1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Aktuelles » Markt & Branche »

Kreislaufwirtschaft in der Holzverarbeitung fördern

Verein CircuLignum gegründet
Kreislaufwirtschaft in der Holzverarbeitung fördern

Elf Hochschulangehörige aller Statusgruppen der TH OWL kamen am 21. August 2023 im Smart Wood Center OWL auf dem Gelände des historischen Schloss Brake, unweit des Innovation Campus Lemgo, zusammen, um gemeinsam den gemeinnützigen Verein „CircuLignum e. V. – Akademischer Verein zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Holzverarbeitung“ aus der Taufe zu heben.

Vorstand gewählt

Bei dieser Initiative zur aktiven Unterstützung des Übergangs von der Linear- zur Kreislaufwirtschaft machen mit: sieben Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens, des Digitalisierungsingenieurwesens und der Holztechnik (alle Fachbereich 7 – Produktions- und Holztechnik), zwei wissenschaftlich Mitarbeitende (beide FB 7, Studiengang Holztechnik) und zwei Lehrende, die Vizepräsidentin für Bildung und Nachhaltigkeit, Prof. Dr.-Ing. Yvonne-Christin Knepper-Bartel und Prof. Dipl.-Ing. Martin Stosch aus der Holtechnik.

Die Gründungsversammlung wählte zwei Studierende und einen Mitarbeiter in den Vorstand : Erster Vorsitzender ist Luca Dreisörner, stellvertretende Vorsitzende Noemi König und Schatzmeister des Vereins M.Sc. Martin Tremmel. Die operativen Kosten der Vereinsgründung wie Rechtsberatung und notarielle Einreichung des Antrags zur Eintragung ins Vereinsregister, Kontoeröffnung, Homepage- und E-Mail-Domäne etc. wurden von der Hochschulgesellschaft finanziell unterstützt.

Abfall zur Ressource machen

Die Kreislaufwirtschaft ist ein zukunftsweisendes Produktions- und Konsummodell, das die Wiederverwendung, die Reparatur, die Aufarbeitung, die Weiter- und Umnutzung sowie das stoffliche Recycling bestehender Materialien und Produkte vorsieht, um Bauteile, Roh- und Werkstoffe sowie Energie nach Möglichkeit sehr lange im Wirtschaftskreislauf zu halten. Sie setzt voraus, dass der Abfall – sowohl Verbraucherabfall bzw. Gebraucherabfall (Consumer Waste), als auch Produktionsabfall (Production Waste) – selbst zu einer Ressource wird, so dass die tatsächliche Abfallmenge bei der Produktherstellung und nach dem Gebrauch drastisch minimiert wird.

Damit steht die Kreislaufwirtschaft im konträren Gegensatz zum traditionellen, linearen Wirtschaftsmodell, das auf einem „Nehmen-Herstellen-Gebrauchen-Wegwerfen“-Muster basiert, ohne dabei die Auswirkungen in irgendeiner Art und Weise zu berücksichtigen. Dabei spielen nachwachsende Roh- und Werkstoffe, insbesondere Holz, aufgrund ihrer negativen CO2-Bilanz eine ganz besondere, erfolgssteuernde Rolle.

Name aus dem Lateinischen

Dieser Zusammenhang soll im Vereinsnamen zum Ausdruck gebracht werden. Dabei ist das Kunstwort „CircuLignum“ aus dem Latein abgeleitet: „Circulus“ ist der Kreis, die Kreisbahn, aber auch die Versammlung, die Gruppe, die Gesellschaft, „circuitus“ der Kreislauf, der Umlauf, der Umweg, das indirekte Verfahren, „circulor“ bedeutet eine Gruppe zu bilden, in einer Gruppe zusammenzutreten, und „circulator“ ist der Marktschreier, der Trödler. Dieser Bedeutungshof im ersten Teil des Vereinsnamens wird mit dem lateinischen Begriff „lignum“ für Holz kombiniert. Es geht darum, diesen einzigartigen Roh- und Werkstoff aus der Biosphäre unseres Planeten möglichst vollständig und über viele Nutzungskaskaden, also möglichst lange im Kreislauf zu halten, um das während des Wachstums der Bäume im Holz gespeicherte CO2 weiterhin der Atmosphäre zu entziehen.

Studienprojekt als Ausgangspunkt

Die Vereinsgründung hat ihren Ausgangspunkt im interdisziplinären FB 7-Studienprojekt des zurückliegen Sommersemesters namens „Director’s Cut“ zur stofflichen Weiterverwendung von Zuschnittresten der Möbelzulieferindustrie genommen. Dem ersten Platz im Studienprojekt folgte nur wenige Wochen später die erfolgreiche, studentische Bewerbung „Director’s Cut goes digital“ im Förderprogram „DigitalChangeMaker-Fellowship“ beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V.

Die Studierenden des Wirtschaftsingenieurwesens, Luca Dreisörner und Yannick Bollweg, haben als Vertreter der Studienprojektgruppe am Workshop „DigitalChangeMaker-Accelerator“ in Berlin teilgenommen und dabei zahlreiche interessante Kontakte zu Studierenden anderer Hochschulen aus ganz Deutschland knüpfen können. Zusätzlich erhielten die Studierenden eine finanzielle Unterstützung zur Weiterentwicklung der digitalen Ebene (App und Homepage) des Projektes.

Ideen umsetzen

Gemeinsam mit Lehrenden und Mitarbeitenden der TH OWL haben die Studierenden aktiv nach Möglichkeiten gesucht, die im Studienprojekt entwickelten Lösungen zum Möbelbau aus Produktionsresten und gleichzeitig zur smarten Kommunikation mit potenziellen Nutzern über eine selbst programmierte App in der Realität auszuprobieren. Gemeinsam wollen das Labor für industriellen Möbelbau (Professor Stosch) und der CircuLignum-Verein eine Förderung im neuen DATIpilot-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft beantragen, um diese vollkommen neuen Austauschprozesse zwischen Industrie (Produktionsreste) und Gesellschaft (Studien- und Do-it-Yourself-Projekte) wirklich zu testen.

Die ideale Plattform dafür bietet das attraktive Holzlabor des gerade fertiggestellten Gewerbezentrums Smart Wood Center OWL mit Flächen zur Einlagerung der hochwertigen Plattenwerkstoffreste, einer nagelneuen Formatkreissäge für den Zuschnitt und Raum für Workshops, Treffen und Austausch. Wenn alles klappt, dann kann der Testbetrieb im geplanten Projekt „Start-Up-Cycling“ ab Mitte 2024 vom CircuLignum mit der TH OWL als Kooperationspartner aufgenommen werden. (bs)

www.circulignum.de

Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de