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Mit Maus und Tastatur: Verkaufen, planen, fertigen

BM-Marktüberblick: Treppen-CAD
Mit Maus und Tastatur: Verkaufen, planen, fertigen

Seitdem wir zuletzt vor gut zwei Jahren (in BM 7/2009) das Thema Treppensoftware unter die Lupe genommen haben, ist es Zeit für ein Update. Es hat sich nämlich einiges getan in diesem Bereich. Wo steht Software für den Entwurf, die Konstruktion und Montage von Treppen und Geländern heute und was sind die Trends von morgen?

Wer bei der Treppenmontage keine Überraschungen erleben und den erheblichen Planungsaufwand reduzieren will, braucht moderne Planungswerkzeuge.

Digitale Treppenplaner ermitteln bei gegebener Geschosshöhe und Lauflänge das optimale Steigungsverhältnis und verziehen Stufen selbstständig. Steigungsverhältnisse, Treppenlaufbreiten, Handlauf- oder Kopfhöhen und andere Parameter werden auf Normenkonformität (DIN 18065 etc.) überprüft. Aus dem bestenfalls automatisch generierten dreidimensionalen Treppenmodell werden Bauteilansichten, Abwicklungen, Schnitte, Details, Säge- oder Stücklisten abgeleitet.
Selbsterklärende Dialogfenster und Konstruktions-„Assistenten“ sorgen dafür, dass man sich beim Einstieg und auch nach Anwendungspausen wieder zurechtfindet. Auch wer nur wenige Treppen im Jahr baut, kann von Treppenplanungs-Software profitieren, denn sie verbessert neben der Gestaltungs-, Planungs- und Ausführungsqualität auch die Akquisitionsmöglichkeiten.
Konstruktionsvielfalt ist Programm
Zum Leistungsumfang gehören – je nach Programm – Wangen-, Sattel-, Bolzen-, Faltwerk-, Spindel-, Wendel- und Raumspartreppen sowie auch Kombinationen daraus. Auch unterschiedliche Materialien wie Holz, Stahl, Stein, Beton oder Materialkombinationen werden berücksichtigt.
Mit integrierten Funktionen oder separaten Modulen lassen sich auch Treppen- und Brüstungsgeländer planen und fertigen. Von der Akquisition über die Konstruktion, bis zur Arbeitsvorbereitung und Montage sorgt die Software für rationellere Abläufe. Nahezu fotorealistische Visualisierungen unterstützen die Auftragsbeschaffung, beugen Missverständnissen vor und verkürzen Entscheidungsprozesse. Konstruktions- und Materialalternativen oder kniffelige Details lassen sich schnell und zuverlässig dreidimensional am Rechner überprüfen.
Kurzfristige Änderungswünsche des Kunden verlieren ihre Schrecken, denn Änderungen und Folgeänderungen werden in den Plänen automatisch nachgeführt. Trittstufen oder Wangenabwicklungen können auf ein geeignetes Material ausgegeben und als Schablone verwendet werden. Alternativ können die Treppendaten bei den meisten Programmen für die anschließende CNC-Programmierung übergeben werden. Hier gibt es allerdings beachtliche Unterschiede bei der Qualität der Daten sowie den Bearbeitungsmöglichkeiten.
Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten
Etwa ein Dutzend Anbieter von Planungsprogrammen für den Treppenbau gibt es. Davon sind einige auf Naturstein- oder Stahltreppen spezialisiert, bei anderen Herstellern liegt der Schwerpunkt auf den Bereichen Zimmerei, Dachabbund und Holzbau. Die untenstehende Produkt-/Anbieterübersicht ermöglicht über die angegebenen Web-Adressen einen ersten Marktüberblick.
Worauf sollte man dabei achten? Da ist zunächst das Programm-Konzept: Handelt es sich um ein eigenständiges Treppen-Konstruktionsprogramm oder um ein Modul, das zusätzlich ein Basisprogramm voraussetzt? Gehören zur Hauptzielgruppe der Software eher auf den Treppenbau spezialisierte Großbetriebe oder auch Klein- und mittelständische Schreinereien, die nur gelegentlich Treppen bauen?
Gerade im individuellen Treppenbau ist die Kreativität ein wichtiger Aspekt: Lassen sich neben den oben genannten Treppenformen auch Freiformtreppen und Materialkombinationen, beispielsweise in Holz/Stahl planen? Je vielfältiger die Möglichkeiten der Treppenkonstruktion (Wange aufgesattelt oder eingestemmt, Holm- oder Bolzentreppen, Stahlwangen- oder Stahlholmtreppen etc.), desto größer sind die kreativen Freiräume.
Zu den Besonderheiten, die gute Programme auszeichnen, zählen ein schräger An- und Austritt, unterschiedliche Wangenarten und Laufbreiten, beliebige Zwischenpodeste sowie Krümmlinge. Die Verziehung von Treppenstufen sollte nach mehreren Verfahren, rechnerisch wie manuell und zusätzlich für Einzelstufen möglich sein. Auch bei der Geländerkonstruktion, die teilweise ein separates Modul oder Programm voraussetzt, zeigen sich Unterschiede. Zu den wichtigen Funktionen zählen stehende/liegende Geländerstäbe, Gurte, beliebige Füllungen und Handlaufformen, Brüstungsgeländer für Treppenöffnungen sowie frei gestaltete 3D-Treppengeländer.
Der Realitätsgrad einer 3D-Visualisierung hängt davon ab, ob Materialtexturen (z. B. verschiedene Holzarten), Schlagschatten oder Spiegelungen wiedergegeben werden können. Die Schnittstellen sollten einen Datenaustausch mit vorhandenen Programmen (Branchen-, CAD-, Office-Programm etc.) ermöglichen. Auch das „Drumherum“ ist wichtig: So sollte zum Service-Umfang ein möglichst kostenfreier Basissupport gehören. Testanfragen per Telefon, Fax oder E-Mail können aufzeigen, wie schnell der Support reagiert.
Ein Software-Wartungsvertrag lohnt sich häufig, da dieser jährliche Updates, Telefonsupport, ggf. weitere Leistungen beinhaltet und meist günstiger kommt als ein jährlicher Upgrade-Kauf. Da man mit der Software auch mit dem Anbieter/Hersteller eine längerfristige Beziehung eingeht (Updates/Upgrades, Support etc.), sollte man auch diesen genauer anschauen. Wichtige Eckdaten wie das Datum des letzten Updates/Upgrades oder die Installationsanzahl geben erste Anhaltspunkte.
Ebenso unterschiedlich wie die Programmkonzepte und Leistungsspektren sind die Preise: Sie liegen zwischen 500 und 12 000 Euro. Hinterfragen sollte man unbedingt, welche Funktionen enthalten und welche zusätzlich erworben werden müssen (z. B. bestimmte Treppenformen, Konstruktionsarten, Schnittstellen, CNC-Anbindung etc.). Zum Programmpreis kommen Kosten für Schulung und ggf. einen Wartungsvertrag hinzu. Ob die Software den individuellen Leistungsanforderungen entspricht, lässt sich am besten am konkreten Projekt feststellen. Die meisten Hersteller bieten, über eine Demo-Version hinaus, auch eine Miet-Vollversion für Testzwecke.
Durchgängigkeit bis zur CNC-Anbindung
Treppen-CAD ist nur der erste Schritt in Richtung einer rationelleren Treppenfertigung. Neben der Schablonenausgabe im Maßstab 1:1, die jedoch großformatige Ausgabegeräte oder entsprechende Dienstleister voraussetzt, besteht die Möglichkeit der Datenübergabe an einen CNC-Fertiger.
Das ist vor allem dann eine sinnvolle Alternative, wenn der Treppenbau nicht im Mittelpunkt steht und sich die Kosten für Maschinen und (bauliche) Anlagen nicht lohnen. Das volle Rationalisierungspotenzial wird erst ausgeschöpft, wenn die Konstruktionsdaten per CNC-Schnittstelle an Bohr-, Fräs-, Sägeautomaten oder komplette Bearbeitungszentren übergeben und zur automatischen Fertigung genutzt werden.
Die Qualität der CNC-Schnittstelle wird durch mehrere Faktoren bestimmt: Die Anzahl der ansteuerbaren Achsen (3, 4 oder 5) beeinflusst die formale Komplexität der Werkstücke. Fünfachs-Maschinen ermöglichen nahezu uneingeschränkte Möglichkeiten der Bauteilbearbeitung, wobei man auch mit 4-Achsmaschinen und Sonderwerkzeugen brauchbare Ergebnisse erzielen kann.
Die CNC-Daten sollten maschinenspezifisch für alle gängigen Maschinen, in einzelne Arbeitsschritte aufbereitet, und möglichst auch ohne Nachbearbeitungsaufwand direkt an die Maschine übergeben werden können. Entscheidend ist, ob und wie viel Nacharbeit mithilfe eines Postprozessors erforderlich ist, bis der Fertigungsvorgang tatsächlich gestartet werden kann.
Die Bauteile sollten mit Barcode und Beschriftung versehen werden können. Optional sollten in die Bauteilbearbeitung zusätzliche Arbeitsgänge für individuelle Geometrien eingefügt werden können, um etwa Ausfräsungen in Wangen oder Stufen für eine LED-Beleuchtung oder Ornamente in Pfosten etc. zu realisieren.
Treppentrends geben neue Impulse
Neue Impulse erhält Treppenplanungs-Software derzeit eher durch aktuelle Treppentrends, denn durch softwaretechnische Entwicklungen, das Internet oder das Mobile Computing. Seit geraumer Zeit gibt es zwar schon Online-Treppenplaner und auch die ersten, angesichts des grassierenden App-Wahns wohl unvermeidlichen, Treppen-Apps für Smartphones. Diese dienen aber eher der Bauherren-Vorabinformation, respektive Marketingzwecken, denn einer professionellen Planung.
Weitaus wichtiger im Hinblick auf Treppen-CAD sind aktuelle Trends im Treppenbau, die sich in Richtung leichter und filigraner Treppenkonstruktionen aus einem Materialmix aus Stahl, Holz oder Glas bewegen. Insbesondere Stahlwangen-, Stahlholm- oder Bolzenkonstruktionen wirken transparent, lassen Licht und Luft ins Treppenhaus und entsprechen aktuellen Architektur-Trends.
Stichwort Licht: Die LED-Beleuchtungstechnik wird in den nächsten Jahren sicherlich auch den Treppenbau beeinflussen. Die dadurch bedingten unterschiedlichen Konstruktionsarten, Materialkombinationen und individuellen Detailausformungen sollte Treppenplanungs-Software deshalb nach Möglichkeit ebenso beherrschen wie die manuelle Nachbearbeitung individueller Details. Ohne „Handarbeit“ wird es auch bei der rechnergestützten Treppenplanung wohl auch in Zukunft nicht gehen. (Marian Behaneck) ■
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