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Kommunikation ist Trumpf

Ein Mehr an Komfort dank Hausautomation
Kommunikation ist Trumpf

Mehr Komfort, mehr Sicherheit und vor allem weniger Energieverbrauch – das versprechen die Hersteller intelligenter Haussteuerungssysteme. Wir sagen Ihnen, ob die „Smart Buildings“ diese Versprechen halten und was zu investieren ist.

Autor: Joachim Hoffmann

Smartphones haben rasant Einzug in unser tägliches Leben gehalten. Sie sind wahre Multifunktionsgeräte, die nur noch beiläufig auch zum Telefonieren genutzt werden. Sie dienen vielmehr als Mediaplayer, Navigationsgerät, Fotoapparat und -archiv, Adressbuch etc. Sie erleichtern uns den Alltag – auch im Haus. Denn längst wird es auch als Fernbedienung zur Steuerung und Überwachung von Heizung, Jalousien, Licht etc. verwendet. Und via Internet gibt es Zugriffsmöglichkeit auch aus der Ferne.

Das Stichwort, das in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, heißt Hausautomation. Das bedeutet, dass bestimmte Abläufe im Haus selbstständig vonstatten gehen. Dazu werden Komponenten wie zum Beispiel Heizung oder Licht entsprechend programmiert und miteinander vernetzt. Dies wiederum setzt voraus, dass sie mit einem Chip ausgestattet sind, sodass sie Befehle aussenden bzw. empfangen können. Man braucht nicht unbedingt ein Smartphone, um so ein System zu steuern. Im Haus können auch entsprechende Schalter, der PC, der Tablet-Computer oder ein Wandbildschirm als Bedienoberfläche dienen.
Mehr Komfort
Hausautomation bedeutet ein Mehr an Komfort. Die Technik versetzt z. B. ältere, kranke und hilfsbedürftige Menschen in die Lage, in ihrer vertrauten Umgebung wohnen zu bleiben. Aber auch Gesunde und Junggebliebene sollten den Komfortgewinn durch smarte Technik nicht unterschätzen. Wer sich etwa beim Verlassen des Hauses fragt, ob das Dachfenster tatsächlich geschlossen ist, braucht nicht mehr die Treppe(n) hochzurennen um nachzuschauen, sondern bedient die Touchscreen an der Flurwand oder schaut auf dem Handy nach.
Viele haben Bedenken, dass die Bedienung einer Hausautomation kompliziert sein könnte. Das Gegenteil trifft zu: Denn im Idealfall hat der Benutzer nach der Installation kaum noch etwas mit dem System zu schaffen. Und wenn doch, sorgen einfache Bedienoberflächen mit selbsterklärenden Symbolen für den nötigen Durchblick. Außerdem hat der Nutzer die Möglichkeit, via Internet auch von unterwegs im Haus nach dem Rechten schauen zu können.
Um diese Steuermöglichkeit aus der Ferne zu haben, kann der Nutzer sich die entsprechenden Apps herunterladen. So sind z. B. die entsprechenden „HomeServer/FacilityServer Apps“ des kabelgebundenen KNX-Systems (siehe Kasten) von Gira im iTunes Store von Apple für 79,99 Euro erhältlich. Beim Funksystem io-homecontrol von Somfy ermöglicht die „TaHoma-Box“, die an den häuslichen Internet-Router angeschlossen wird, die Gebäudesteuerung von außerhalb. Der Kunde kann diese Box für 299 Euro kaufen oder für monatlich 5,90 Euro mieten.
Komfortabel ist auch die Möglichkeit, über Schnittstellen Multimediaanwendungen ins System zu integrieren. Die bislang parallel existierenden Bereiche Haustechnik, Computer und Unterhaltungselektronik verschmelzen immer mehr – ein Grund, warum sich immer mehr private Bauherren überhaupt für Hausautomation interessieren. TV, Kinofilme oder Musik werden zwar immer noch auf klassischem Weg per CD, DVD, Radio- und TV-Sender empfangen, doch werden Inhalte (sog. „Content“) immer mehr aus dem Internet empfangen („Streaming“). Egal also, ob man den neuesten Song seiner Lieblingsband hören , das Licht im Haus ausschalten oder die Rollläden herunterfahren will – all das lässt sich bequem per Smartphone oder Tabelcomputer bewerkstelligen. Die Suche nach der richtigen Fernbedienung hat sich somit (weitgehend) erledigt.
Weniger Energieverbrauch
Interessant wird Hausautomation, wo es ums Energiesparen geht. Auch hier kann intelligente Gebäudetechnik viel bewirken. Eine vom Industrieverband Technische Textilien, Rollladen, Sonnenschutz (ITRS) in Auftrag gegebene Studie hat bemerkenswerte Ergebnisse gebracht. Die vom Ingenieurbüro Professor Hauser durchgeführten Berechnungen ergaben, dass automatisierte Rollläden und Sonnenschutzsysteme bei Fenstern, die der aktuellen Energieeinsparverordnung entsprechen, acht Prozent der eingesetzten Heizenergie einsparen. Bei Gebäuden mit älteren Fenstern wurden sogar Einsparungen von bis 44 % ermittelt. Entscheidend hierbei ist, dass die Verschattungen immer im richtigen Moment hoch- bzw. runtergehen.
Anderes Beispiel: Licht. Eine automatisierte Beleuchtung mit Präsenzschaltung sorgt dafür, dass Licht nur dann an ist, wenn es gebraucht wird. Auf diese Weise lassen sich nach Angaben der Initiative „Elektro+“ bis zu 25 % der Beleuchtungsenergie einsparen. „Mit normalen Schaltern bleibt das Licht oft länger eingeschaltet als nötig. Intelligente Schalter hingegen reagieren tageslichtabhängig und über infrarotgesteuerte Sensoren auf die Körperwärme des Menschen. Sie erkennen so, wann die Bewohner den Raum betreten und künstliches Licht brauchen“, erklärt Hartmut Zander von „Elektro+“. Besonders praktisch beim Verlassen des Hauses oder vor dem Schlafengehen ist ein Zentralschalter, über den sich mit einem Knopfdruck das Licht im kompletten Haus, aber auch der Herd oder die Kaffeemaschine ausschalten lassen.
Energie sparen kann man auch im Sommer
Beim Energiesparen denken die meisten Bauherren und Renovierer an Wärmeverluste im Winter. Doch auch im Sommer lässt sich durch intelligente Haustechnik viel Energie sparen. Die Zahl der Kleinklimageräte hat stark zugenommen, vor allem seit es immer mehr Jahrhundertsommer gibt. Denn werden großzügig verglaste Räume nicht rechtzeitig verschattet, heizen sie sich schnell auf. Melden jedoch Sonnensensoren und Temperaturfühler, dass ein gewisser Lichteinfall bzw. eine bestimmte Raumtemperatur überschritten wurde, fahren die Jalousien oder Rollläden herunter. Das führt auf Dauer zu einem wesentlich geringeren Kühlungsbedarf. Im Idealfall wird eine Klimatisierung dann sogar gänzlich überflüssig.
Ein weiterer Energiesparfaktor sind Haushaltsgeräte. Diese verbrauchen nicht nur wesentlich weniger Strom als noch vor ein paar Jahren, sie lassen sich – mit entsprechender elektronischer Ausstattung – auch in die Haustechniksteuerung einbinden.
So kann sichergestellt werden, dass die Spülmaschine immer nur dann läuft, wenn der Stromtarif günstig ist. Oder die Dunstabzugshaube passt ihre Leistung während des Kochens selbstständig immer wieder dem tatsächlichen Bedarf an.
Außer bei Energie lassen sich mit Hilfe intelligenter Haustechnik Einsparungen auch im Umgang mit anderen wertvollen Ressourcen erzielen, z. B. Wasser. Keinesfalls Zukunftsmusik, sondern heute schon möglich: Übers Internet lassen sich Wetterprognosen in das System einbinden. Sind Regenschauer oder Gewitter angekündigt, erhält das Steuerungssystem den Befehl, den Rasensprenkler nicht anzuschalten.
Mehr Sicherheit
Weiterer großer Vorteil der Hausautomation: Sie machen – im Zusammenspiel mit guter mechanischer Sicherung – ein Gebäude sicherer. Man kann auch auf Dienstreise oder im Urlaub kontrollieren, ob zu Hause alles in Ordnung ist. Oder man programmiert einen Beleuchtungsablauf. Damit das Haus während des Urlaubs nicht unbewohnt wirkt, gehen zum Beispiel bei Dämmerung Lampen an und die Jalousien werden heruntergefahren – jeden Abend zu einem verschiedenen Zeitpunkt (Anwesenheitssimulation). Zur Intelligenz der Systeme gehört, dass der Anwender gleich erkennen kann, dass seine Befehle auch tatsächlich ausgeführt wurden.
Dass das Plus an Sicherheit durchaus vonnöten ist, zeigt die neueste polizeiliche Kriminalstatistik. Demnach ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im Jahr 2011 in Deutschland um nicht weniger als 9,3 Prozent gestiegen und erreichte mit 132 595 Fällen einen unrühmlichen Zehnjahrerekord.
Fazit
Es gibt also viele Gründe, ein Haus zum „Smart Home“ zu machen. Bauherren und Renovierer sind gut beraten, möglichst ein offenes System zu installieren, das Erweiterungsmöglichkeiten bietet. Denn damit lässt sich nicht nur Energie sparen, sondern ein Haus auch zukunftssicher machen. I

Kleine und große Lösungen Systeme & Kosten
  • Systeme: Ähnlich wie beim Internet gibt es kabelgebundene und Funksysteme. Die kabelgebundenen Steuerungen (KNX- Standard) sind leistungsfähiger, aber auch teurer. Mit Funksystemen können nicht so viele Funktionen bedient werden, aber für ein kleines oder mittleres Einfamilienhaus reichen sie aus. Wer nicht gleich das ganze Gebäude ausrüsten will, kann auch auf kleinere Insellösungen zurückgreifen. So kann per Fensterkontakt sichergestellt werden, dass die Fenster geschlossen sind, wenn die Heizung in Betrieb ist bzw. dass die Heizung sich automatisch ausschaltet, wenn ein Fenster geöffnet wird.
  • Kosten: Da jeder Fall anders ist, gibt es keine Pauschallösungen. Entsprechend schwanken auch die Kosten für die diversen Varianten zwischen ca. 4000 und 70 000 Euro.
  • Große Lösung: Für große luxuriöse Einfamilienhäuser sowie öffentliche und Gewerbebauten bietet sich ein Bus-System auf KNX-Standard an. KNX ist ein herstellerübergreifender Standard, der europäischen und internationalen Normen entspricht (EN 50090, ISO/IEC 14543). KNX-Geräte müssen geprüft und zertifiziert sein. Basis dieser Technologie ist eine Datenleitung („grünes Kabel“), die parallel zur Stromleitung verlegt wird. Die Grundinstallation für ein KNX-System schlägt etwa mit 3000 bis 4000 Euro zu Buche. Weitere Komponenten (Verschattung, Heizung, Licht, Alarm etc.) sind dann jederzeit modular nachrüstbar. Auch Multimedia- und IT-Lösungen sowie Haushaltsgeräte können hier eingebunden werden. Alternativ kann auch die 230-Volt-Stromleitung (Powerline) als Basis des KNX-Systems verwendet werden. Eine Variante, die vor allem in Altbauten zum Zuge kommt, da sich das Aufschlitzen von Wänden erübrigt.
  • Kleine Lösung: Für normale Einfamilienhäuser oder Wohnungen reicht in der Regel ein Funksystem aus. Ihre Reichweite beträgt 30 bzw. 20 m durch zwei Betonwände hindurch. Damit lassen sich Lichtszenen, Verschattung, Alarmanlage, Fenster und bei manchen auch die Heizung steuern. Hier gibt es eine Vielfalt an Systemen. Vorteil: Funkkomponenten können im Gebäudebestand nachgerüstet werden ohne größere Bauarbeiten.
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