Drei vollautomatisierte Fertigungszellen für Losgröße 1 hat die Ima Klessmann GmbH für die Häcker Küchen GmbH & Co. KG konzipiert. Sie sollen in der Produktion von Küchenfronten, Nischenverkleidungen und Wangen zum Einsatz kommen und sind mit einer neuen Verfahrenstechnik im Bereich der Laserbekantung ausgestattet. Der Auftrag mit einem Gesamtvolumen von 8,5 Mio. Euro wird in drei Stufen realisiert: Die Auslieferung der ersten Zelle ist für Juli 2015 geplant, die zweite folgt im Dezember 2015 und die dritte im Mai 2016. Mit ihrer Hilfe will Häcker die Produktion auf insgesamt 1,18 Mio. Möbelbauteile pro Jahr steigern. Die neuen Anlagen böten dabei ein Höchstmaß an Flexibilität, vor allem bei der Bekantung der Möbelteile: Die Fertigungszellen vom Typ Combima erlauben sowohl die fugenlose Laser- als auch die konventionelle Leimbekantung – und das Magazin kann mit bis zu 96 unterschiedlichen Kanten bestückt werden. „Für uns zählt neben einer innovativen und soliden Technik vor allem eine schnelle und zuverlässige Projektumsetzung“, erklärt Dirk Krupka, Geschäftsführer von Häcker.
Dickes Umsatzplus in 2014
Der Maschinenhersteller zeigt sich außerdem sehr zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2014: Sein Umsatz ist um 30 % auf 160 Mio. Euro gestiegen (2013: 123 Mio. Euro). Auch die Auftragsbücher sind gut gefüllt: Ende 2014 betrug der Auftragsbestand 80,1 Mio. Euro – ein Plus von 2,3 % gegenüber dem Vorjahr. Vor allem das Projektgeschäft beflügele diese Entwicklung. Die Realisierung komplexer Anlagen zur prozesssicheren, verketteten Produktion ist nach wie vor ein Schwerpunkt des Lübbecker Herstellers von Fertigungsanlagen für die holzbearbeitende Industrie und das Handwerk – und die automatisierte Losgröße-1-Fertigung mache inzwischen in allen Leistungsklassen 80% des Umsatzes aus, Tendenz weiter steigend. Das erklärte Rüdiger Schliekmann, geschäftsführender Gesellschafter der Ima Klessmann GmbH, beim Bilanzpressegespräch. Jede zweite ausgelieferte Anlage sei inzwischen mit der Nullfugen-Lasertechnologie ausgerüstet.
Industrie 4.0
Ein bestimmendes Thema für Ima sowie für die holzverarbeitende und Möbelindustrie im Allgemeinen war 2014 die „Industrie 4.0“ sowie der Paradigmenwechsel weg von der zentralen Fabriksteuerung hin zur dezentralen, modularisierten Steuerung. Im Rahmen des Spitzenclusters Ostwestfalen-Lippe arbeitet Ima an der Entwicklung intelligenter technischer Systeme zur Realisierung selbstlernender und selbstkontrollierender Prozesse. Die vollständig verkettete und automatisierte Losgröße-1-Fertigung mit selbstoptimierenden Anlagenkomponenten sei ein entscheidender Schritt in diese Richtung.
Die Belegschaft wächst
Die positive Geschäftsentwicklung schlägt sich auch im Ima-Mitarbeiterbestand nieder: Die Mitarbeiterzahl stieg weltweit um 54 auf insgesamt 900 Beschäftigte, davon 735 am Standort Lübbecke. Mit 18 neuen Auszubildenden liegt die Zahl der Lehrlinge insgesamt bei 72 und damit leicht über Vorjahresniveau.
Ausblick 2015
Auf der Ligna, die im Mai wieder in Hannover stattfindet, präsentiert sich Ima traditionell gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern Priess und Horstmann sowie Schelling auf zwei Ständen mit fast 3000 qm. In diesem Jahr wird außerdem ein neuer Partner vorgestellt, der die Prozesskette abrunden soll. Zu den Neuheiten, die das Unternehmen auf der Weltleitmesse zeigt, zählen unter anderem zusätzliche Bearbeitungsgrößen für die flexible Zuschnittanlage „Performance.cut“, neue Kantenanleimmaschinen sowie neue Nachbearbeitungsaggregate und ein alternatives Nullfugenverfahren. Rüdiger Schliekmann rechnet mit einem steigenden Auftragseingang im Ligna-Jahr und blickt zuversichtlich in die Zukunft. (nr)
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