Das Thema einer Projektarbeit an der Meisterschule für Schreiner in Schwetzingen hieß “Wegschließen”. In dem fächerübergreifenden Projekt waren die angehenden Meisterinnen und Meister aufgefordert, nicht alltägliche Verschlüsse zu entwickeln und in einem beliebigen Möbel die Funktion auszuforschen, zu testen und möglichst funktionstüchtig zu optimieren. Dabei entstanden einige raffinierte und clevere Lösungen. Einen nicht erkennbaren Verschluss für einen Telefonschrank entwickelten Andreas Maurer und Thomas Wörner.
Das Telefonschränkchen “turn it” wurde als Vollholzkonstruktion entworfen und in Rüster ausgeführt. Dabei bildet der warme Farbton des Rüsterholzes einen konträren Einklang zum kalten Edelstahl der Beschläge. Der gezinkte Schubkastenkorpus und die Fachböden sind zwischen zwei kräftigen Stollenseiten eingespannt und werden von massiven Edelstahlstangen gehalten. Der Schub-kasten wird auf Edelstahlstangen geführt, wobei die Schubkasten-Seiten entsprechend profiliert wurden. Der Verschluss ist in Anlehnung an ein Drehstangenschloss entstanden, der in der hinteren Edelstahlstange der Korpushalterung integriert und somit nicht auf Anhieb zu finden und zu öffnen ist. Der Schubkasten hat hinten links und rechts jeweils einen Stift, in den der Haken des Verschlusses eingreift. Nach dem Entriegeln des Verschlusses – also Drehen des als Verbindungsteil getarnten Knopfes – springt der Schubkasten etwas nach vorne. Dazu wurden an der Rückwand zwei Federn angebracht, die den Schubkasten nach dem Entriegeln nach vorne bewegen. Über die eingefräste Griffmulde kann dann der Schubkasten ganz geöffnet werden. o
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