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Weniger Reklamationen bei der Fenster- und Türmontage

ift Rosenheim gibt Tipps für professionelle Planung und Ausführung der Fenstermontage
Weniger Reklamationen

Eine gute Qualität, Gebrauchstauglichkeit, Montage und Funktionalität von Fenstern ergibt sich, wenn die einzelnen Komponenten wie z. B. die Fenstermontage als System funktionieren. Bereits kleine Mängel wie eine falsche Einstellung der Beschläge, unterdimensionierte Befestigungen oder eine unsachgemäße Abdichtung führen schnell zu einem frühzeitigen Versagen, teuren Reklamationen und Imageverlust. Christian Kehrer und Jürgen Benitz-Wildenburg

Als letztes Glied in der „Qualitätskette“ entscheidet die Montage darüber, ob die zugesicherten Leistungseigenschaften erreicht werden. Eine gute Montage beginnt mit fachgerechter Planung und Montagedetails, die zum Fenstertyp, den Anforderungen und zur Einbausituation passen. Kompetente Montagefirmen müssen in der Lage sein, Musterdetails mit den Gegebenheiten vor Ort zu vergleichen und Anpassungen zu entwickeln, die statisch und bauphysikalisch funktionieren. Dies gilt besonders für energieeffiziente Außenwände mit Leichtbauziegeln oder unterschiedliche Dämmebenen sowie für barrierefreie Haus-, Terrassen- und Balkontüren.

Gerade wenn bei Altbausanierungen kein Planer beteiligt ist, wird vom Fensterhersteller, Montagebetrieb oder Handwerker erwartet, dass Abdichtung und Befestigung fachgerecht geplant und ausgewählt sind und folgende Aspekte berücksichtigen:
  • Zusatznutzen neuer Fenster wie Sicherheit, Komfort, Einbruchhemmung und geringeren Pflegeaufwand „verkaufen“,
  • Neubewertung des bauphysikalischen Gleichgewichts, da sich durch neue Fenster die Luftdichtheit und die Oberflächentemperaturen der Außenwand ändern (nutzerunabhängige Lüftung, Dämmung von Laibung, Anordnung Heizkörper etc.),
  • der Wärmeschutzstandard der Gebäudehülle entspricht häufig nicht den heutigen Anforderungen (Wärmebrücken optimieren – Dämmung der Laibungen bei UAW 1,0 W/m²K notwendig),
  • das baulich vorhandene Erscheinungsbild (Fensterbänke, Laibung, Rollläden) soll nach Möglichkeit erhalten/unverändert bleiben (Denkmalschutz, Aufwand/Kosten, Verschmutzung),
  • Organisation der Nutzung und Zugänglichkeit während der Bauphase (evtl. zusätzliche Schutzmaßnahmen),
  • Notwendigkeit von Sonnenschutz bei größeren Fenstern (EnEV).
Zur Planung gehört auch die Auswahl geeigneter und geprüfter Befestigungs- und Abdichtungssysteme (ift-Richtlinien MO-01/1 und MO-02/1) sowie deren fachgerechte Verarbeitung. Bei dieser Aufgabe werden Montagebetriebe auch durch den ift-Montage- und den Befestigungsplaner unterstützt, die kostenlos auf der ift-Website nutzbar sind und auf geeignete und geprüfte Befestigungs- und Abdichtungssysteme zurückgreifen.
Für die Abdichtung gilt, dass Bauelemente Feuchtebelastungen von außen und innen ausgesetzt sind. Während die Bewitterung von außen allgemein bekannt ist, wird die Feuchtebelastung durch das Raumklima immer noch unterschätzt (Tauwasser kann Schimmelpilzbildung bewirken).
In Abhängigkeit von der zu erwartenden Beanspruchung aus Gebäudestandort, Einbaulage, Fensterkonstruktion, Nutzung und Anschlussausbildung muss eine objektspezifische Differenzierung erfolgen, die bei der Auswahl des richtigen Dichtsystems folgende Aspekte berücksichtigt:
    • zu erwartende Bewegungen/Verformungen (Deckendurchbiegung, Längenänderung aufgrund Temperatur oder Feuchte),
    • Beschaffenheit der Fugenflanken und der angrenzenden Materialien,
    • Fugengeometrie und -abmessung,
    • vorhandene Bautoleranzen,
    • gestalterische Belange (Sichtfugen).
Typische Montagefehler
  • Die Ursachen für Montagemängel sind vielfältig, lassen sich aber immer wieder auf folgende Ursachen zurückführen – das zeigen die ift-Gutachten:
  • Zeitdruck bei Bestellung, Detailplanung und Ausführung der Baumaßnahme,
  • Ausführungsdetails sind nicht vorhanden oder fehlerhaft. Die Handwerker auf der Baustelle müssen dann vor Ort improvisierte Lösungen entwickeln.
  • Es werden keine spezifischen Objektlösungen entwickelt, sodass nur auf wenige Standarddetails zurückgegriffen wird.
  • Auswahl und Einsatz ungeeigneter Materialien sowie Baustoffe ohne ausreichende Nachweise und Langzeiterfahrungen,
  • fehlendes Fach- und Detailwissen sowie Ausbildung und Fortbildung der Mitarbeiter bezüglich neuer Techniken und Materialien sind unzureichend,
  • Montageleistungen werden an Subunternehmer vergeben und nicht kontrolliert („Abwälzen“ der Verantwortung).
Obwohl es eine Vielzahl geprüfter Baumaterialien und Zulieferprodukte gibt, die die Funktion des Baukörperanschlusses sicherstellen und die Montagearbeiten wirklich erleichtern, kommt es immer wieder zu Verarbeitungsfehlern, weil das „Kleingedruckte“ nicht gelesen oder beachtet wird. Diese Produkte sind nur wirksam, wenn:
    • der Anwendungsbereich eingehalten wird (max. Gewichte, Verträglichkeit mit angrenzenden Materialien, Belastungsgrenzen …),
    • die Verarbeitung stimmt (z. B. Umgebungsbedingungen bzw. -temperaturen) sowie
    • Abweichungen von Verarbeitungshinweisen führen oft dazu, dass die Funktion und/oder die Dauerhaftigkeit nicht mehr erreicht bzw. garantiert werden können.
Qualität und Kompetenz zeigen
  • Um die Montagequalität und Kompetenz zu verbessern, hat das ift das „Zertifizierungsprogramm zur Montage von Fenstern, Außentüren und Vorhangfassaden (QM 352)“ entwickelt. Grundlage sind der Montageleitfaden, detaillierte Montageanweisungen mit geprüften Montagedetails sowie eine ausreichende Qualifikation des Montageverantwortlichen, der Monteure und Subunternehmer.

Die Autoren
Dipl.-Ing. Christian Kehrer leitet die ift-Zertifizierungsstelle und ist Lehrbeauftragter an der Hochschule Rosenheim.
Dipl.-Ing. Jürgen Benitz-Wildenburg leitet im ift Rosenheim den Bereich PR & Marketingkommunikation.
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