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PU-Schaum – so geht’s

Fatale Fehler beim Umgang mit PU-Schaum und wie sie vermieden werden können
PU-Schaum – so geht’s

Alles will gelernt sein, auch der Umgang mit PU-Schaumdosen. Um Tischlern, Schreinern und Monteuren die Verarbeitung mit PU-Schaum zu erleichtern, hat das PU-Schaum-Infocenter dafür viele mögliche Ursachen klassischer Anwendungsfehler aufgelistet und hilfreiche Lösungen parat.

Bevor mit der eigentlichen Verarbeitung von PU-Schaum begonnen wird, sollte generell die Verarbeitungsanleitung gelesen werden und vorab erstmal auf einem Stück Karton oder Zeitung getestet werden, ob der Schaum richtig vermischt ist und gut aus der Dose austritt.

Der PU-Schaum läuft die Fensterfuge hinunter und bleibt nicht am Platz

Das passiert vor allem bei zu großen Fugen, wenn von oben nach unten ausgeschäumt wurde. Am besten immer von unten nach oben schäumen. Dann setzt sich der frische Schaum auf den bereits ausgeschäumten.

Der Bauschaum spritzt auf der anderen Seite aus der Fuge heraus

Möglicher Grund hierfür ist, dass das Ventil zu weit geöffnet war und zu schnell zu viel Schaum ausgebracht wurde. Langsam und stetig schäumen heißt das Erfolgsrezept.

Der PU-Schaum quillt übermäßig aus der Fuge heraus und verschmutzt die Umgebung

Wahrscheinlich wurde zu viel Schaum ausgebracht. Als Faustregel kann man sagen, dass die Fuge nur etwa zur Hälfte mit PU-Schaum ausgefüllt werden sollte, damit der sich aushärtende Schaum noch gut ausdehnen kann. Wer unsicher ist, sollte auch die Umgebung abkleben bzw. mit Folien und Papier schützen.

PU-Schaum haftet nicht auf dem Untergrund bzw. die Flankenverklebung ist mangelhaft

Das kann verschiedene Ursachen haben:

  • Die Oberfläche ist verschmutzt und sollte gereinigt werden.
  • Der Untergrund ist nicht für PU-Schaum geeignet. Auf Polyethylen, Silikon, Teflon oder ähnlichen Materialien haftet PU-Schaum nicht – auch nicht auf Materialien, deren Oberflächen geölt, gefettet oder silikonisiert wurden.
  • Der Untergrund ist nicht tragend. Das passiert z. B. bei Gips. Solche Flächen müssen mit einem Primer vorbehandelt werden.

PU-Schaum wirkt breiig und kann so kein homogenes feinzelliges Schaumbild bilden

  • Bei 1-K-PU-Schaum ist wahrscheinlich ungenügendes Schütteln der Dose die Fehlerursache.
  • Bei 2-K-PU-Schaum wurde möglicherweise der Härter nicht richtig oder gar nicht aktiviert. Typisch ist es hier, dass das Aktivierungsdrehrad des Härters in die falsche Richtung oder nicht weit genug gedreht wurde.

Der Schaum ist spröde und brüchig, außerdem braucht die Aushärtung sehr lange

  • Liegt die Außentemperatur unter 5°C? Dann ist es für normalen PU-Schaum zu kalt. Hier bietet sich die Verwendung von speziellem Winterschaum an. Dieser funktioniert in der Regel bis -10°C.

Der ausgebrachte PU-Schaum verliert seine Standfestigkeit und verflüssigt sich

  • Entweder ist die PU-Schaumdose zu warm oder die Außentemperatur ist zu hoch oder beides. In der Regel funktioniert PU-Schaum bis zu Temperaturen um 35°C. Ist nur die Dose zu warm, kann man sie im kühlen Wasserbad auf Betriebstemperatur bringen. Ist es zu heiß, sollte man auf kühlere Tageszeiten ausweichen.

Der Schaum härtet nicht richtig aus, obwohl beim Ausschäumen alles gut aussah

Hier gibt es mehrere mögliche Ursachen:

  • Wurde der Schaum zu früh angeschnitten? Ein sicheres Zeichen dafür ist, dass das Messer beim Anschnitt verklebt. Damit ist der Aushärtungsprozess gestört und der flüssige Schaum fällt in sich zusammen, d. h. er kollabiert. Ist das der Fall, muss man die Fuge eventuell neu einschäumen.
  • Der 1-K-PU-Schaum hatte zu wenig Feuchtigkeit zum Ausreagieren. Das kommt oft bei der Verfüllung von Rohren oder Türschwellen vor, weil in dem engen Raum nur begrenzt Luftfeuchtigkeit zur Verfügung steht. Entweder man befeuchtet unter dem Ausschäumen die einzelnen Lagen mit Wasser oder setzt gleich 2-K-PU-Schaum ein, weil dieser keine Feuchtigkeit zum Aushärten benötigt.

Schaum schrumpft und haftet nicht richtig

In diesem Fall kann ein zu großes Feuchtigkeitsangebot die Ursache sein. Zu viel Wasser schadet dem Schaum auch! Normal reicht ein leichtes Befeuchten mit einem Zerstäuber aus.

PU-Schaum drückt noch nach Wochen nach

Das ist eine Folge davon, dass der 1-K-Schaum nicht genügend Feuchtigkeit für den Aushärtungsprozess gefunden hat und der Kern deswegen nicht richtig aushärten konnte. Steigt dann später die Luftfeuchtigkeit, setzt die chemische Reaktion wieder ein und der Schaum drückt nach.

Nach einigen Wochen wird die Schaumoberfläche spröde und verfärbt sich

PU-Schäume sind zwar verrottungs- und fäulnisfest, aber nicht lichtbeständig. Je nach Intensität der Einstrahlung verfärben sie sich und werden an der Oberfläche spröde und brüchig. Nach der Aushärtung sollten sie schnell mit einem Schutzanstrich, Überputz oder anderen geeigneten Materialien abgedeckt und vor Sonne geschützt werden. (sk)

PU-Schaum-Infocenter c/o, PDR Recycling

95349 Thurnau

www.pu-schaum.center

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