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Alles massiv – oder was?

Mehrschicht-Massivholz
Alles massiv – oder was?

Definition

Mehrschicht-Massivholz besteht in der Regel aus drei, seltener aus fünf Lagen fugenverklebter Lamellen, deren Maserungsverlauf jeweils um 90° zueinander versetzt ist. Wegen der Dicke lassen sich seine Lamellen nicht mehr als Furniere definieren, sie unterscheiden sich somit sehr markant vom Furniersperrholz. Die Lagen sind meistens gleich dick, können aber auch unterschiedliche Dicken haben. Prinzipiell lassen sich alle Holzarten mit ausreichender Dimension verarbeiten; derzeit bevorzugt sind Nadelhölzer. Möbel und Innenausbauten, die aus dem Werkstoff hergestellt sind, dürfen als massiv bezeichnet werden.
Herstellung
Die Seitenware beim Rundholzeinschnitt von Nadelhölzern liefert den Rohstoff, weil gefladerte Strukturen für dekorative Außenlagen gesucht sind. Sie enthält außerdem keine Flügeläste oder angeschnittenen Markstrahlen.
Die Herstellungsmethoden für Lamellen sind auf minimierten Schnittverlust ausgerichtet. Für die zerspanende Herstellung kommen Kleingatter, Vielblattkreissägen – bestenfalls in eine Vierseitenhobelmaschine integriert – sowie Trennband- und Spaltkreissägen zum Einsatz.
Die spanlose und damit verlustlose Herstellung von Lamellen aus den mehrfach dicken Kanteln liefern spezielle Schneidemaschinen mit in sehr spitzem Winkel angestelltem Messer, über das das Werkstück mittels starkem Kettenoberdruck längsorientiert geschoben wird. Bei der zerspanenden Verarbeitung kommt getrocknetes Holz zum Einsatz, das – nach dem Einschnitt im Raum klimatisiert – direkt weiter verarbeitet wird.
Beim spanlosen Ausformen bevorzugt man sägefallend nasses Holz, zusätzlich im Warmwasserbad auf 60°C erwärmt, anschließend sehr schonend ca. drei Tage eingespannt kammergetrocknet. Geschnittene Lamellen müssen geschliffen werden, gesägte nicht.
Die Verarbeitung zu Platten bieten der planerischen Phantasie weite Spielräume. So erfolgt die Kleberangabe auf die Breit- und gefügte Schmalflächen meist einseitig, wobei die außen liegenden Lamellenwangen möglichst kleberfrei bleiben sollten. Fugenverkleben außerhalb der Presse ist Sache herkömmlicher Maschinen. Es sind jedoch Verfahren bekannt, die diesen Arbeitsgang in den Zyklus der Plattenpresse integrieren. Das gelingt bei Ein-Etagenpressen von vorn und seitlich, sowohl für Mittel- als auch Decklagen, bei Mehretagenpressen dagegen nur von der Seite für die Decklagen. Da nur bei schonenden Temperaturen – knapp unter 100°C – verpreßt wird, entstehen lange Durchheizzeiten. Deshalb wird oft mit Hochfrequenzerwärmung gearbeitet, ein wegen viel geringerer Feuchtewanderung ohnehin bevorzugtes Prinzip.
Je nach Güteanspruch und Holzart werden qualitätsmindernde Äste ausgebohrt, Harzgallen ausgefräst und mit Naturastplättchen bzw. Schiffchen ausgeleimt. Nach dem vierseitigen Besäumen der Platten erfolgt der beidseitige Flächenschliff.
Eigenschaften
Mehrschicht-Massivholz hat – auf Grund des Absperreffekts – ein sehr gutes Stehvermögen. Je dicker die Mittellage im Verhältnis zu den Außenlagen wird, um so mehr wird das Stehvermögen gemindert. Eine dickere Mittellage ermöglicht das Einbringen eines höheren Anteils geringwertiger Holzsortimente, behindert jedoch den innerbetrieblichen Normungsprozeß durch die unterschiedlichen Lamellendicken. Maßgeblich bestimmt werden die Eigenschaften der Platten durch die eingesetzten Holzarten. Da – im Verhältnis zu Spanplatten oder MDF – nur sehr geringe Mengen Bindemittel eingebracht werden, unterbieten die Mehrschicht-Massivhölzer die E1-Norm um eine Zehnerpotenz. Sie sind deshalb dem Vollholz gleichwertig, vor allem dann, wenn Melaminharzkleber zum Einsatz kommen.
Verarbeitung
Die Verarbeitung entspricht weitgehend der von Massivholz. Ein einziger Unterschied liegt darin, daß alle vier Schmalseiten einen Anteil von Hirnholz haben.
Lieferformen
Mehrschicht-Massivholz ist in den Standardmaßen der Hersteller und in Fixmaßen erhältlich. Auch die Plattendicken unterliegen Unternehmensnormen. Ihr relativ schmales Einsatzspektrum beschränkt die Anzahl serienmäßig lieferbarer Dicken.
Einsatzbereiche
Neben Möbeln sind sie vor allem für großflächige Bauteile gedacht. In erster Linie kommen anspruchsvolle Wandverkleidungen in Betracht, aber auch andere Innenausbauelemente, bei denen gutes Stehvermögen die Einkaufskosten rechtfertigt und ein hoher Anspruch an die Umweltverträglichkeit gestellt ist. Auch Parkettelemente können aus Mehrschicht-Massivholz gefertigt sein. Sie sind sehr speziellen Fertigungstechniken unterworfen, die sich jedoch mit dem oben beschriebenen Ablauf vielfältig überschneiden. n
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