Der wirtschaftliche Umfang von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung liegt in Deutschland jährlich bei ca. 350 Mrd. Euro und hat damit einen Anteil von ca. 13 bis 15 % am Bruttoinlandsprodukt. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Bundesregierung zur Bekämpfung der sogenannten Schattenwirtschaft hervor, der sich auf eine Studie des Instituts für angewandte Wirtschaftsforschung Tübingen (IAW) bezieht.
Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) mahnt zu mehr Solidarität und warnt: Wettbewerbsverzerrungen durch unterlaufen rechtlicher Rahmenbedingungen zum eigenen Vorteil gefährden gleichermaßen den ehrlich agierenden Unternehmer, den solidarisch handelnden Bürger und auch die Konkurrenzfähigkeit inländischer Betriebe sowie die Arbeitsplätze heimischer Arbeitnehmer.
Die Ursache für die Schwarzarbeit müsse in den Lohn- und Lohnzusatzkosten gesehen werden, so der ZDB. Ein Arbeitnehmer, der im Bauhandwerk beschäftigt ist, muss z.B. fünf bis sechs Stunden arbeiten, um sich selbst eine Stunde eines Handwerkers leisten zu können. Wäre die Differenz zwischen Brutto-und Netto seines Einkommens niedriger und wären die Lohnzusatzkosten des Arbeitgebers geringer würde Schwarzarbeit an Attraktivität verlieren.
Je höher die Differenz zwischen dem „Stundenlohn“ eines Schwarzarbeiters und dem Stundenverrechnungssatz eines legal arbeitenden Baubetriebes ist, desto lohnender ist Schwarzarbeit. Solange diese Schere nicht geschlossen wird, wird nach Einschätzung des ZDB eine effektive Bekämpfung der Schwarzarbeit nicht gelingen.
Eine wirksame Gegenstrategie gegen die Verbreitung von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit sieht der ZDB daher in erster Linie in einer deutlichen Senkung der Abgabenlast bei Steuern und Sozialabgaben, darüber hinaus aber auch in einer konsequenten Verfolgung von Gesetzesverstößen.
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