Aufgrund der Corona-Pandemie wird der Fenstermarkt 2020 erstmals seit zehn Jahren wieder ein Minus verzeichnen. Für die Entwicklung im Jahr 2021 kann derzeit angesichts der gegenwärtigen Situation keine belastbare Prognose erstellt werden. Das war die Kernbotschaft der Fachtagung „Statistik und Markt“ des Verbandes Fenster + Fassade (VFF), die am 27. Mai 2020 als Webinar stattfand. Im Fokus der Veranstaltung standen zunächst die Konjunkturdaten sowie die Baumarktentwicklung in Deutschland, gefolgt von den aktuellen deutschen Fenster- und Außentürenmarktzahlen. „Deutlicher als im Wohnbau gehen 2020 die Zahlen im Nichtwohnbau zurück“, erklärte Holger Lipp, Obmann des Statistischen Ausschusses des VFF, nach der Veranstaltung. „Dies wird natürlich auch Auswirkungen auf den Fenstermarkt haben, die wir allerdings noch nicht beziffern können.“
Konjunkturdaten und Baumarktentwicklung
Obmann Holger Lipp von der Weru GmbH erläuterte die Konjunkturdaten sowie die Baumarktentwicklung in Deutschland. Er hob die massiven Einflüsse der Corona-Pandemie hervor, die den Bausektor bei „eigentlich besten Voraussetzungen“ wie hohe Wohnungsnachfrage und gute Förderbedingungen getroffen haben. Wobei der Bausektor weniger stark getroffen wurde als andere gesellschaftliche Bereiche. Momentan sieht es so aus, als sei der Nichtwohnbau von der Krise deutlich stärker als der Wohnbau betroffen.
Fenster- und Außentürenmarktzahlen
Christian Blanke von der Heinze GmbH präsentierte die aktuellen deutschen Fenster- und Außentürenmarktzahlen, die von den gleichen Unsicherheiten im Blick auf die Corona-Pandemie geprägt sind. Nach einer Dekade stetigen Wachstums betrug 2019 der Absatz 14,8 Mio. Fenstereinheiten (FE à 1,69 m2). Das war ein Plus von 2,4 % gegenüber dem Vorjahr. Der erwartete Rückgang für 2020 beträgt 5,5 % auf dann 13,9 Mio. FE. Entscheidend für den Rückgang ist das Minus von 10 % beim Fensterabsatz im Neubau, während der Absatzrückgang in der Sanierung lediglich circa 2 % beträgt. „Auch beim Fensterabsatz ist der Nichtwohnbau vom Rückgang stärker als der Wohnbau betroffen“, erklärte Christian Blanke. „Und das bedeutet, dass das Rahmenmaterial Metall den stärksten Rückgang aller Rahmenmaterialien verzeichnen wird.“
Für den Außentürenmarkt gelten dieselben Rahmenbedingungen wie für den Fenstermarkt. Die Studie rechnet hier mit einem Rückgang um 4 % des Absatzes: von 1,46 Mio. Stück im Jahr 2019 auf 1,4 Mio. Stück im Jahr 2020.
Die Studien zum Fenster- und Außentürenmarkt können beim VFF zusammen für 1154,30 Euro bestellt werden; die beiden Teilstudien zum Fenster- und Außentürenmarkt sind auch einzeln beziehbar. Mitglieder des VFF erhalten die Studien zum kostenlosen Download. (sk)