1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Basiswissen gefragt

EDV im Schreinerhandwerk
Basiswissen gefragt

Längst ist der Umgang mit EDV auch im Tischler- bzw. Schreinerhandwerk zur Selbstverständlichkeit geworden. Dieser Beitrag zeigt, dass für den effek-tiven Einsatz von Maus und Bildschirm solides Grundwissen unumgänglich ist. Lesen Sie, welche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für Schreiner und Tischler im Bereich der EDV Sinn machen.

Der Autor: Johannes Meyer ist als Schreinermeister im elterlichen Betrieb und als freiberuflicher Dozent für EDV und gewerbliche/ kaufmännische Fächer tätig

EDV-Kenntnisse werden für die einzelnen Mitarbeiter – egal, in welchem Arbeitsbereich sie tätig sind – immer mehr zur Schlüsselqualifikation. Wesentlich ist es, sich aus der Flut von Schulungsangeboten die individuell richtigen und wichtigen auszusuchen.
Wird unter Schreinern von EDV gesprochen, so denkt man zuallererst an CAD, Branchensoftware und CNC-Programmierung. Zweifellos sind das auch die Bereiche, die in einer Schreinerei am häufigsten eingesetzt werden und den größten Nutzen erbringen. Nur scheint es so, dass sich die weiterbildungswilligen Schreiner auch gleich zu Anfang auf diese Bereiche stürzen.
Abhängig von den Vorkenntnissen, die der Einzelne mitbringt, ist dies jedoch nicht immer die beste Wahl. Schließlich lernt auch der Lehrling zuerst das Zinken von Hand, bevor er eine Schubladeneckverbindung an Maschinen vornehmen darf.
Ganz logisch erscheint es uns bei der Lehrlingsausbildung, schrittweise vorzugehen und zuerst Grundwissen aufzubauen. Trotzdem kommt es vor, dass sich Schreiner, die gerade erst ihren Computer erhalten haben und im Prinzip über keinerlei Grundwissen verfügen, beispielsweise in CAD-Kursen wiederfinden. Deshalb macht es Sinn, die Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der EDV zunächst in die Kategorien Grundkenntnisse, Standardsoftware sowie Branchensoftware zu gliedern.
Grundlagenkenntnisse
An erster Stelle steht – wie in jedem Wissensgebiet – auch hier solides Grundwissen. Der Computer ist, wenn er erst einmal als Neuanschaffung im Büro steht, sicherlich für viele ein Buch mit mehr als nur sieben Siegeln. Und deshalb ist das Aneignen der wichtigsten Grundlagen ein absolutes Muss. Nur so ist sichergestellt, dass man auch für einen rationellen Umgang mit der EDV gerüstet ist.
Ein Schreiner ohne Grundlagenwissen, der sich lediglich die notwendigen Arbeitsaufgaben in der Branchensoftware oder im CAD hat erläutern lassen, gleicht einem Hilfsarbeiter, der beispielsweise die Breitbandschleifmaschine beschicken kann, aber absolut hilflos ist und deshalb scheitern wird, wenn er aus Versehen den Not-Aus-Schalter betätigt hat und die Maschine neu starten soll.
Jeder, der schon einmal am Computer gearbeitet hat, weiß, dass hier eine ganze Menge an anspruchsvollen Aufgaben warten. Dazu gehören die regelmäßigen Wartungsmaßnahmen (wie z. B. Defragmentieren) die nötig sind, um die Leistungsfähigkeit und Arbeitsgeschwindigkeit des Computers auf Dauer zu erhalten. Oder die Planung und Abwicklung der regelmäßigen Datensicherung. Oder die Wiederherstellungsmaßnahmen an Dateien nach einem Systemabsturz.
Wer hier regelmäßig einen Kollegen fragen, einen Bekannten anrufen, oder gar einen externen EDV-Berater hinzuziehen muss, der wird die Arbeit am Computer sicher nicht als befriedigend empfinden. Von den dadurch entstehenden unnötigen Kosten einmal ganz abgesehen. Deshalb kann der erste Schritt nach der Anschaffung eines Computers nur ein Windows-Grundlagenkurs sein.
Der Aufbau von Grundlagenwissen ist deshalb nötig, weil es nicht möglich ist, mit seinem CAD-Programm zu arbeiten, ohne zwangsläufig mit Dateien, dem Windows Explorer, dem Speichern oder dem Windows Desktop zu tun zu haben. Entsprechende Grundlagenkurse werden beispielsweise von Volkshochschulen angeboten.
Eine Aufstellung möglicher Inhalte könnte so aussehen:
• Grundlegende Funktionsweise eines Computers
• Der Computer und seine Bestandteile (Hardware)
• Was ist ein Betriebssystem?
• Windows bedienen
• Software (Arten, Funktion und Einsatzbereiche)
• Mit Dateien, Ordnern und dem Explorer arbeiten
• Datenschutz und Datensicherheit
• Grundlagen des Netzwerkbetriebes.
Diese Aufstellung ist weder eine vollständige Übersicht, noch ein unbedingt zu absolvierendes Pflichtprogramm. Sie soll nur einen Überblick über mögliche Themen verschaffen, mit denen man sich auseinander setzen kann.
Vergessen Sie nicht, sich hierfür von Ihrer Volkshochschule (oder entsprechendem anderen Bildungsinstitut) ein Zertifikat ausstellen zu lassen, so dass sie die Kursgebühren in Ihrer Steuererklärung geltend machen können.
Standardsoftware
Unter Standardsoftware versteht man die Programme, die nahezu auf jedem (betrieblich genutzten) Computer verwendet werden. Als Standardsoftware bezeichnet man insbesondere Microsoft Word, Microsoft Excel oder aber auch den Internet Explorer.
Auch wenn man seine Angebote und Rechnungen im Branchen-Kalkulationsprogramm erstellt, gibt es einzelne Dokumente die so weit vom Schema abweichen, dass man zur Erstellung auf Word ausweicht.
Oder besondere Kalkulationen oder Auswertungen werden in Excel erstellt, weil die Branchensoftware oder die Finanzbuchhaltung dieses, gerade für Ihren Betrieb, nötige Zahlenmaterial nicht aufbereiten können.
Selbstverständlich kann man sich die Textverarbeitung ein bisschen selbst beibringen.
Aber gerade in den großen Officeprogrammen gibt es auch sehr viele versteckte Tipps und Tricks. Und diese wird man nicht kennen lernen, wenn man sie sich nicht von jemandem zeigen lässt.
Und es kommt nicht selten vor, dass sich erfahrene Computeranwender in Word- oder Excelkursen finden, die dann jede halbe Stunde in ehrfürchtiges Staunen ausbrechen, angesichts der ‚genialen’ Kleinigkeiten, die auch sie noch lernen konnten. Dieses Potential sollte man nicht verschwenden.
In jedem Büro gibt es Fälle, die die Anwendung von Word notwendig machen. Das können z. B. die Dokumente aus dem Bereich des betrieblichen Marketings sein. Leicht hat es dann, wer die Layoutmöglichkeiten der Textverarbeitung kennt und beherrscht. Professionelle Textgestaltung und das Einbinden von grafischen Elementen können über die Wirksamkeit eines Kundenanschreibens, eines Plakates, eines Flyers entscheiden.
Die Programme der Microsoft-Office Produktfamilie sind durchdacht und ausgefeilt. Sie dürften für die meisten Anwender relativ leicht zu erlernen sein. Wer jedoch eine intensive Einarbeitung in eines dieser Programme erhalten hat, der wird sich bei der Einarbeitung in jedes weitere neue Programm sehr viel leichter tun.
Schließlich basieren alle Programme auf gleichen Strukturen sowie auf ähnlichen Grundlagen. Und deshalb wird sich bei einem neuen Programm vieles von selbst erschließen, bzw. leichter erlernen lassen.
Auch für Standardsoftware gibt es sehr gute Kurse bei den Volkshochschulen. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auf jeden Fall der ‚Computerschein A’, der von den Windows-Grundlagen bis zu sehr guten Microsoft-Office-Kenntnissen eine umfangreiche Ausbildung bietet. Zum Computerschein gehören auch eine Prüfung und ein entsprechendes Zertifikat, das in der Wirtschaft ein sehr hohes Ansehen genießt.
Branchensoftware
Die bisher aufgeführten Schnitte sind eigentlich für jedermann sinnvoll und erforderlich. Eine sehr starke Differenzierung tritt jedoch ab der dritten Stufe „Branchensoftware“ in Kraft. Branchensoftware untergliedert sich sehr stark, beispielsweise nach der Art der Anwendung.
Hier sind wichtige Entscheidungen fällig: welches Aufgabengebiet hat man derzeit inne, in welches Aufgabengebiet hinein würde man sich gerne weiterentwickeln, z. B.: Planung (CAD), Präsentation (CAD und Visualisierer), Kalkulationen (Branchensoftware), Auftragsvorbereitung (Branchensoftware), Fertigungsvorbereitung (CAD und CNC Programmierung), Geschäftsführung (Branchensoftware und Auswertungsmodule) o. ä.
Entsprechend dem eigenen Aufgabenbereich wird man sich nun für eine spezielle Software entscheidenden. Hier wird in der Regel der Hersteller oder Vertreiber des entsprechenden Programms selbst schulen oder aber eine Schulung vermitteln können.
Selbstverständlich wird man sich auf dieser Stufe nur noch mit den Programmen auseinander setzen, die man auch wirklich anwendet. Nur wer seine Arbeit ‚von Grund auf’ erlernt hat, der wird es auch zu meisterlichen Fähigkeiten auf diesem Gebiet bringen. Und das gilt auch für das ‚Handwerk EDV’. o
Warum eine EDV-Ausbildung für jeden Mitarbeiter wichtig ist
Warum sollte sich ein in der Produktion angestellter Mitarbeiter im Bereich EDV weiterbilden? Womöglich wird er sogar für die Kursgebühren selbst aufkommen müssen.Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Argumenten, die man erwägen sollte. Ein altes Sprichwort sagt: „Wissen ist Macht“. Jeder neue Kenntnisbereich, ob er nun direkt anzuwenden ist oder nicht, verschafft einem neue Einblicke und Erfahrungen. Die EDV ist heutzutage ohnehin tägliches Gesprächsthema und kann schon fast als Allgemeinbildung bezeichnet werden.In unserer Zeit muss man obiges Sprichwort aber auch sehen unter dem Aspekt: „Wissen ist Arbeitsplatz“. Denn es ist kein Geheimnis, dass viele Betriebe in Schwierigkeiten stecken. Und niemand kann eine verlässliche Prognose für die Zukunft abgeben.Kenntnisse im Bereich der EDV erlauben auch neue Möglichkeiten für (innerbetriebliche) berufliche Veränderungen. Mit Kenntnissen der EDV kann ein Schreiner in ganz neuen Arbeitsfeldern tätig werden.Es gibt eine ganze Menge Schreiner, die durch ihre privaten und hobbymäßig erworbenen Kenntnisse in der EDV in Ihrem Betrieb in interessante Arbeitsbereiche gerutscht und für den jeweiligen Betrieb zu einer wesentlichen Stütze geworden sind
Zeitfallen vermeiden!
Die Zeitfallen bei der Arbeit am Computer sind oft anderswo zu finden, als auf den ersten Blick vermutet. Da am Anfang noch alles sehr langsam geht und ohnehin vor jedem Klick überlegt werden muss, fällt das noch gar nicht so auf.Aber wenn der Umgang mit dem Computer dann sicher beherrscht wird, kommen sozusagen die Hemmschuhe ans Tageslicht. Ein wesentlicher Faktor ist die Schreibgeschwindigkeit. Je nach Arbeitsbereich kann sich eine durchschnittliche Aufgabe leicht um einen Faktor 2 (z. B. bei einem kurzen Angebotsschreiben) bis zu einem Faktor 10 (Dokumentation oder Brief) verlängern.Deshalb ist demjenigen, der das 10-Finger-System nicht bereits erlernt hat, dringend anzuraten, schleunigst einen entsprechenden Kurs zu absolvieren (hierfür gibt es auch viele gute und kostenlose Übungsprogramme im Internet).
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de