Der Startschuss zur qualifizierten Ausbildung zum Schreinermeister fiel für die Meisterschule Gunzenhausen im September 1992. Mittlerweile ist dieses Ausbildungsinstitut längst den „Kinderschuhen“ entwachsen und nicht mehr aus der Ausbildungslandschaft der Fachschulen Bayerns wegzudenken.
Im nächsten Jahr werden die Verantwortlichen der Meisterschule Gunzenhausen mit dem 7. Kurs auf zehn Jahre erfolgreiches Arbeiten in der beruflichen Weiterbildung zurückblicken können.
Kein Grund für das engagierte Kollegium sich auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern weiterer Ansporn, die Ausbildung der zukünftigen Schreinermeister, mit modernen pädagogischen Konzepten, auf dem Fundament handwerklicher Tradition verknüpft mit modernsten Fertigungsverfahren und aktuellem betriebswirtschaftlichen und arbeitspädagogischen Wissen weiter zu entwickeln und voran zu bringen.
Die Meisterschule ist organisatorisch im Beruflichen Schulzentrum Gunzenhausen eingebunden. Hier ist in den letzten Jahren ein „Kompetenzzentrum Holz“ im Ausbildungsbereich entstanden. So werden am Beruflichen Schulzentrum ca. 240 Auszubildende als Schreiner und Holzmechaniker sowie der Landesfachsprengel für Bayern der Technischen Zeichner-Fachrichtung Holztechnik unterrichtet. Diese Kombination der dualen Ausbildung mit der Meisterausbildung hat den Vorteil, dass Inhalte aus der Berufs- und Arbeitspädagogik praxisnah und wirklichkeitsecht vermittelt werden können.
Moderne Unterrichtskonzepte
Der Ruf der Wirtschaft nach Handwerksmeistern mit unternehmerischen Kenntnissen und Verhaltensweisen, sowie Personen mit fachlicher Qualifikation, Ausbilderqualität und Führungskompetenzen erfordert auch ein neuzeitliches Unterrichtskonzept. So stehen der Erwerb von Schlüsselqualifikationen und Handlungsorientierung an oberster Stelle bei der Unterrichtsorganisation.
Die Ausbildung zum Schreinermeister dauert drei Semester. Durch die bewusste Beschränkung auf nur eine Klasse mit 26 Schülern pro Kurs, die in Fachpraxis und Oberflächengestaltung, in Gestaltung und Konstruktion und in allen C-Technik-Fächern in zwei Gruppen unterrichtet, kann jedem Schüler ein optimierter Arbeitsplatz bei sehr guten Arbeitsbedingungen geboten werden. Weiterhin steht eine gut sortierte Bibliothek mit Computern – mit Branchensoftware und Internetanschluss – zur Verfügung. Bibliothek und Werkstatträume stehen den Schülern auch außerhalb der Unterrichtszeit zu Übungszwecken zur Verfügung.
Berufliche Handlungs-kompetenz
Um das Ziel des Erwerbes von Schlüsselqualifikationen zu erreichen, wird der Unterricht handlungs- und kompetenzorientiert geplant und durchgeführt. Der „rote Faden“, der sich durch den Unterricht der allgemeinbildenden, wie bei den fachlichen Fächern zieht, ist, die Unterrichtsziele projektorientiert (keine Fertigung ohne Zeichnung und Ablaufplan mit anschließender Kontrolle) zu erreichen. Diese Denkweise hat sich noch nicht vollständig bei der Durchführung der Meisterprüfungen durchgesetzt. Hier lässt die Novellierung der Meisterprüfungsordnung jedoch auf Änderung hoffen.
Einige Projekte, die auch auf der Homepage der Schule beschrieben sind, waren „Stuhl aus zwei Brettern“, „Rednerpult“ und „Schmuckkästchen“. Die Schule ist jährlich auf der Fachmesse Holz-Handwerk in Nürnberg mit einem Stand vertreten. Dieses Jahr wurde im Rahmen einer Semesterarbeit ein Messestand von vier Meisterschülern entworfen, geplant und gefertigt und auf der Messe mit großem Erfolg eingesetzt.
Staatliche Meisterschule für Schreiner, Bismarckstraße 24
91710 Gunzenhausen
Tel 0 98 31/67 42-0, Fax ~/67 42-17
Internet: www.gunnet.de/bsz-gun
ab Sept. 2001: https://www.bs-af.de/meisterschule-gunzenhausen-start/
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