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Sicherheit und Komfort sind kein Luxus

ift Rosenheim gibt Tipps für die Fertigung und Montage von modernen Türen
Sicherheit und Komfort sind kein Luxus

Der Verkauf und Einbau von Haus- und Außentüren sowie die Nachrüstung mit elektronischen und automatischen Antrieben sind ein lukrativer Markt für Tischler und Schreiner, der Kompetenz und Erfahrung fordert. Neben den zusätzlich, erforderlichen Nachweisen muss aber einiges dabei beachtet werden. Robert Krippahl und Jürgen Benitz-Wildenburg

I Türen sind die Visitenkarte eines Hauses und das lassen sich Bauherren schon mal was kosten. Für den Schreiner bringt das gute Deckungsbeiträge, wenn Beratung, Planung und Ausführung professionell sind. Ansonsten drohen Reklamationen, Zusatzkosten und Imageschaden. Angesichts der Vielfalt an Materialien, Konstruktionen, Funktionen und Anforderungen ist dies keine leichte Aufgabe. Der Wunsch nach mehr Komfort, Sicherheit und Einbruchschutz fordert Know-how.

Komfort macht Sinn, aber Achtung!
In modernen Fahrzeugen bekommt man heute mehr Komfort geboten als in Gebäuden – elektrisch öffenbare Fenster und eine Zentralverriegelung sind Standard und Internet sowie Unterhaltungsmedien sind auch an „Bord“. Das wollen Bauherren auch im Haus und dies wird bei der Haustür zunehmend zum Standard. Immer mehr Türen werden mit Automatikfunktion für Öffnen und Schließen und elektronischen Sicherheitsschlössern bestellt, denn das bietet mehr Bedienkomfort und Barrierefreiheit – wichtig für die Generation 50+, die ihr eigenes Haus bis ins hohe Alter nutzen will. Aber Achtung – wenn „normale“ Außentüren mit Antrieben und Steuerungen nachgerüstet werden, ist neben dem CE-Zeichen nach EN 14351 ein zusätzlicher Nachweis nach EN 16005 erforderlich.
Die Sicherheits- und Montagehinweise des Antriebs- und Steuerungsherstellers müssen beachtet werden. Grundsätzlich ist vor Inbetriebnahme eine Risikobeurteilung, mit Maßnahmen zur Verhinderung bzw. Beseitigung von Gefahren, zu erstellen und vom Türenhersteller zu liefern.
Einbruchsicherheit – auf Details achten
Steigende Einbruchzahlen und tägliche Medienberichte zu Terror und Kriminalität erhöhen das Interesse an einbruchhemmenden Fenstern und Türen. Einbruchhemmung funktioniert aber nur im System und einzelne Elemente wie ein Sicherheitsbeschlag oder innere Verriegelungen helfen alleine nicht weiter. Deshalb rät die Kriminalpolizei zum Kauf und Einbau von geprüften und zertifizierten Bauelementen der Widerstandsklasse RC2. Auch wenn viele Schreiner Prüfzeugnisse von Systemgebern und Beschlagherstellern nutzen, müssen diese genau gelesen werden. Insbesondere müssen die Anwendungsgrenzen bezüglich Öffnungsarten und -richtung, Außenabmessungen sowie die verwendeten Profile, Ausfachungen, Verglasungen und Beschläge beachtet werden. Ansonsten gelten die Prüfnachweise nicht mehr, schlimmer noch – die Einbruchhemmung funktioniert nicht.
Auch bei Herstellung und Montage muss genau gearbeitet werden, damit die Türen die hohen mechanischen Belastungen eines Einbruchversuchs aushalten. Dies gilt besonders für die Verwendung der vorgegebenen Rahmenmaterialen (PVC-Profil mit Wandungsdicken und Verstärkungsprofilen, Holzart, Rohdichte, etc.), die Toleranzen bei Zuschnitt und Profilierung, die Rahmeneckverbindungen (Verbindungsart, Klebstoff, Eckfestigkeiten etc.) und natürlich die Beschläge und Schlösseren. Hier spielen bei Holz der Schraubentyp, das Vorbohren bzw. Schrägverschraubung, bei PVC die Verschraubungen nur durch Kunststoff und/oder Stahlprofil sowie der exakte Rückschnitt der Stahlverstärkung in der Ecke und bei Metall der Einsatz von gewindefurchende oder Spezialschrauben eine entscheidende Rolle. Bei dem Einsatz von Schlössern müssen Abmessung und Position der „Schlosskammern“ beachtet werden. Darüber hinaus sind natürlich die Vorgaben einer fachgerechten Montage zu beachten, beispielsweise die Auswahl und Anzahl der Befestigungsmittel, die Positionierung in der Wand oder eine druckfeste Hinterfütterung.
Thermischer Komfort muss sein
Die EnEV 2014 hat ab dem 1. Januar 2016 den Jahresprimärenergiebedarf für Neubauten um 25 % verschärft und für Haustüren bei der Gebäudesanierung die Anforderungen von 2,9 auf 1,8 W/(m2K) gesenkt. Auch wenn der Einfluss einer einzelnen Tür auf den Wärmebedarf eines Gebäudes gering ist, wird der Komfort doch erheblich beeinflusst, denn häufig grenzen Haus- und Außentüren direkt an einen Wohnraum, in dem kein Bewohner einen kalten Luftzug spüren will.
Bei der Konstruktion und Planung müssen deshalb die Anforderungen an den Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 und EnEV erfüllt werden. Die relevante Kenngröße ist der raumseitige Temperaturfaktor fRSI, der über 0,70 liegen muss. Der Nachweis erfolgt an der Schnittstelle zwischen Tür und Baukörperanschluss. Kritisch ist bei schwellenlosen Haustüren vor allem der untere Bereich, bei dem man thermisch getrennte Schwellensysteme einsetzen sollte.
Ein Literaturverzeichnis und Detailbilder sind online verfügbar unter www.ift-rosenheim.de/fachartikel/interviews. I

Tagungsband Tür- und Tortage

Aktuelles aus Technik und Normung

Der Tagungsband der Rosenheimer Tür- und Tortage 2016 gibt auf über 50 Seiten einen Überblick über die aktuellen Trends aus Technik und Normung und enthält ebenso die Vortragsfolien der 28 Referenten mit Diagrammen, Details und Beschreibung neuer gesetzlicher Anforderungen und Normen. Bestellung für 39,00 Euro zzgl. MwSt. ISBN 978-3-86791-394-2.

Die Autoren
Dipl.-Ing. Robert Krippahl ist Produktmanager für den Bereich Türen und Dipl.-Ing. Jürgen Benitz-Wildenburg leitet die PR und Kommunikation am ift Rosenheim.
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