„Bauen Sie jetzt“ heißt eine neue Initiative für Wohneigentum, die vom Bundesbauministerium unterstützt wird. Ihr erklärtes Ziel: potenziellen Bauherren mit Infos zu helfen, den Sprung zum eigenen Heim zu wagen.
„Eigentlich eine unterstützenswerte Aktion – wenn da nicht die ärgerlichen und naiven Äußerungen wären, die man auf der Homepage zum Thema Glas und Fenster findet“, kritisiert jetzt eine andere Initiative, die „Energiesparen mit Glas“ der Arbeitsgemeinschaft Glas im Bau (AGiB).
Auf der Homepage von „Bauen Sie jetzt“ wird den Bauherren nämlich geraten, die „Zahl und Größe der Fensterflächen auf das gesetzliche Mindestmaß von zwölf pro 100 m² Wohnfläche zu reduzieren“, denn Fenster seien erstens „grundsätzlich teurer als eine geschlossene Wandfläche in der gleichen Größe“ und bildeten zweitens „Schwachstellen“ in Bezug auf die Wärmedämmung.
Die Absicht dahinter wird nach Meinung der AGiB schnell deutlich, wenn man sich die Fördermitglieder von „Bauen Sie jetzt“ anschaut: vor allem Produzenten der Beton- und Ziegelindustrie, wie das Informationszentrum Beton, der Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie und ein Ziegelindustrieunternehmen sind die Initiatoren.
Dabei dürfte jeder Fachfrau und jedem Fachmann klar sein: Je größer die geschlossene Wandfläche auf Kosten der Fenster, desto dunkler und ungemütlicher wird die Wohnung. Dabei kommt die Wärmedämmung nicht zu kurz. Mit Standard-Ug-Werten von 1,2 W/m²K und Spitzenleistungen von Ug = 0,5 W/m²K braucht sich modernes Wärmedämmglas nicht zu verstecken. Kein Haus muss sich aus energetischen Gründen mit „Schießscharten-Fenstern“ begnügen. Und wer noch veraltetes, unbeschichtetes Isolierglas in seinen Fenstern hat, kann sein Haus einfach auf aktuellen Standard bringen, indem er sein Glas von gestern gegen modernes Glas von heute austauscht.
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