Weit über 200 000 Besucher kamen am ersten bundesweiten „Tag des Tischlerhandwerks in die annähernd 1100 Betriebe, die am 19./20. September 1998 ihre Türen für das Publikum geöffnet hatten. Drei Landesverbände waren allerdings nicht dabei: Baden-Württemberg, Bayern und Saarland. Während Baden-Württemberg „pausierte“, weil hier die Veranstaltung erst 1997 lief und der HKH-Verband Saarland just am 19.9.1998 sein 50jähriges Jubiläum feierte, fand in Bayern der „Tag des Schreiners“ erst am 7./8. November statt.
Um es vorweg zu nehmen: der „Tag des Tischlerhandwerks“ war für diejenigen Betriebe ein Erfolg, die bereits im Vorfeld aktiv waren, die Einladungen verschickt, Zeitungsanzeigen geschaltet und /oder Handzettel verteilt hatten. Als flankierende Maßnahme dazu hatten die Landesverbände spezielle Rundfunkspots geschaltet, eine Hotline eingerichtet, über die die teilnehmenden Betriebe zu erfragen waren, und darüber hinaus den Betrieben ein großes Paket an Werbematerialien zur Verfügung gestellt. Dieses gemeinsame „Konzert“ war letztlich der Schlüssel zum Erfolg. So auch die Meinung des hessischen HKH-Geschäftsführers Hermann Hubing:
„Wer seine Kunden eingeladen und durch Anzeigen bzw. Flyer auf den ,Tag des Tischlerhandwerks’ hingewiesen hat, konnte in der Regel mit dem ,Besucherstrom’ zufrieden sein; wer allerdings seine Hände mehr oder weniger in den sprichwörtlichen Schoß legte und sich auf den Erfolg der landesweiten Rundfunkwerbung verließ, mußte sich auf zwei geruhsame Tage einstellen.
Wenn sich der betriebliche Erfolg einer solchen Aktion sicher in der Regel auch erst mittelfristig einstellen wird, so konnten doch bereits zahlreiche Betriebe über konkrete Abschlüsse berichten. Innerhalb der Innungen wurde das ,Wir-Gefühl’ verstärkt.“
Wie Umfragen der Landesverbände bei den Betrieben ergaben, waren rund 70 % der Teilnehmer vom Erfolg ihrer eigenen Aktivitäten begeistert. Zufrieden äußerten sich immerhin noch weitere 22 %. Die Unzufriedenen müssen sich allerdings fragen, was sie selbst beim nächsten Mal anders machen sollten. Wann das „nächste Mal“ sein wird, alle zwei oder alle vier Jahre, muß nun aus den Erfahrungen heraus und den Wünschen der Betriebe entsprechend ermittelt werden.
Als positives Resümee jedoch kann man schon heute ziehen: Diese erste Gemeinschaftsaktion des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks hat in der Öffentlichkeit nachhaltige Wirkung erzielt, zum Nutzen der Betriebe und ihrer Mitarbeiter. Das sollte für alle Tischler- und Schreinerbetriebe Grund genug sein, beim nächsten „Tag des Tischlerhandwerks“ dabei zu sein. Denn, um den bekannten Spruch von Gorbatschow abzuwandeln: „Wer nicht mitmacht, den bestraft die Zukunft“. n
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