Am 13. Juni feierte die Veka Umwelttechnik GmbH ihr zehnjähriges Bestehen am Standort in Behringen. Der Thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus zeigte sich auf der Jubiläumsveranstaltung begeistert von der innovativen Technologie und der Leistungsstärke: „Ich darf Ihnen gratulieren, dass Sie vor zehn Jahren den Mut hatten, sich hier zu engagieren.“ Er sei „glücklich“, dass Veka dort ist.
Vorstandschef Hubert Hecker erinnerte, dass vor zehn Jahren viele Skeptiker den Wiedereinsatz von Recyclat in der Extrusion bewerteten. Die Praxis habe aber gezeigt, dass es keinerlei Probleme gebe. Und in Zukunft wird der ,Input‘ ständig steigen: Allein in Deutschland entsprächen rund 360 Mio. Fenster energetisch und technisch nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Die PVC-Fenster darunter könnten dem Recycling zugeführt werden. Die Vorteile des Austausches von alten gegen neue hochwärmedämmende Fenster müssten jedoch von der Branche noch stärker kommuniziert werden.
Mit einer Anfangsinvestition von rund 30 Mio. Mark (bis heute ca. 25 Mio. Euro) entstand in Behringen in nur acht Monaten Bauzeit eine einzigartige High-Tech-Anlage. Der jährliche Durchsatz der Recyclinganlage stieg von Jahr zu Jahr und liegt derzeit bei rund 20 000 Tonnen. Auch die Zahl der Mitarbeiter wuchs kontinuierlich von anfangs 14 auf heute 53 – inklusive vier Azubis. Mehr als 1000 Fensterbauer, aber auch Entsorgungsfachbetriebe, Abbruchunternehmen und Container-Dienste lassen ihr Alt-Material in Behringen recyceln. Zum Sammeln werden verschiedene Containersysteme zur Verfügung gestellt und bei Bedarf auch die Organisation von Logistik und Transportvermittlung übernommen. Für den Kunden ist die Bereitstellung des Recyclingmaterials gegenüber der Deponierung nicht mit Mehraufwand verbunden. Eine Trennung des Materials nach Altprodukten und Profilabschnitten ist nicht notwendig. Die Bauteile können so angeliefert werden, wie sie dem Baukörper entnommen werden. Am Ende des Verwertungsprozesses entsteht ein sorten- und farbreines Recyclat mit der Qualität von Neuware, das ohne Qualitätsverlust der Profilextrusion zugeführt werden kann.
Das Unternehmen ist Partner der 2002 gegründeten Rewindo GmbH, die zur Aufgabe hat, die freiwillige Selbstverpflichtung der PVC-Branche zur Verwertung von PVC-Altmaterialien zu koordinieren, kontrollieren und zu dokumentieren. Diese Selbstverpflichtung sieht vor, dass bis 2005 mindestens 50 Prozent der erfassbaren Menge von Abfällen aus Fensterprofilen wiederverwertet werden. Die Mitglieder von Rewindo repräsentieren zusammen einen Anteil von etwa 80 Prozent des deutschen Fensterprofil-Marktes. o
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