Im Gegensatz zu den 2K-PU-Schäumen benötigen 1K-PU-Schäume ausreichend Luftfeuchtigkeit zum Ausschäumen und Aushärten. Da die Umgebungsfeuchte nicht immer ausreichend ist, empfiehlt es sich, die Untergründe als auch die PU-Schaumoberfläche mit einer Wassersprühflasche zu befeuchten, um den Aufbau einer optimalen Zellstruktur zu gewährleisten. Geschieht dies nicht, können Hohlräume in der Zellstruktur entstehen, die die Stabilität sowie die Wärmedämm- und Schallschutzeigenschaften beeinträchtigen. Ein häufiger Verarbeitungsfehler ist, die PU-Schaumdosen entweder gar nicht oder nur kurz zu schütteln. Unmittelbar vor der Verarbeitung und nach längeren Pausen sollte die Dose mit dem Material ca. 20 bis 30 Sekunden gut geschüttelt werden, damit sich die PU-Masse mit dem Treibmittel ausreichend verbindet, der Schaum leicht und gleichmäßig austritt und beim Ausschäumen die feinporige Zellstruktur erlangt. Zudem sollten PU-Schaumdosen immer mit dem Ventil nach unten verarbeitet werden. Nur so können die Dosen komplett entleert werden. Auch die Umgebungstemperatur spielt bei der Verarbeitung eine Rolle. Die optimale Verarbeitungstemperatur liegt i. d. R. zwischen 5 und 30 °C. Bei niedrigen Temperaturen unter 5 °C verläuft der Aushärtungsprozess langsamer und der ausgehärtete Schaum kann spröde und brüchig werden. In der kalten Jahreszeit empfehlen sich sogenannte Winterschäume, die bis zu einer Temperatur von -10 °C problemlos verarbeitet werden können. In allen Fällen gilt es, die PU-Schaummasse vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, da UV-Strahlen die Zellstruktur des Schaums angreifen und langfristig zerstören.
Soudal N.V. Deutschland
51371 Leverkusen
Die BM-Serie im Überblick
Praxistipps für die Montage
- Auftakt: Montagefehler und wie man sie vermeiden kann
- Teil 1: So wird Glas richtig verklebt
- Teil 2: Voraussetzungen und Eigenschaften von 1K-PU-Schaum
- Teil 3: Spezielle Schäume und Dichtmittel für Flucht- und Rettungswegtüren
- Teil 4: Klebstoffe in der Holz- und Kunststoffverarbeitung
- Teil 5: Anwendungen von Klebeschäumen im Trockenbau
- Teil 6: Was bedeutet der Sd-Wert und die CE-Kennzeichnung?
- Teil 7: Was ist beim Fenstertausch in der Althausmodernisierung zu beachten?
- Teil 8: Was beinhaltet die RAL-Montage genau?
- Teil 9: Ist die Vorwandmontage energetisch notwendig?
Der Autor
Rainer Seidel ist Anwendungstechniker und Produktentwickler für den Bereich Fenster & Fassade beim Kleb- und Dichtstoffhersteller Soudal. Der Glasermeister hat jahrzehntelange Erfahrung im technischen Vertrieb rund um Glas und Fenster. Er berät und schult bundesweit sowohl Unternehmen als auch Verarbeiter zum Thema Fenster und Fenstermontage.