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Wohnen im Glashaus

Wintergarten: Trend zur Hochwertigkeit
Wohnen im Glashaus

Ist das Leben mit Glas, ob Wintergarten oder Glashaus, out oder zieht es nach wie vor in den Bann? Hierüber gehen die Meinungen weit auseinander, wobei das Wohnen mit Glas grundsätzlich aktueller ist denn je. Doch mancher meint, der Wintergarten ist Vergangenheit, jetzt lebt das Glashaus. Andere geben dem klassischen Wohnwintergarten eine nie endende Zukunft. Aber allein schon beim Begriff meint nicht jeder das Gleiche.

von Franz Wurm

Das Anforderungsprofil an den Fachmann ist beim Wintergarten vielseitig und anspruchsvoll. Doch auch beim vermeintlich einfachen Glashaus, Sommer- oder Kaltwintergarten ist es nicht viel weniger intensiv. Zu Beginn des Gespräches mit den potenziellen Kunden steht meist erst ein Vorstellungsbild hinsichtlich Standort, Form und vielleicht Farbe. Persönlicher Geschmack und Lifestyle haben so viele Facetten, dass der Interessent noch in keine Schublade gesteckt werden kann. Sind es für den einen großflächige Verglasungen mit sogenannten XXL-Gläsern, zieht der andere den offensichtlich nicht aussterbenden Klassiker aus Längs-, Quer- und Kreuzsprossen vor. Doch schon dann müsste offen angesprochen werden, wie das geplante Bauwerk genutzt werden soll und welches Anforderungsprofil sich herausstellt. Hier müsste die klare Information folgen, welche Möglichkeiten es für die gewünschte Nutzung gibt. Diese Information ist jedoch auch abhängig vom Anbieter, an den der Kundenwunsch herangetragen wird.

Auf den richtigen Fachmann kommt es an

Der Anbieter von hochwertigen Wohnwintergärten, egal aus welchen Rahmenmaterialien, führt vordergründig die gute Wärmedämmung seiner Konstruktion mit dem Einsatz hoch wärmedämmender Verglasungen an. Er informiert fachgerecht über die verschiedenen Möglichkeiten von Kunststoff, Holz über Metall oder Holz-Metall, ohne einen Werkstoff schlecht zu machen. Auch informiert er über seine wirkungsvollen Beschattungs- und Lüftungssysteme, klärt auf über benötigte und mögliche Heizmöglichkeiten. Zudem zieht er oft auch die Anbindung des Wintergartens an den angrenzenden Garten mit den dazu geeignetsten Öffnungsmöglichkeiten unter Beachtung der Laufwege mit ein. Die Anschlüsse an den Baukörper mit Anschluss- und Verblechungsarbeiten müssen sich hier von selbst verstehen. Diese Hightec-Ausführung mit größtmöglichem Nutzen für Bewohner und Nutzer spiegelt sich folglich in einer bestimmten Kostenhöhe wieder.

Ist der Anbieter nicht unbedingt Herr über den ganzjährig nutzbaren Wohnwintergarten mit eigener Herstellung und auch perfekt geschultem Personal, sondern kommt er aus dem Bereich Überdachung, Sonnenschutz, Bauelemente-Vertrieb, wird nicht selten der Wintergarten „schmäler“ geredet.

Glashäuser erobern den Markt

Zu Beginn der „Wintergartenära“ Anfang der 80er-Jahre bis fast ins Jahr 2010 waren die heute angebotenen Glashäuser oder Sommergärten, wie sie bezeichnet werden, kaum ein Thema. Vereinzelt wurden sie von Firmen aus dem Wintergarten oder Überdachungsbereich errichtet. Der Endverbraucher und Nutzer hat diese einfacheren Glasbauten nicht nachhaltig gefordert, sondern die Nachfrage danach haben die Anbieter geweckt. Ein Grund war sicher ein Marktpotenzial, das die ersten Anbieter hierin sahen.

Ein weiterer Grund ist bestimmt der fachlich etwas geringere Anspruch an Planungsaufwand und Know-how, ein anderer der geringere Materialeinsatz mit Einfachverglasung anstelle hochwertiger Zwei- oder Dreifach-Isolierverglasung.

Sonnenschutzhersteller und reine Fenster- oder Türenbauer bis hin zu Glasereien und Bauelementehändlern trieben das Interesse hierfür voran und haben zwischenzeitlich ein großes Marktsegment darausgemacht. Immer wieder springen neue Anbieter auf diesen Zug auf und bringen neue Varianten ins Spiel.

Sicherheitsvorkehrungen und statische Anforderungen sind selbstverständlich auch bei Sommergärten einzuhalten und zu erbringen, nicht jedoch die große Hürde Wärmeschutz und Energieeinsparverordnung zu überwinden. Der Monteur vor Ort braucht nicht das ganze Repertoire von innen dichter als außen über Messlatte EnEV kennen, sondern muss in seinem Fachwissen und bei der Umsetzung in Be- und Verarbeitung mit den jeweiligen Materialien kompetent sein. Mit einer Schulung über Verarbeitungsrichtlinien der Hersteller der jeweiligen Produkte und einer intensiven Unterweisung in den Verglasungsrichtlinien ist er für den Aufbau einer Überdachung oder eines Sommergartens gewappnet.

Erwartungen werden dem Preis angepasst

Für den Interessenten und Endverbraucher sind auf einmal geringere Ausgaben zu stemmen als für einen Wohnwintergarten. Und wenns an das Ersparte geht, hat ein niedrigerer Preis als der für einen hochwärmegedämmten Wohnwintergarten seinen Reiz.

Plötzlich schraubt der Kunde die Erwartungshaltung herunter und versichert, dass man doch nicht das ganze Jahr „draußen“ sein möchte. Und wenn dann auch noch auf eine aufwendige und gedämmte Bodenplatte und auf eine Heizung verzichtet werden kann, hat der „Sparwintergarten“ schon oft gewonnen. Nicht dass der Sommergarten schlecht oder in eine Ecke geredet werden soll. Nein im Gegenteil, er hat das Bauen mit Glas um eine weitere Facette bereichert. Viele Naturliebhaber möchten wirklich nur den Sommer etwas verlängern mit einer geschützten Ecke, überdacht und vielleicht sogar allseitig geschützt mit Glas. Sogar stolze Besitzer von ganzjährig genutzten Wohnwintergärten lassen sich als Windschutz und Schutz vor plötzlichen Sommergewittern den Freisitz überdachen und ganz oder teilweise verglasen.

Klare Definition schützt vor Reklamationen

Das im Wintergarten gefürchtete Kondensat, das mit einer fachgerechten Ausführung mit hochwärmedämmenden Materialien weitestgehend vermieden werden kann, ist allerdings auch beim ungedämmten Glashaus immer wieder ein Reklamationsthema. Warme und mit Feuchtigkeit angereicherte Raumluft gelangt über geöffnete Türen aus angrenzenden Wohnräumen nach draußen und schlägt sich sofort an den Unterseiten der Dachverglasung nieder und tropft auf Möbel, die man doch im Winter unter Glas stehen lassen wollte. Selbst bei teilweise oder dreiseitig geöffneten Überdachungen kann es zu diesem Erscheinungsbild kommen. Hier wird dann nicht selten dem Ausführenden die Funktion der Bauphysik schmerzlich aufgezeigt, weil Be- und Entlüftung außer Acht gelassen wurde. Und wurde der Kunde und Auftraggeber bei Vertragsabschluss nicht eindeutig und nachweislich auf die Unterschiede zwischen Wohnwintergarten und Glashaus oder Sommergarten mit Rundumverglasung hingewiesen, kann dies zu viel Ärger und Streit mit Gericht, Sachverständigen und Kosten führen. Mit dem Hinweis, wenn sie an kalten Tagen einen kleinen Heizradiator reinstellen, können sie das ganze Jahr den Traum aus Glas genießen, ist bei Gericht nicht zu punkten. Bei Auftragserteilung muss klar definiert sein, was das gewünschte Objekt kann. Und spätestens im Winter kommt die Sehnsucht der Bewohner nach Kontakt zu draußen. Nicht selten taucht dann die Frage auf, war unsere Entscheidung richtig oder wurden wir richtig beraten? Ist ein Hinweis nachvollziehbar und eindeutig verständlich verankert, erspart sich der Anbieter oft viele unnötige Diskussionen und auch Ärger.

Der Markt ist groß und bietet sowohl für den Wintergarten als auch für Sommergarten und Glashaus genügend Potenzial, wobei im Bereich Wohnwintergarten immer mehr die hochwertige Ausführung mit geschmackvoller Architektur gefragt ist. Ob Wohnwintergarten oder Glashaus bzw. Sommergarten, für den Nutzer ist dies immer ein Gewinn an Wohn- und Lebensqualität, den kaum jemand wieder abgeben möchte, der einmal den Traum unter Glas leben und erleben durfte.


Der Autor

Dipl.-Ing. Franz Wurm betreibt ein
Ingenieur- und Sachverständigenbüro
für das Bauen mit Holz-Glas-Metall

sv-wurm@t-online.de

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