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Jubiläumsveranstaltung: 50. Rosenheimer Fenstertage

Vielseitiger Themenmix
Jubiläumsveranstaltung: 50. Rosenheimer Fenstertage

Die Stimmung auf den 50sten Rosenheimer Fenstertagen war bestens, obwohl der Einbruch des Neubaus Grund zur Sorge bereitet. Die 20 Referenten zeigten den über 700 Teilnehmern nicht nur aktuelle Probleme auf, sondern identifizierten die großen Chancen, die in der jetzigen Konjunkturdelle und den Veränderungen durch die Klimaanpassung liegen.

Die Freude über die gute Stimmung der 722 Teilnehmer war Dr. Jochen Peichl (CEO) und Oskar Anders (Vorstand) vom ift Rosenheim bei der Begrüßung im neuen Dialog- und Diskussionsformat anzumerken. Dr. Jochen Peichl (CEO ift Rosenheim) brachte es wie folgt auf den Punkt „Auf den 50sten Rosenheimer Fenstertagen wurde sehr deutlich, wie groß die Chancen der Branche sind und dass überzeugende Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel und Klimaextreme vorhanden sind. Gemeinsam mit unseren Kunden wollen wir diese nutzen, um nach der Baukrise gestärkt die klimasichere Gebäudemodernisierung in Deutschland anzugehen.“ Der Institutsleiter Prof. Jörn P. Lass formulierte es so: „Mit nachhaltigen und klimasicheren Bauprodukten wird unsere Branche Bauherren überzeugen und maßgeblich zur Modernisierung der Gebäude beitragen“.

Prof. Jörn P. Lass begründete in seinem Vortrag, warum das Motto „klima.sicher.bauen“ so wichtig ist. Nicht nur der Kampf gegen den Klimawandel, sondern auch die Anpassung an Klimaextreme sei nun dringend notwendig. Da die Normung und das Baurecht nur zögerlich angepasst werden, sollte die Branche nun eigene Anforderungen und Bewertungsmethoden für nachhaltige und klimaresiliente Bauprodukte definieren. Hierfür hat das ift das Bewertungssystem „klima.sicher.bauen“ entwickelt, das auf den drei Säulen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaresilienz beruht. Prof. Lass betonte: „Die Klimaresilienz ist ein wichtiger Pluspunkt beim klimasicheren Bauen und macht Produkte, die vor Überhitzung, Überschwemmung sowie Hagel- und Sturmschäden schützen, sichtbar“. Die Zertifizierung, die als EU-Gewährleistungsmarke auch die Anforderungen an die „Green-Claim-Richtlinie“ der EU erfüllt, ermöglicht es, mit einem Label eine Vielzahl von Auflagen und Nachweisen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Umweltschutz glaubwürdig zu erfüllen und für Käufer transparent zu machen. Das Label ist noch in der Pilotphase und wird bis zur Messe Fensterbau Frontale fertiggestellt.

Top-Infos zu Marktentwicklungen

Martin Langen (B+L Markdaten) präsentierte Prognosen für die Marktentwicklung, die leider nicht so optimistisch waren wie noch 2022. Denn die politischen Randbedingungen und die folgenden gesellschaftlichen Diskussionen führten zu großen Verunsicherungen und damit zum Stopp vieler Bauinvestitionen. Die Situation fasste Martin Lange zusammen:

  • Die gestiegenen Hypothekzinsen (ca. 4 %) erschweren die Finanzierung und führen zu einem Rückgang im Neubau von bis zu 50 %, insbesondere im Wohnungsbau. Eine Verbesserung ergibt sich erst bei niedrigen Zinsen, die frühestens im Frühjahr 2024 möglich sind.
  • Die Sanierung wird durch die Verunsicherung von Ordnungsrecht und Förderbedingungen stark gebremst.
  • Mittelfristig (2024/2025) ist aber mit günstigen politischen Rahmenbedingungen zu rechnen, bei denen die Modernisierung bestehender Gebäude begünstigt wird. Dies führt dann zur erwarteten „Renovierungswelle“.
  • Durch die Regierung soll zukünftig der Neubau von Sozialwohnungen stark gefördert werden, im Gegensatz zum privaten Wohnbau. Im Ordnungsrecht ist mit einem Abrissverbot und evtl. auch einem „Sanierungszwang“ zu rechnen, der sich indirekt aus den EU-Taxonomie-Regeln des Green-Deals ergibt. Beim Handel gebrauchter Immobilien zeigt sich bereits jetzt ein großer Einfluss der Energieeffizienzklasse eines Gebäudes, sodass sich der Verkaufspreis durch eine energetische Modernisierung erheblich steigern lässt. Das gilt auch für gewerbliche Immobilien, weil gerade große Unternehmen durch modernisierte Gebäude ein besseres „ESG-Rating“ für die Nachhaltigkeit und damit bessere Kreditkonditionen erhalten.

Die eigene Zukunft konstruktiv gestalten

Matthias Horx (Zukunftsinstitut) konstatierte, dass wir uns in einem „Epochenwandel“ befinden. Die vielen Krisen zeigen, dass ein Wechsel zu einer neuen Normalität im Gange ist. Auch wenn Menschen gerne linear denken und Veränderungen vermeiden, sollten wir die Transformation annehmen und die Zukunft positiv denken, anstatt wie ein „Problemtroll“ nur auf die Schwierigkeiten zu blicken.

Rechtsprechung und Bautechnik

Im Fokus des Vortrages von Prof. Christian Niemöller (SMNG Rechtsanwaltsgesellschaft) stand die intelligente Gestaltung von Bauverträgen, die mit einer Analyse der Mehrparteienverträge begann. Des Weiteren erläuterte Niemöller den Unterschied zwischen einer detaillierten und funktionalen Leistungsbeschreibung, bei der das Risiko auch stärker beim Auftragnehmer (AN) liegt. Denn der AN wird pauschal zu einer funktionstauglichen Leistung verpflichtet und haftet damit auch für Mängel mit, die vom Auftraggeber (AG) bzw. anderen beauftragten Unternehmen verursacht wurden. Interessant waren auch Urteile zur Höhe der Sicherheitseinbehalte. Auftraggeber dürfen keine Bauvertragsklausel verwenden, bei der verschiedene Einbehalte kumuliert über 5 % ergeben. Dies führt zu einer unwirksamen Sicherungsabrede und zu einer vollständigen Rückgabe aller Sicherheiten.

„Klimasicher Bauen“ als Motto der 50. Rosenheimer Fenstertage wurde in zwei Themenblöcken vertieft. Christian Stolte (dena) machte deutlich, dass eine Verdreifachung der Modernisierungsrate von 0,8 % auf 2,4 % p. a. notwendig wäre, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Anschließend erläuterte Robert Krippahl (ift Rosenheim) detailliert, wie sich Gebäude besser vor Starkregen, Hochwasser, Hagel und Hurrikans schützen lassen. Im Themenblock „Baupraxis“ waren die Vorträge zum QNG-Qualitätssiegel und der Überarbeitung der DIN 4108-2 zum sommerlichen Wärmeschutz stark nachgefragt.

Der Blick nach Berlin

Mit Spannung erwartet wurde die „Berliner Runde“, bei der Frank Lange (VFF), Thomas Drinkuth (RTG) und Jochen Grönegräs (BF) ihre Einschätzung zum Markt und der politischen Entwicklung von Fördermitteln und Ordnungsrecht gaben. Alle bekräftigten, dass der starke Rückgang im Neubau und der schleppenden Gebäudesanierung maßgeblich durch den Zinsanstieg, die Wirrungen des „Heizungsgesetzes“ und die Förderregelungen verursacht wurden. Auch wenn die Regierung das Problem von Baukrise und Wohnungsmangel grundlegend erkannt hat, wird nach Ansicht der Verbandsvertreter die Ernsthaftigkeit des Problems in der „Ampel“ noch nicht voll realisiert. Die beschlossene Aufstockung der Förderquoten von 15 auf 30 % für Einzelmaßnahmen wie Fenstertausch ist der richtige Weg und muss nun von der Branche aktiv und umfassend an Kunden und Handel kommuniziert und genutzt werden. Wenn die Mittel nicht umfassend abgerufen werden, besteht die große Gefahr einer Einstellung der Fördermittel. Das wäre für die Branche kontraproduktiv. (sk/Quelle: ift)

www.ift-rosenheim.de

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