Die beste Brandschutztür nützt wenig, wenn die Einbaukomponenten wie Zarge, Beschläge und Dichtstoffe nicht den gleichen Sicherheitsstandards entsprechen. Die strengen Brandschutzauflagen verlangen daher immer eine Prüfung aller Komponenten im System. Das heißt: Der Verarbeiter darf beim Einbau einer Rettungswegetür keinen PU-Schaum seiner Wahl verwenden, auch wenn dieser der Brandschutzklasse B1 entspricht und damit prinzipiell geeignet wäre. Der Gesetzgeber fordert den Einsatz genau jener Produktkomponenten, die für den Einbau des jeweiligen Bauteils geprüft und zugelassen sind. Um die Brandschutzauflagen zu erfüllen, ist es daher dringend erforderlich, den Produktvorgaben und der Einbauanleitung des Türherstellers Folge zu leisten. Diese erhält der Verarbeiter beim Kauf der Brandschutztür. Abweichungen bei den eingesetzten Produkten werden nicht toleriert und führen zum Verlust der Zulassung.
Schwer entflammbare Dichtstoffe
Was für schwer entflammbare PU-Schäume gilt, findet auch bei speziellen Silikonen sowie Acrylaten der Feuerwiderstandsklasse B1 Anwendung. Auch sie dürfen nicht frei ausgewählt werden, sondern müssen systemgeprüft sein und den Produkt- und Verarbeitungsvorgaben des Türherstellers entsprechen. Über die ordnungsgemäße Durchführung der Montage nach den Brandschutzvorschriften muss vom Verarbeiterbetrieb Nachweis geführt werden. Damit beim sensiblen Thema Brandschutz alle auf der sicheren Seite sind, bieten die meisten Hersteller von Flucht- und Rettungswegtüren spezielle Zertifizierungs-Fortbildungen für Verarbeiterbetriebe an.
Soudal N.V. Deutschland
51371 Leverkusen
Die BM-Serie im Überblick
Praxistipps für die Montage
- Auftakt: Montagefehler und wie man sie vermeiden kann
- Teil 1: So wird Glas richtig verklebt
- Teil 2: Voraussetzungen und Eigenschaften von 1K-PU-Schaum
- Teil 3: Spezielle Schäume und Dichtmittel für Flucht- und Rettungswegtüren
- Teil 4: Klebstoffe in der Holz- und Kunststoffverarbeitung
- Teil 5: Anwendungen von Klebeschäumen im Trockenbau
- Teil 6: Was bedeutet der Sd-Wert und die CE-Kennzeichnung?
- Teil 7: Was ist beim Fenstertausch in der Althausmodernisierung zu beachten?
- Teil 8: Was beinhaltet die RAL-Montage genau?
- Teil 9: Ist die Vorwandmontage energetisch notwendig?
Der Autor
Rainer Seidel ist Anwendungstechniker und Produktentwickler für den Bereich Fenster & Fassade beim Kleb- und Dichtstoffhersteller Soudal. Der Glasermeister hat jahrzehntelange Erfahrung im technischen Vertrieb rund um Glas und Fenster. Er berät und schult bundesweit sowohl Unternehmen als auch Verarbeiter zum Thema Fenster und Fenstermontage.