Eine junge Tischlermeisterin aus Niedersachsen hat ein Gesetzesvorhaben angestoßen und wurde mit dem „Werner-Bonhoff-Preis-wider-den-§§-Dschungel“ 2023 geehrt. Am eigenen Leibe hat Johanna Röh, 35-jährige Tischlermeisterin und Restauratorin im Handwerk aus dem niedersächsischen Alfhausen, erfahren, dass ein schwangerschaftsbedingter Ausfall der eigenen Arbeitskraft für Unternehmerinnen in handwerklichen Berufen zu einer echten Existenzbedrohung werden kann. Denn im Vergleich zu Frauen in abhängiger Beschäftigung gibt es für schwangere Betriebsinhaberinnen keine auch nur annähernd entsprechende Unterstützung.
Erfolgreich mit Online-Petition
Rasch merkte Röh, dass sie mit dieser Erfahrung nicht allein war, sondern insofern eine Regelungslücke besteht. Mit einer Online-Petition, die knapp 112 000 Mitzeichner fand, und darin konkret genannten Verbesserungsvorschlägen hat sie in der Bundesregierung das Vorhaben angestoßen, die aktuellen Regeln für eine bessere Lösung und Gewährleistung der Chancengleichheit, zu überarbeiten. Mit ihrem Fall hat die Tischlermeisterin Verbesserungen angeregt, von denen eine Vielzahl anderer Betroffene und damit das Gemeinwohl profitiert. Hierfür wurde sie am 15. November 2023 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 50 000 EUR dotiert.
Die ausführliche Falldarstellung von Johanna Röh gibt es hier. (bs)
www.werner-bonhoff-stiftung.de