Endlich, so meinen viele Beobachter, sei die Holzfensterbranche wieder in einer Vorwärtsbewegung, werde neuer Optimismus spürbar. In der Tat, die Signale der letzten Monate haben deutlich an „Quote“ gewonnen. Die vielschichtigen Aktivitäten von Instituten, Verbänden, Initiativen, Ausbildungsstätten, Zulieferanten aller Couleur und nicht zuletzt der Hersteller selbst, sind dafür ein untrügliches Indiz.
Woher die plötzliche Schubwirkung auch kommen mag, nach Jahren des Jammerns und Klagens bewegt sich wieder was! Und zwar eine ganze Menge, denn es wird wieder intensiv Produkt- und Verfahrensentwicklung betrieben: Neue Eckverbindungen, Rundumbeschichtung, Einzelteilbearbeitung, neue Fertigungskonzepte mit CNC-Bearbeitungszentren, UV-Lackierung, neue Service- und Wartungskonzepte.
Prinzipiell geht es nach wie vor um die Qualitätsverbesserung mit möglichst langen Wartungsintervallen und –nicht weniger bedeutend – um Kostensenkung.
Für uns Anlaß genug, die wichtigsten Trends und Fakten des heißen Holzfensterherbstes in aller Kürze zusammenzufassen:
Markt: Verbände und Beschlägeindustrie melden ein Plus von rund 3 %, bezogen auf den Marktanteil, der aktuell bei 30 % liegen dürfte.
Oberflächentechnik: Der Trend zur qualitätsfördernden Rundumbeschichtung zeichnet sich klar ab. Anlagenkonzepte dafür sind vorhanden und marktreif. Noch in der Entwicklungsphase, aber als vielversprechende Alternative wird die UV-Lackierung gehandelt. In den Labors der Lackindustrie wird permanent an noch besseren Beschichtungssystemen entwickelt. Schlüsselfrage: Bleibt es bei den wasserverdünnbaren Acryllacken?
Eckverbindung: Falls sich die Rundumbeschichtung durchsetzt, und vieles spricht dafür, ist die Dübelverbindung aufgrund ihres einfachen „Handlings“ mit allen gängigen und neuen Fertigungskonzepten klarer Favorit.
Formgebung und Profilierung: Die individuelle Formbarkeit des Werkstoffs Holz rückt wieder in den Vordergrund. Bekannte Profilnormen scheinen nicht mehr das Maß der Dinge.
k-Werte: Mit der zu erwartenden Energieeinsparverordnung rücken mehrschichtige Verbund- und Sandwichkonstruktionen mit Hartschaum in den Vordergrund.
Fertigungskonzepte: Die hochflexible Fertigungszelle auf der Basis von CNC-Bearbeitungszentren zeigt sich als universelle Alternative zu den eher starren, konventionellen Konzepten. Die unbestrittene Stärke der neuen CAD-CAM gestützten Methode: „Eine“ Maschine für alles, für alle Fensterformen für jedes Profil, jede Eckverbindung, für Haustüren und Wintergärten. Zudem können auf diesen „Alleskönnern“ auch Möbel- und Innenausbauteile bearbeitet werden. Besonders interessant sind diese neuen Konzepte auch für Mischfertiger und Innenausbaubetriebe die sich als Komplettanbieter profilieren können.
Herstellungskosten: Kostensenkung ist das Gebot der Stunde und ein probates Mittel zu mehr Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Gleich welche Verfahren und Konzepte: Nach Expertenmeinung können „querbeet“ Kosteneinsparungspotentiale von bis zu 30 % aktiviert werden.
Marketing: Oft gefordert, noch lange nicht realisiert: Herstellerübergreifendes Marketing zur Förderung eines klaren Produktimages. Verstärkte Bemühungen aller „Holzkreise“ für den nachwachsenden Rohstoff Holz kommen langsam zum Tragen. Profitieren könnte das Holzfenster vom Boom der neuen Holzhäuser, denen ein riesiges Wachstumspotential prognostiziert wird.
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