schutz gegen die kriminellen Eindringlinge – und sogar für Experten ist es schwer, die Zuverlässigkeit dieser Produkte klar zu beurteilen. Deswegen werden diese Techniken in den VdS-Laboratorien unter anderem mit sämtlichen Methoden und Werkzeugen der Täter in der Praxis „malträtiert“ – nur so kann der verlässliche Schutz eindeutig nachgewiesen werden. Deshalb legen die Polizei, Versicherer und weitere Experten auf der ganzen Welt besonderen Wert auf die durch das VdS-Qualitätssiegel klar belegte Verlässlichkeit. VdS-Experten stellen sowohl fürs traute Heim wie auch für Betriebe sicher, dass die Kriminellen überhaupt nicht in unsere Häuser, Wohnungen oder Gewerbe gelangen. Denn unsere Aufgabe ist es, Einbrechern das erfolgsverwöhnte Leben schwer zu machen – und das machen wir mit Vergnügen.

Die mechanische Sicherung setzt den Tätern so lange Widerstand entgegen, dass die Absicherung durch verlässliche Elektronik überhaupt erst greifen kann. Die 24/7-Überwachung durch eine VdS-zertifizierte Einbruchmeldeanlage schützt auch Gebäude, die bei längerer Abwesenheit der Besitzer oder am Wochenende in einem menschenleeren Gewerbegebiet ein lohnendes Ziel darstellen und Einbrecher zu höherem Aufwand motivieren. Idealerweise wird das System auf einen Sicherungsdienstleister aufgeschaltet, der jederzeit erreichbar ist und sich um das Objekt kümmert, wenn es nötig ist.

Der Einbau von Einbruchschutztechniken wird sogar staatlich gefördert. Wichtig ist weiter, dass diese Produkte durch Profis installiert werden – denn die Täter wissen genau, wie sie die typischen Einbaufehler ausnutzen können. Die Polizei betont, dass Ursache erfolgreicher Einbrüche trotz vorhandener Schutzmechanismen oft falsch montierte Sicherungstechnik war. Hier gibt es eine Menge zu beachten, sodass auch begabte Heimwerker oft unscheinbare Fehler machen, deren Auswirkungen erst im Ernstfall zutage treten. Deswegen zertifiziert VdS für Sie neben Einbruchschutzprodukten auch die Errichter dieser Sicherungstechniken.

Smarte Alarmanlagen von Fachprofis

Mechanische Absicherung ist immer die Basis. Ergänzt werden sollte diese Basis durch eine elektronische Überwachung, die Alarmanlage: Es gibt zahlreiche Anbieter, die aus dem klassischen Einbruchschutz kommen und jetzt fast alle ihre Systeme als Smart-Home-Lösungen anbieten. Diese Hersteller haben über Jahrzehnte hinweg Kompetenzen im Bereich des optimalen Einbruchschutzes aufgebaut, die sie seit einigen Jahren um „smarte“ Aspekte und Lösungen ergänzen. Natürlich sind auch deren neue Angebote das Nonplusultra der Einbruchmeldeanlagen, denn sie erfüllen weiterhin die VdS-Anforderungen an Anlagen des klassischen Einbruchschutzes, z. B. eine Notstromversorgung, eine redundante Alarmierung, Sabotageüberwachung oder so selbstverständliche Dinge wie die Überwachung, ob die Batterien in Funkkomponenten noch voll genug sind. Ob das Ganze über EIB, KNX, LON, SMI, BACnet, EnOcean, ZigBee oder sonstige Protokolle geleistet wird ist hier zweitrangig – jedes System bietet je nach Schutzziel individuelle Stärken und auch Schwächen. Bei zertifizierten Systemen braucht man sich darüber keine Gedanken zu machen. Gute Lösungen zeichnen sich dadurch aus, dass der Errichter die richtigen Komponenten auswählt und diese mit seinen Fachkompetenzen so verschaltet und programmiert, dass die individuellen Anforderungen bestmöglich erfüllt werden.

Kinder-Walkie-Talkie legt Billig-EMA lahm

Bei den üblicherweise im Baumarkt oder beim Discounter angebotenen Billig-Smart-Alarmanlagen dagegen ist es uns schon gelungen, diese dadurch lahmzulegen, dass wir mit dem Walkie-Talkie des achtjährigen Sohnes eines VdS-Ingenieurs gefunkt haben. Das Spielzeug überlagerte die Funkfrequenzen der Anlage – sie konnte keinerlei Meldungen mehr absetzen. Über einen automatischen Frequenzwechsel oder ein Erkennsystem für Blockaden, wie es bei hochklassigen Systemen selbstverständlich ist, verfügen einfache Anlagen fast nie.

Immer wieder in der Diskussion ist die Frage, ob sich das Einbrecherverhalten in Zukunft durch den Trend zu Smart Home ändern wird. Einerseits bedeuten neue Techniken natürlich auch immer neue Gefahren – denen wir bei VdS gemeinsam mit unseren Partnern mit der schnellen Entwicklung neuer Schutzmaßnahmen entgegentreten. Fernsehen, Internet und weitere Medien wimmeln von plakativen Filmchen, in denen Hacker z. B. über das Anzapfen der per Smart Home gesteuerten Außenbeleuchtung die Kontrolle des kompletten Hauses übernehmen, die Alarmanlage ausschalten und die Türen öffnen. Das geht im Billigbereich der Smart-Home-Techniken relativ einfach, solche Fälle gibt es bereits und wird es künftig auch zunehmend geben. Allerdings ist der absolute Großteil der Einbrecher damit erfolgreich, einfach einen Schraubenzieher an den Rahmen der Fenster oder der Terrassentür anzusetzen. Das schafft jeder Junkie und jeder Gelegenheitstäter, der es einfach mal ausprobieren möchte. Warum sollen diese Kriminellen auf komplexe und teure Angriffsmethoden umsteigen?

Gleiches gilt für den von Autodieben bekannten Trick, das Funksignal eines Schlüssels abzufangen und damit dann ganz einfach die Türe des Autos sowie auch eines Hauses zu öffnen. Möglich ist das – aber nicht bei qualifizierten, VdS-geprüften Anlagen, die sich und ihre Besitzer mit speziellen Kodierungsverfahren schützen.

Ein sehr viel höheres Risiko für den Bereich Smart Home sehen wir durch Schadsoftware, die in Millionenzahlen durchs Internet wabert, von den allseits bekannten Viren über die in letzter Zeit die Medien dominierenden Erpresserprogramme bis hin zu Bots, die den intelligenten Kühlschrank oder Wasserkocher infizieren und zum Teil eines internationalen, kriminellen Netzwerkes machen.

Tipps für ein sicheres Smart Home

Eine Kernfrage ist nun natürlich: Worauf sollten Handwerker achten, die Smart-Home-Lösungen anbieten?

Einbruchschutz ist ein hochkomplexes Feld – welches sich durch schnelllebige technische Innovationen und immer neue Ideen der Täter zudem ständig ändert. Schutzmechanismen müssen zudem passend zum jeweils individuellen Risiko ausgewählt und dann speziell ausgelegt sowie installiert werden. Jeder einzelne falsch gesetzte Melder, der vielleicht neuralgische Bereiche nicht abdeckt oder für professionelle Täter erreichbar ist, kann dazu führen, dass eine noch so teure Anlage gar nicht erst auslöst. Unser Tipp: Verlassen Sie sich für Ihre Sicherheit und die Ihrer Kunden auf das Können geprüfter Profis. Als Europas Nr.1-Institut für Einbruchschutz raten wir Ihnen, sich die nötige Unterstützung durch VdS-anerkannte Errichter für Einbruchschutztechniken (mechanische Absicherung und elektronische Überwachung) zu holen. Die VdS-Profis haben ihre besonderen Kompetenzen in diesem komplexen Tätigkeitsfeld durch umfassende Prüfungen bei unserem Institut und direkt an den von ihnen installierten Systemen nachgewiesen. Sie kennen die Tricks der Täter und wissen genau, wie die verschiedensten Anlagen für optimale Sicherheit und abgestimmt auf die Wünsche und Bedürfnisse des jeweiligen Betreibers auszulegen sind. VdS-anerkannte Errichter beraten produktübergreifend und entwickeln die nötige Strategie für die individuell gewünschten Schutzziele. Und dies in der entscheidenden Kombination aus mechanischen und elektrischen Sicherungsmaßnahmen sowie den angeschlossenen Leistungen von Sicherheitsdienstleistern. Alle mit dem VdS-Qualitätssiegel ausgezeichneten Produkte und Dienstleister sind auf dem Infoportal www.vds-home.de – neben Tipps, einem Risiko-Analyse-Tool und einer Hausanimation aus der Sicht der Täter.

VdS Schadenverhütung GmbH

50735 Köln

www.vds.de


Der Autor

Dipl.-Wirtschaftsjurist (FH) Sebastian Brose ist stv. Abteilungsleiter Firmen und Fachkräfte bei VdS, Europas Nr.1-Institut für Unternehmenssicherheit.

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