Ist der Einsatz von EDV in den Bereichen Konstruktion und Fertigung oftmals eine Selbstverständlichkeit, verhält sich dies auf der Baustelle ganz anders. Doch auch hier gibt es Rationalisierungspotential, wie das jüngste Produkt eines Magdeburger Unternehmens zeigt: das 3D-CAD-Aufmaßsystem „TheoCAD 98“. Per „Laser-Klick“ lassen sich damit beliebige Raumkonturen erfassen, die dann zur weiteren Nutzung/Bearbeitung zur Verfügung stehen.
Die Idee, die zur Entwicklung des Systems geführt hat, ist eigentlich recht simpel: stimmt das Aufmaß nicht, kann die Konstruktion noch so detaillierte Fertigungsunterlagen erstellen und die Fertigung noch so qualitätsgerecht und effektiv arbeiten – am Ende bei der Montage paßt es doch nicht.
Bei komplizierten Aufmaßen hilft man sich in der Regel mit dem Bau von Schablonen und/oder Anpaßarbeiten bei der Endmontage auf der Baustelle. Das bringt jedoch nicht nur einen erhöhten Aufwand und dementsprechende Kosten mit sich, sondern häufig auch vermeidbare Qualitätsdefizite. Wesentlich auch, daß sich die Montagezeit vor Ort erhöht – ein Aspekt, der zunehmend zum wichtigen Kriterium bei der Auftragsvergabe wird.
Hier setzt das Aufmaßsystem TheoCAD 98 an. Es werden direkt CAD Daten erfaßt, die der Konstruktion und Fertigung zur Verfügung stehen. Das Aufmaßsystem besteht aus einem elektronischen Lasermeßgerät sowie einer speziellen CAD Software, die auf einem Notebook unter Windows 9x/NT arbeitet. Für die Arbeit auf der Baustelle, so der Anbieter, sei besonderer Wert auf eine einfache und den Problemstellungen des Aufmaßes angepaßte Menüführung gelegt worden.
Zur Funktion: Es werden die Punkte der benötigten Raumkontur per „Laser-Klick an der Wand“ erfaßt. Dabei fungiert der Laser ähnlich einer Maus am PC. Der betreffende Punkt wird angepeilt, in das CAD übernommen und dort grafisch dargestellt. Eine ständige grafische Kontrolle gewährleistet, daß keine wichtigen Raumkonturen vergessen werden.
Die einzelnen Maße müssen nicht mehrfach zu Papier gebracht werden, sondern stehen sofort im CAD zur Verfügung. Auch dadurch wird die Fehlerwahrscheinlichkeit reduziert. Am Ende ist ein dreidimensionales Modell des Raumes entstanden, das gezoomt, gedreht, verschoben und geändert werden kann.
Damit diese Daten auch in anderen marktgängigen CAD-Systemen zur Verfügung stehen und dort weiter verarbeitet werden können, besteht die Möglichkeit, die Daten im DXF-Format zu speichern.
Im Praxiseinsatz wurde TheoCAD 98, so der Anbieter weiter, bereits im Rahmen eines gehobenen Schiffsinnenausbauprojektes eingesetzt.
Möglichkeit, das System anzusehen und zu testen, bietet die Holz-Handwerk in Nürnberg. Dort ist das Unternehmen am Stand der Hedü GmbH in Halle 11, Stand 100, vertreten.
(C-Techniken Dipl.-Ing. (FH) M. Möbius, Olvenstedter Str. 64, 39108 Magdeburg, E-Mail: mario.moebius@t-online.de, Internet: www.c-techniken.de n
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